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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Parkplatz. Dort kann er
dann gefunden werden. Hat jemand bemerkt, dass ich mal für fünf Minuten weg
bin?“
    „Die
denken, du bist auf dem Klo. Claus, du spinnst ja. Doch nicht jetzt und hier!“
    „Warum
nicht?“, lachte er. „Ich sah die Ricke (weibliches Reh) vom Parkplatz
aus. Und da fackele ich nicht lange. Der Jagdklausen-Wirt braucht sowieso einen
Rehbraten. Den kriegt er heute nacht. Das heißt, vorläufig gehen wir noch
nicht. Ist doch ein lustiger Abend. Aber jetzt... Verdammt! Hoffentlich spielt
Oswald nicht verrückt, weil sein Söhnchen was abgekriegt hat.“

9. Wo fehlt ein
Knopf?
     
    Es gelang
wie immer. Die Strickleiter hielt auch Klößchens Gewicht. Die beiden Freunde
turnten in den dunklen Hof hinunter und schlichen zum Tor der Internatsschule,
wo im Gebüsch ihre Drahtesel versteckt waren. Dann ging’s mit Karacho zur
Stadt.
    Karl
wartete beim Sportplatz. Sein Stahlross zog einen zweiräderigen Anhänger.
    „Zelt,
Schlafsäcke — und was wir sonst noch so brauchen“, meinte er.
    „Hast du an
Verpflegung gedacht?“, fragte Klößchen.
    „Ein paar
Flaschen Limonade sind dabei.“
    „Limonade?
Wer soll davon leben? Ich meine Nahrungsmittel, zum Beispiel Schokolade. So
eine Nacht ist lang.“
    „Zwei
Tafeln hat er mit“, sagte Tim zu Karl. „Also hör gar nicht hin, wenn er
quengelt. Übrigens — Dr. Floros ist ganz begeistert von unserer Bio-Tour. Was
wir aus dem Moor geholt haben, sei ein interessanter Querschnitt, sagt er. In
Anbetracht der sonstigen Ereignisse sei es sogar enorm.“
    „Ihr habt
ihm von Revler, Schütt und Satori erzählt?“
    „Von
allen“, sagte Klößchen, „nur nicht von Albinius.“
    Sie fuhren
los.
    Karls
Anhänger lief auf dicken Reifen und so geräuscharm wie die Tretmühlen.
    Jetzt bei
Nacht erschien ihnen der Weg kürzer. Der Mond führte sie. Nur unter den Bäumen
mussten sie aufpassen, denn das Licht der Fahrradlampen reichte nicht weit.
    Als sie
sich Schenks Landgasthaus näherten, hörten sie den Trubel.
    Der
Klavierspieler leistete Schwerarbeit. Die Schützen tanzten, gröhlten und
tranken immer noch eins. Hinter erleuchteten Fenstern erreichte die Fete ihren
Höhepunkt.

    Tim sagte:
„Wir lassen unsere Räder wieder beim Haus und nehmen nur den Karren mit.“
    „Ob ich mal
rasch in die Küche gehe“, überlegte Klößchen. „Vielleicht ist noch eine Menge
vom Rehbraten da, und die Schenks wissen nicht, wohin damit.“
    „Kommt
nicht in Frage! Du würdest jede Gastfreundschaft schamlos ausnutzen. Aber
wir...“
    Tim hielt
inne.
    Sie waren
abgesessen und schoben ihre Räder in die Dunkelheit neben dem Haus.
    In diesem
Moment hörten sie von dort ein grässliches Stöhnen. Es klang, als liege jemand
im Sterben, sei aber noch nicht bereit, ins Jenseits zu flattern.
    Tim ließ
sein Rad fallen und lief zu der Gestalt. Sie lag dicht bei der Hauswand.
    Er bückte
sich. Aber es war hier zu dunkel.
    „Karl,
schnell die Taschenlampe!“
    Als sie
aufflammte, erkannten sie Thilo.
    Er lag auf
dem Rücken und hatte die Augen geöffnet. An den Schultern war sein Hemd voller
Blut. Blut verklebte auch das Haar. Schwach bewegte er einen Arm. Erheben
konnte er sich nicht.
    „Helft...
mir...!“, flüsterte er.
    „O Gott!“,
stieß Tim hervor. „Was ist hier... Bleib liegen, Thilo! Ganz ruhig! Dir wird
sofort geholfen. Ganz ruhig!“
    Er gab Karl
die Lampe und flitzte in den Gasthof.
    Im Flur
standen Oswald Schenk und Manuela Mai.
    „...sagte
er, er hätte einen Schuss gehört. Dann ist er ins Moor gelaufen“, erklärte die
Frau soeben. „In den Nebelschwaden ist er verschwunden. Ich habe ein paar
Minuten gewartet und mehrmals gerufen. Aber — keine Antwort. Und jetzt — jetzt
mache ich mir Sorgen, Herr Schenk. Wenn was passiert ist...“
    „Thilo ist
verletzt“, fiel Tim ihr ins Wort. „Er liegt auf dem Parkplatz. Es sieht schlimm
aus. Eine Wunde am Kopf. Rufen Sie den Notarzt, Herr Schenk!“
    Er sah den
Schrecken in beiden Gesichtern, machte kehrt und rannte zurück.
    Karl, der
wie Tim einen Erste-Hilfe-Kursus mitgemacht hatte, bemühte sich um Thilo. Aber
viel konnte er nicht tun.
    Thilo
atmete schwer.
    „Nicht mehr
reden!“, sagte Karl. „Ist ja alles gesagt. Du wirst jetzt erst mal ärztlich
versorgt. Hast ganz schön eins auf die Nuss gekriegt.“
    „Der
Notarzt ist unterwegs“, berichtete Tim.
    Augenblicke
später hatte Manuela Mai dafür gesorgt, dass sich das Ereignis rumsprach.
    Mitten im
Akkord brach die Klaviermusik ab. Alles

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