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Wild und hemmungslos - Scharfe Stories

Wild und hemmungslos - Scharfe Stories

Titel: Wild und hemmungslos - Scharfe Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Sharp Hrsg
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zu ihr, »ich muss dich noch viel besser kennen lernen.« Statt einer Antwort ergriff sie einen meiner Finger und saugte daran, als wäre es ein Geschlechtsteil – was es ja eigentlich auch ist. Ungeahnte Möglichkeiten lagen in der Luft des kleinen Hauses, das sich langsam wieder wie mein Heim anzufühlen begann.

MARY ANNE MOHANRAJ
    Esthelyblau
    Meine Zehen biegen und entspannen sich. Ich liege mit dem Rücken an seiner Brust, mit dem Arsch an seinem Schritt, und er wird langsam schlaff in mir. Ich atme tief durch und lausche meinem Herzschlag, der langsamer wird. Ich warte auf den richtigen Moment, um mich wegzudrehen. Es wäre zwar nett, noch zu kuscheln, aber die Hitze bringt mich um. Ja, jetzt war es lange genug. Ich rutsche ein bisschen nach vorne, und jetzt berühren sich nur noch unsere Zehen. Und ich blicke lächelnd auf dem mondbeschienene Bett auf meinen Körper, auf meine Schenkel, zu den Knien und Waden bis zu den Zehen – sie sind nicht da. Knöchel, Ferse und nichts.
    Ich kann sie auch nicht fühlen.
    Das Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich blinzele, und da sind meine Zehen wieder. Ich bin schon versucht, es auf eine Lichttäuschung zurückzuführen, aber … Na ja, im Moment kann ich sowieso nichts dagegen tun.
    »Alles in Ordnung?«, fragt er besorgt.
    »Mmm … und bei dir?«
    »Ja, mir geht es gut.«
    Wir haben uns ein bisschen abgekühlt und legen uns wieder anders hin, so dass mein Kopf auf seiner Schulter liegt.

    »Ich kann nicht über Nacht bleiben«, sagt er entschuldigend. »Ich könnte nicht schlafen.«
    »Schscht – ist schon okay. Danke, es war schön.«
    Er schmunzelt. »Ich danke dir!«
    Ich würde ihn gerne fragen, ob ihm während des Akts auch so ein seltsames Flackern aufgefallen ist, lasse es aber dann. Die Frage ist ein bisschen zu intim – ich hebe sie mir für Mark oder Peter auf.
    »Und, machst du das oft?«
    Ich lächle. Das fragen sie immer. »Nicht so oft. Aber gelegentlich, wenn ich in der Stimmung bin …«
    »Und Mark?«
    »Er hat seine eigenen Vergnügungen. Und Freunde.« Peter erwähne ich nicht. Beim ersten Mal reicht es für gewöhnlich schon, Mark zu erklären.«
    »Und du bist nicht eifersüchtig? Oder er?«
    »Hmmm … er behauptet, er sei nicht eifersüchtig. Ich manchmal schon. Aber ich weiß nicht, ob das wirklich eine Rolle spielt. Zumindest hat es bisher nicht gereicht, um mich aufzuhalten.«
    »Interessant.«
    Das Mondlicht fällt auf den Fußboden. Wir reden über Nichtigkeiten. Das Bett liegt völlig im Dunkeln, und jetzt schimmert mein Schreibtisch blass in der Nacht, doppelt beleuchtet vom Licht des Mondes und dem flackernden Computerbildschirm. Auf dem Screensaver mischt sich kühles Blau mit Grüntönen. Schließlich steht er auf und zieht sich das Kondom ab, wäscht sich und zieht sich an. Er stellt mir den Wecker auf sechs Uhr – ich darf morgen früh auf keinen Fall verschlafen. Dann bleibt er bei mir
sitzen, bis ich einzuschlafen beginne, küsst mich sanft auf die Stirn und schlüpft dann leise hinaus. Netter Junge.
    Ich halte die Augen eisern geschlossen, bis ich fest eingeschlafen bin.
     
    Ich werde Mark ein paar Wochen lang nicht besuchen. Mein Flug ist auf den Zweiundzwanzigsten gebucht. In der Zwischenzeit hat die Arbeit an der neuen Zeitschrift alptraumhafte Ausmaße angenommen. Jede Stunde tauchen neue Komplikationen auf. Wenn mir der Zeitaufwand vorher bewusst gewesen wäre, hätte ich dann damit angefangen? Jetzt ist es allerdings ein bisschen zu spät, sich darüber Gedanken zu machen: Die erste Ausgabe soll in drei Wochen erscheinen. Manchmal, wenn ich tippe, scheinen meine Finger wegzuflackern, aber die Wörter erscheinen auf dem Bildschirm, und ich gucke sowieso nur selten auf meine Finger. Vielleicht brauche ich ja eine Brille?
    Während ich arbeite, telefoniere ich mit Katherine. »Oh, das tut mir leid, Süße. Ja, das ist schrecklich …«
    Ihr Freund macht schon wieder einmal Probleme. Ich gebe mitfühlende Laute von mir, mehr braucht sie sowieso nicht. Das Thema kehrt in Abständen immer wieder, und es erfordert nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit. Ich kenne meinen Text. »Nein, das würde ich auch nicht so hinnehmen. Du solltest mit ihm reden.« Sie beginnt zu weinen. Zeit zum Beruhigen. »Na, komm. Das wird schon wieder.«
    Während ich mit ihr rede, tippe ich. Das wird sie nie erfahren. Ich unterdrücke leise Schuldgefühle.

    »Lieber Mr. Rossiter-Park, wir danken Ihnen, dass sie unser neues Magazin abonniert haben.

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