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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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einer
     Gegenspielerin ins Gesicht gespuckt hat.«
    »Nun mach dir nicht ins Hemd«, sagt Lino. »Wir spucken zurück!«
    Er grinst Ella an. Nur kurz, aber immerhin. Ella rast durch die Halle und muss jetzt erst mal ein Tor schießen, vor lauter
     Freude. Und den Ball kann selbst Bonita nicht halten.
     
    »Kinder, es nützt überhaupt nichts, nervös zu werden«, sagt der Kübel und kaut auf seiner Trillerpfeife herum. »Wir müssen
     Ruhe bewahren und vor allem: zusammenhalten! Dann sind wir gut! Mit Lino und Ella im Sturm und der Viererkette Abwehr kann
     uns überhaupt nichts passieren!«
    »Ich bin nicht nervös«, sagt Ella. »Ich freue mich!« Und dann fegt sie noch mal los und schießt ein Tor.
    Sie solle sich nicht so verausgaben, sonst habe sie gleich keine Kraft mehr, sagt Frau Wilms undverteilt Müsliriegel. Alle rufen: » Vic-to-ri-a !, Vic-to-ri-a !«, außer Lino, aber wenigstens schmunzelt er ein bisschen.
    »Warum spielen wir bei dem Regen eigentlich nicht in der Halle?«, fragt Svenja, die sich extra Locken in die Haare gemacht
     hat.
    »Bist du aus Zucker oder was?«, stichelt der dicke Mustafa, der eh schon einen Wet-Look hat.
    Frau Wilms seufzt. »Dass es aber auch ausgerechnet heute so regnen muss!«
     
    Kurz vor zwei kommen die Gäste, im weißen Mannschaftsbus mit roter Schrift.
Keine Medizin ist bitter bei Apotheker Doktor Ritter
steht groß auf der Seite. Die Spieler und Spielerinnen sehen auch aus wie Apotheker, ganz in Weiß. Sie beginnen sofort, in
     ihren wasserdichten Sport-Regenjacken ein paarmal um den Platz zu traben.
    Victoria drängelt sich unter dem Vordach der Turnhalle eng aneinander, Lino huscht rüber zum Schuleingang, da stehen seine
     Skaterkumpels. Sie haben Kapuzen auf und ihre Bretter dabei und reimen laut mit Doktor Ritter.
    Der Schiedsrichter, ein Mann aus Rickenheim, kommt mit dem Fahrrad und ist jetzt schon pitschnass. Er lächelt selig und sagt:
     »Ist das nicht ein herrlicher, warmer Juniregen! Das wird meinem Garten guttun.«
    Und dann ist es drei Minuten vor zwei und alletraben zum Fußballplatz. Steffi, das Maskottchen, mit rosa Rock und geblümten Gummistiefeln. Es sind ziemlich viele Zuschauer
     da, mit Regenschirmen und Regenjacken. Ella entdeckt ihre Eltern. Das ist ja ein Ding! Die waren noch nie auf einem Fußballplatz.
     Die wissen nicht mal, dass der Ball rund ist. Und jetzt stehen sie da hinten am Platz, eng aneinandergedrängt, unter einem
     großen, roten Regenschirm und winken.
    »Lino!«, ruft Ella. »Guck mal, wer da ist!« Lino nickt und albert weiter mit Jurek herum. Ella hört, wie er mit verstellter
     Stimme sagt: »
Heute wird es für euch bitter - trotz Onkel Ritter
.« Dann lachen sie wieder. Mama hebt beide Hände und streckt die Daumen in die Luft. Hoffentlich kommt sie nicht noch aufs
     Feld gerannt und küsst Ella.
    Bonita hat auch die ganze Familie dabei. Sie legt das Kuscheltier-Känguru von ihrer kleinen Schwester hinter das Tor. Sonja
     steht mit der großen Schwester ganz vorn, fast neben dem Tor, ihre Eltern dahinter. Evelina verteilt Coca-Cola-Fähnchen, auf
     denen »Coca-Cola« durchgestrichen ist und nun »MM Victoria« draufsteht.
    Der Schiedsrichter stakst wie ein Storch mit dem Ball auf den Platz, er freut sich immer noch über den Regen.
    »Spielregeln sind klar?«, fragt er. Alle nicken.
    »Habt ihr die Schienbeinschoner an? Wart ihr noch mal auf der Toilette?«
    Alle verdrehen die Augen.
    »Na dann: ›Fair play‹!«, sagt er und legt den Ball auf den Mittelpunkt. »Die Gäste haben Anstoß.«
    Die Mannschaftskapitäne geben sich die Hand. Von Bornsloh 03 ist es der Libero, ein Mädchen mit starken, muskulösen Beinen.
     Sie schaut Malle lächelnd auf den Gipsarm.
    »Na«, sagt sie. »Zu viel Hand gespielt?« Sie strahlt ihn an. Der Regen macht Malles Locken noch lockiger. Soll er sie ruhig
     mit seiner Schönheit becircen. Sie wäre nicht die Erste, die von ihm geblendet wird.
    Malle übergibt Lino die schwarze Kapitänsbinde. Lino stutzt, sagt: »Die will ich nicht.« Malle schaut hilflos in die Runde.
    »Gib sie Ella«, sagt Lino. Ella fährt es heiß durch den Magen. »Na los. Wir wollen endlich anfangen!«
    Malle zieht Ella die Kapitänsbinde über den Arm. Ella muss schlucken. Sie lacht, sucht Linos Augen. Da sind sie - wach und
     funkelnd. Kurz vorm Anpfiff tippt Lino sie an den Kapitänsarm. »Zeig's ihnen, Ella!«, und dann stürmen sie los!
    Bornsloh 03 holt sich den Ball, ein schneller Junge rennt an Carmen

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