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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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seelisch mindestens zwei Meter neben sich. Und das
nicht nur wegen Thilo. Lukaschky hat schon Fransen an der Zunge, so bemüht er
sich um Überzeugung. Geht’s um die Rechnung? Oder war der Rehbraten versalzen?
Bestimmt nicht. Mann, da haut der Himbeerpudding voll rein. Würde zu gern
wissen, was da für ein Blues läuft!
    „Ziehst du
große Gedanken hoch?“, fragte Gaby. „Oder was ist mit dir?“
    „Nichts,
nichts!“ Er lächelte in ihre Blauaugen, bückte sich und streichelte Oskar, der
die Spürnase an seinem Schienbein rieb. „Dass du beim Zelten mitmachst, Pfote,
ist Spitze“, sagte er von unten herauf.
    Karl und
Klößchen bestätigten das.
    Kommissar
Glockner suchte nach Zeugen. Aber niemand — außer Manuela und Thilo — war im
Freien gewesen. Ausgerüstet mit einem Handscheinwerfer schritt er das Gelände
ab. Mit dem gleichen Erfolg wie vorhin die Jungs. Nirgendwo Spuren. Kein Zeuge.
Die Wilddiebe konnten sich in Sicherheit wiegen.
    Gaby holte
einen Korb aus dem Wagen. Sie hatten ihren Schlafsack mitgebracht und einen
selbstgebackenen Marmorkuchen.
    „Gott sei
Dank!“, seufzte Klößchen. „Jetzt sehe ich den nächsten Stunden gelassen ins
Auge.“
    Kommissar
Glockner verabschiedete sich. Für ihn gab’s hier nichts mehr zu tun. Und Gaby
war, wie er wusste, bestens aufgehoben bei ihren Freunden.
    „Wo stellen
wir das Zelt auf?“, fragte Karl.
    Tim deutete
unter die Bäume auf der anderen Seite des Gasthauses.
    „Auf dem
Grasbuckel. Da ist die Feuchtigkeit längst versickert. Außerdem haben wir einen
Überblick nach allen Seiten.“
    „Den haben
wir auch von hier“, sagte Karl.
    Sie standen
auf dem Parkplatz.
    „Wenn jetzt
ein Reh aus dem Nebel tritt“, fügte Gaby hinzu, „könnten wir’s sehen.“
Nachdenklich zuzzelte sie an der Oberlippe. „Wo mögen wohl die Wilddiebe
gewesen sein, als das Reh aus dem Moor kam?“
    Im nächsten
Moment packte Tim sie an den Armen. Viel fehlte nicht, und er hätte das zarte
Geschöpf an sich gerissen — vor Begeisterung. Statt dessen stemmte er sie hoch
wie ein Paarlauf-Europameister seine Eistanzpartnerin.
    „Pfote!
Super! Das ist die Idee! Die schlägt einem aufs Auge, und wir zwinkern nicht
mal! Die Wilddiebe sind viel unverschämter als wir glauben. Im Moor
rumschleichen? Woher denn! Man kann doch Rehbraten schlemmen, foxtrotten, sich
Kaltschale reinziehen (Bier trinken) und — ganz nebenbei, statt das WC
zu besuchen — ein Reh umballern. Freunde, ich spür’s! Ich wette! Die Wilddiebe
— die sitzen drin im Speisesaal. Reh und Schießprügel liegen jetzt in einem der
Wagen. Im Kofferraum, natürlich! Jawohl!“
    Gaby
quietschte kurz wie eine Kirchenmaus. Klößchens Mund öffnete sich so rund wie
sein Mondgesicht. Karl riss seine Brille herunter und schrubbte die Gläser am
Ärmel des Sommerpullis.
    „Immenser (unermesslicher) Gedanke!“, stellte er fest. „Aber da drin hocken nicht nur 54 Schützen, sondern
mindestens 40 zusätzliche Gäste. Dass zur Tatzeit keiner von ihnen draußen war
— außer Manuela Mai — , hat Herr Glockner schon festgestellt.“
    „Er wurde
belogen, jedenfalls von denen, die es sind.“
    „Aber
wer?“, ächzte Klößchen.
    „Wir
brauchen uns nur die Jacken anzusehen“, grinste Tim. „An der des Wilddiebs
fehlt ein Knopf.“

10. Finale im
Mondlicht
     
    In der
Teufelsmoor-Stube brannte kein Licht.
    Lukaschky
hatte die Tür aufgestoßen. Er schob Schenk derart grob hinein, als wäre nicht
der hier der Hausherr, sondern Lukaschky.
    Der
Wilddieb schloss die Tür. Sie standen im Dunkeln. „Vorhin hat uns der dämliche
Kommissar unterbrochen“, sagte Lukaschky. „Aber ich muss mit dir reden, Oswald.
Du läufst rum wie Falschgeld. Die andern denken, es ist die Sorge um Thilo.
Aber ich weiß, dass du noch was in deiner Birne bewegst. Deshalb warne ich
dich! Mach keinen Fehler!“
    „Warum habt
ihr Thilo niedergeschlagen?“
    „Das hat er
sich selbst zuzuschreiben. Fällt mich doch dieser Affe von hinten an. Manuela
musste ihn betäuben. Ein Glück nur, dass er mich nicht erkannt hat und nicht
ahnt, wem er die Kopfnuss verdankt. Was wäre sonst jetzt? Heh? Wir würden
auffliegen wie ein Fliegenschwarm. Ich, Manuela und Kolja Lohmann. Und, Oswald,
wer noch?“
    „Jaja, ich
weiß.“
    „Dann weißt
du hoffentlich auch: Wenn du uns verrätst, bist du dran. Seit drei Jahren
kaufst du das gewilderte Wildbret von uns. Hast den Ruf, weit und breit die
besten Wildgerichte zu bieten. Das hättest du nicht

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