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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Frau war die Freundlichkeit selbst und zeigte ihr alles, was sie für wichtig hielt. Unterwegs blieben sie immer wieder stehen, um mit einigen Leuten zu reden. Als Magda merkte, wie interessiert ihre Herrin den norwegischen Gesprächen lauschte, wiederholte sie einige Sätze etwas langsamer und freute sich über Ryccas Lerneifer.
    Massive, mit Eisen beschlagene Türen schützten die Vorratskammern. Zu Ryccas Verwunderung wartete um diese Jahreszeit immer noch ein Großteil der Ernte auf den Feldern. Sie ahnte, wie ängstlich die Leute das Wetter beobachteten und hofften, der herbstliche Regen würde nicht zu früh beginnen, die Sonne nicht zu heiß scheinen und kein Hagel die Früchte harter Arbeit vernichten. Sicher würden sie erleichtert aufatmen, wenn sie alles unter Dach und Fach gebracht hatten, bevor der erste Frost zerstören konnte, was nicht rechtzeitig geerntet worden war. Oft genug hatte sie beobachtet, wie sich ihr Vater und seine Krieger am winterlichen Feuer die Bäuche voll schlugen, während die Bauern dank einer schlecht geplanten Ernte mühsam nach Nahrung suchten, alte Menschen und Kinder verhungerten und alle anderen erbärmlich abmagerten. Sie hatte geglaubt, eine reiche, gut gelagerte Ernte wäre die einzige Rettung vor einem solchen Schicksal. Jetzt erkannte sie ihren Irrtum. Auch eine prall gefüllte Börse, in weiser Voraussicht geöffnet, sorgte für gut bestückte Speisekammern.
    »Woher stammt dieses Getreide, Magda?«, fragte sie.
    »Aus dem Süden, wo die Felder bereits abgeerntet wurden. Der Jarl tauscht es gegen unsere Waren ein.«
    »Was für Waren sind das?«
    »Räucherfisch, Pelze, Pferde und Schiffe. Lord Dragon und sein Bruder bauen schöne, schnelle Drachenschiffe, die sogar von den Bewohnern ferner Länder gekauft werden.«
    »Ah, ich verstehe. Und an dieser Küste kontrollieren die beiden zweifellos den Handel. Wer hier Geschäfte machen will, muss ihnen Tribut zahlen, nicht wahr?«
    Magda zuckte die Achseln. »Was nur recht und billig ist. Immerhin sind es ihre Waffen, die den Frieden sichern und den Handel ermöglichen.«
    Nachdenklich runzelte Rycca die Stirn. Also nutzte ihr Ehemann seine Macht und seinen Reichtum, um für den Wohlstand seines Volkes zu sorgen. Kein Wunder, dass so viele Leute nach Landsende zogen...
    Noch hatte sie längst nicht alles gesehen. Hinter den Vorratsräumen waren Keller in den Hang des Hügels gegraben, wo Wein-, Bier-und Metfässer standen. Die großen Scheunen waren jetzt leer, weil die Herden auf den Weiden grasten. Bald würde man das Futter für den Winter lagern. Und man würde Tag und Nacht in den Räucherkammern arbeiten, um Fleisch und Fische zu horten.
    Dies alles musste sie nun verwalten, einen reibungslosen Ablauf der verschiedenen Tätigkeiten gewährleisten. Mit bebenden Fingern tastete sie nach den Schlüsseln an ihrem Gürtel und versuchte sich zu entsinnen, zu welcher Tür jeder einzelne gehörte.
    Immer noch an Magdas Seite, besichtigte sie die Weberei, als sich Dragon hinzugesellte. Er war vom Turnierplatz zurückgekehrt - verschwitzt, mit nackter Brust und in Ryccas Augen einfach atemberaubend. Stotternd erwiderte sie seinen Gruß und sah Magda viel sagend grinsen. Dann entfernte sich die taktvolle Frau.
    Sie standen in der stillen Werkstatt, wo gerade niemand arbeitete. Im Sonnenschein, der durch die Fenster hereinströmte, tanzten winzige Fasern, der süßliche Geruch von Schafwolle hing in der Luft. Das Schweigen zog sich in die Länge, bis Dragon fragte: »Hat Magda dich herumgeführt?«
    »Ja«, antwortete Rycca und wünschte, sie könnte ihren Blick von ihm losreißen. »Sie ist sehr freundlich.«
    »Gewiss, eine nette, tüchtige Frau. Aber jetzt bist du die Herrin dieser Festung und musst die Änderungen vornehmen, die du für richtig hältst.«
    »Tatsächlich?« Sie lächelte gequält. »Meinst du, es würde dir gefallen, wenn die Binsen am Boden liegen bleiben, bis sie verfaulen - wenn ich das Essen erst servieren lasse, wenn es kalt ist, und wenn die Kleider nicht gewaschen werden, bis sie vor Schmutz starren?«
    Lachend ging er zu ihr, hielt aber inne, als er sich an seinen Zustand erinnerte. »Da wir gerade von Schmutz reden -im Augenblick ist meine Gesellschaft nicht besonders angenehm. Aber vielleicht willst du die Nachsicht einer gütigen Ehefrau beweisen und mich zu einem kleinen Teich begleiten, nicht weit von hier?«
    Sie nahm an, er wollte baden. Plötzlich erinnerte sie sich an jenen Tag, wo er aus der

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