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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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letzten Patienten schauen, dann können wir aufbrechen.”
    Marc ging mit ihr und fragte sie, was geschehen war. Holly erklärte es ihm, während sie die Nähte überprüfte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihr Patient die nächsten Stunden gut überstehen würde, ließ sie sich von Marc zum Wagen führen.
    Eine Überraschung erwartete sie. Statt des alten Lieferwagens fuhr Marc heute einen neuen Ford. Holly hoffte, dass ihr die Überraschung nicht so anzumerken war, als sie sich auf dem Ledersitz niederließ und sich anschnallte.
    “Das haben Sie wohl nicht erwartet, wie?” Marc legte den Arm auf die Rücklehne ihres Sitzes.
    “Ich dachte, Sie würden mit dem Lieferwagen kommen.” Sie wusste kaum, was sie sagte, so sehr wünschte sie sich, von Marc geküsst zu werden. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt. Ihre Lippen zitterten leicht.
    “Sie neigen offenbar zu voreiligen Schlussfolgerungen”, meinte er.
    “Tue ich das?” Holly sah, dass Marc sich mit der Zungenspitze über die Lippen fuhr, ahmt e die Bewegung unwillkürlich nach, leckte sich langsam die trockenen Lippen.
    Daraufhin blickte er eine Zeitlang auf Hollys feuchten Mund.
    Holly meinte schreien zu müssen vor Anspannung. Sie blickte Marc in die Augen und wusste, dass er erkannt hatte, wie ihr zumute war.
    “Du meine Güte,” Holly. Hören Sie auf, mich so anzusehen, sonst kommen wir heute nicht mehr zu der Tanzerei”, sagte er schließlich fast grollend.
    Holly versuchte fortzublicken, schaffte es aber nicht. Sie konnte nur weiterhin wie hypnotisiert in diese tiefblauen Augen schauen. Sie war jenseits von Zeit und Raum, verloren und versunken in Marc McKendricks Augen.

4. KAPITEL
    Marc seufzte und ließ den Motor an. Holly senkte den Kopf.
    Ihr Herz pochte so laut, dass sie überzeugt war, Marc müsste es hören. “Es ist nicht weit zur Grange Hall”, bemerkte er.
    “Ist das heute ein besonderer Tanzabend, oder gibt es das hier häufig?”
    Soweit ich weiß, gibt es keinen besonderen Grund. Grange Hall veranstaltet zweimal im Jahr einen Tanzabend, einmal im Sommer und einmal zu Weihnachten.”
    Holly blickte zum Fenster hinaus. Weihnachten würde sie nicht mehr hier sein.
    “Erzählen Sie mir von Ihrem Leben, Darling. Ich weiß, dass Sie nicht von hier sind - auch nicht aus Kalifornien. Woher stammen Sie?”
    “Kentucky”, antwortete sie leise und hatte plötzlich Heimweh nach den sanften, welligen Hügeln, die jetzt mit grünem Riedgras bedeckt sein mussten. Die weißen Zäune, die die Weiden und Pferdekoppeln der vielen Pferde-Gehöfte in der Gegend unterteilten, würden frisch gestrichen sein, die alten Eichen Schatten spenden und die Blätter sich leicht in der Abendbrise bewegen.
    Nichts in Kentucky glich diesem endlos weiten Himmel hier in Kalifornien, dem jetzt schon von der Sommersonne ausgebleichten Grasland und den in der Ferne im Dunst liegenden grauen Bergen. Dieses Land hier war groß und gewaltig, und Marc passte zu diesem Land.
    “Sie sind weit weg von zu Hause”, bemerkte er.
    “Ich kam nach Kalifornien, um praktische Erfahrungen als Tierärztin zu sammeln.”
    “Und haben Sie die Absicht zu bleiben?”
    “Nein, wenn diese Vertretung vorbei ist, werde ich nach Kentucky zurückgehen.”
    Marc verspürte einen seltsamen Stich im Herzen. “Nur für einen Besuch oder für immer?”
    “Für immer”, erwiderte Holly fest und hoffte inbrünstig, dass es die Wahrheit war. Sie wünschte sich doch seit so vielen Jahren nichts mehr als auf Windermere als ständige Tierärztin tätig zu sein.
    “Doc Watson wird alt. Er könnte in Betracht ziehen, Sie als Assistentin in seine Praxis aufzunehmen, wenn Sie Ihre Arbeit gut machen.”
    “Nein, ich wäre nicht interessiert. Ich gehe nach Kentucky zurück.”
    Marc bog auf den Kiesparkplatz vor der großen Grange Hall ein, einem alten, rot gestrichenen Holzgebäude mit einem Giebeldach aus Metall. Auf dem Platz parkten schon etliche Autos und Lieferwagen. Sogar einige Pferde waren in der Nähe des Eingangs angebunden. Marc fand eine Parklücke und führte Holly wenig später zum Eingang des alten Gebäudes.
    Das Foyer war groß und holzgetäfelt. Marc steuerte sie zur Garderobe und hängte den Mantel für Holly auf. Sie waren allein, aber sie hörte Musik, Stimmengemurmel und Lachen aus dem Saal. Sie holte tief Luft und bereitete sich darauf vor, den Bewohnern von Waxco gegenüberzutreten.
    Marc verharrte, beugte sich ein wenig vor. “Ich möchte, dass Sie

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