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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Sir.“ Leutnant Smith wendete sein Pferd und lenkte es zum Herrenhaus.
    „Hughes! Wenn Sie meiner Frau auch nur ein Haar krümmen, werden Sie sich nicht wiedererkennen“, stieß Gerald zornentbrannt hervor.
    „Wirklich? Und das sagt mir ein Mann, dem der Galgen droht – oder Schlimmeres?“ Mit diesen Worten zog er langsam seinen Säbel aus der Scheide. Im nächsten Augenblick schlug er dem gefesselten Gerald O’Neill mit einem einzigen, gezielten Hieb den Kopf ab.
    Wie in einem bösen Traum gefangen, starrte Devlin auf den Körper seines Vaters, der langsam in sich zusammensackte, und sah, wie der Kopf noch ein Stück über den Boden rollte. Die grauen Augen waren offen und immer noch von demselben heiligen Zorn erfüllt.
    Der Junge wandte sich ab, immer noch nicht willens, das Geschehene hinzunehmen, und sah, wie seine Mutter ohnmächtig in der Haustür zusammenbrach. Die kleine Meg weinte laut und lag wild strampelnd neben Mary auf dem Boden.
    „Nehmt die Frau mit“, rief Hughes. „Bringt sie in mein Quartier und brennt das verfluchte Haus nieder.“ Er stieß dem Pferd die Sporen in die Seiten und galoppierte davon.
    Erst als zwei Soldaten auf das Herrenhaus zugingen – zu seiner bewusstlosen Mutter und der kleinen, hilflos jammernden Meg –, traf Devlin die Erkenntnis, dass sein Vater grausam ermordet worden war, mit voller Wucht. Vater ist tot. Er wurde ermordet, grausam ermordet, kaltblütig. Von diesem verfluchten englischen Offizier Hughes.
    Im Kampfgetümmel hatte er das Schwert liegen lassen; jetzt umklammerte er den kleinen nutzlosen Dolch. Von irgendwoher ertönte ein Schrei, ein entsetzlicher, schriller Laut, angefüllt mit Zorn und Schmerz. Devlin nahm gar nicht richtig wahr, dass sich dieser Laut seiner eigenen Kehle entrang. Beinahe taumelnd rannte er los, wild entschlossen, jeden zu töten, der sich ihm in den Weg stellte, jeden, der englischer Herkunft war.
    Ein Soldat drehte sich überrascht zu ihm um, als Devlin mit gezücktem Dolch aus dem Weizenfeld hervorstürmte.
    Doch ein harter Schlag traf ihn am Hinterkopf, und nach einem kurzen brennenden Schmerz umfing den Jungen eine tiefe, schwerelose Dunkelheit.
    Devlin kam nur langsam wieder zu sich, mit furchtbaren Kopfschmerzen und einem unbestimmten Gefühl der Angst. Kälte und Feuchtigkeit drangen durch seine dünne Kleidung.
    „Dev?“, hörte er Sean wispern. „Dev, so wach doch auf!“
    Jetzt konnte er deutlich die dünnen Armchen seines Bruders spüren, die sich eng um ihn legten. Ein eigentümlicher Geruch lag in der Luft, stechend und bitter. Er fragte sich, wo er überhaupt war und was geschehen sein mochte – aber dann sah er wieder seinen Vater gefesselt zwischen den rotröckigen Soldaten stehen; er sah, wie Captain Hughes den Säbel hob und seinem Vater den Kopf abschlug.
    Keuchend riss Devlin die Augen auf.
    Sean drückte ihn noch enger an sich.
    Als die schreckliche Erinnerung ganz zurückkehrte, richtete Devlin sich mühsam auf und kniete neben seinem jüngeren Bruder. Sie waren im Wald. Es hatte geregnet, und alles war kalt und nass. Devlin war kurz davor, sich zu übergeben, und krallte die Finger in die dunkle irische Erde. Endlich fand er die Kraft, Sean in die Augen zu sehen. Sein Bruder hatte ein kleines Feuer gemacht; es spendete zwar ein wenig Licht, aber kaum Wärme. „Mutter? Meg?“, fragte Devlin heiser.
    „Ich weiß nicht, wo Mutter ist“, sagte Sean, sein kleines Gesicht war angespannt. „Die Soldaten brachten sie fort, ehe sie zu sich kam. Ich wollte zu Meg, aber als du wie ein Wilder losgestürmt bist und dieser Soldat dir einen Schlag verpasst hat, habe ich dich hierhergezogen, in Sicherheit. Dann haben sie alles angesteckt, Devlin.“ Tränen schimmerten in Seans Augen. Mühsam rang er nach Luft. „Alles ist zerstört, alles.“
    Für einen Moment stierte Devlin ins Leere, genauso verängstigt wie sein Bruder, doch dann kam er wieder zur Besinnung. Jetzt war er als Ältester gefordert. Er durfte nicht weinen – er musste die Führung übernehmen. „Hör auf zu flennen wie ein kleines Kind“, fuhr er seinen Bruder scharf an. „Wir müssen Mutter retten und Meg finden.“
    Augenblicklich verstummte Seans Schluchzen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den großen Bruder unverwandt an und nickte.
    Devlin erhob sich und hielt sich gar nicht erst damit auf, den Dreck von seinen Hosenbeinen zu wischen. Sie eilten über die Lichtung. Am Waldrand schrak Devlin zurück.
    Früher hatte man selbst

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