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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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erreicht ohne uns.“
    „Dafür habe
ich euch gut bezahlt.“
    „Und so
soll’s auch weitergehen, Mann! Das mit Thilo war Notwehr. Der wird wieder.
Eines Tages ist die Sache vergessen. Himmel, sieh doch ein: Wir konnten nicht
anders. Oder hätte ich ihm sagen sollen: Runter von meinem Buckel! Vergiss, was
du gesehen hast! Denn dein Alter hängt mit drin. Der sitzt im selben Boot wie
wir. Und gehen wir vor die Hunde, dann teilt er unser Schicksal.“
    Schenk
zerbiss einen Fluch.
    „Rede dir
nicht ein, du wärst in einem Zwiespalt“, fuhr Lukaschky fort. „Das ist keine
Gewissensfrage für dich. Deinem Sohn hilft es nicht, wenn du uns alle in die
Kuhkacke reißt.“
    „Warum habt
ihr Hansi umgebracht?“
    „Das waren
wir nicht.“
    „Ach?“
    „Nun halt
uns doch nicht für bescheuert. Moor und Wald sind voller Wild — da werden wir
wohl dein Haustier wegputzen? Nee, Oswald! Außer uns ist da irgend so ein
Spinner unterwegs. Dem geht’s nur um Trophäen. Fleisch nimmt er nicht.
Wahrscheinlich“, er lachte, „ist er Vegetarier (Anhänger fleischloser Ernährung).“
    „Ich muss
im Krankenhaus anrufen“, sagte Schenk. „Vielleicht kann ich schon erfahren, wie
es um Thilo steht.“
    „Wenn du
mit ihm redest, grüß ihn bitte von mir. Wir alle wünschen ihm schnelle
Genesung.“
    „Noch ein
Wort!“, presste Schenk durch die Zähne, „und ich brech dir die Knochen.“

     
    *
     
    Zu viert
waren sie durch den Saal geschlendert. Keine Herrenjacke entging ihren Blicken.
    Einige
Mitglieder des Schützenvereins saßen im Hemd am Tisch und hatten ihren Wams
über die Stuhllehnen gehängt.
    Ungeniert
wurden die Knopfreihen von der TKKG-Bande beäugt.
    Ganz
unauffällig war das nicht machbar. Einige, denen Bier und Schnaps noch nicht
die Sinne umnebelt hatten, schauten verwundert. Aber es kam zu keiner
Beschwerde.
    Schließlich
waren sie durch.
    Tim strebte
in großen Schritten zum Ausgang. Im Flur wartete er auf seine Freunde.
    „Fehlanzeige!“,
stellte Karl fest. „Alle Knöpfe sind dran. Wir können... Heh, Tim! Was
erleuchtet dich?“
    Betröpfelte
Mienen umgaben Tim. Er aber grinste bis zu den Ohren.
    „Die Jacken
sind unversehrt. Da beißt die Maus keinen Zwirnsfaden ab. Aber ist euch nicht
aufgefallen, dass einer von
allen vorhin stolz eine Weste trug? Und jetzt? Jetzt hat er nur noch ein
schlichtes Baumwollhemd unter der Jacke. Ich meine Lukaschky, den miesen Hund.“
    Karl
nickte. Klößchen war nichts aufgefallen. Gaby, die den Cowboytyp noch nicht
kannte, fragte, wer das denn sei.
    Tim schob
die Tür einen Spalt auf und zeigte seiner Freundin den Tisch, an dem Lukaschky,
Manuela Mai und Lohmann saßen. Ignaz von Ruch hatte sich bereits empfohlen.
Auch andere Gäste verlangten nach der Rechnung. Spät war es zwar noch nicht.
Aber die empfindsamen Naturen kamen seit dem Vorfall mit Thilo nicht mehr in
Stimmung. Nur die Abgebrühten machten weiter wie gehabt. Das war wie immer die
Mehrheit.
    „Und
jetzt?“, fragte Gaby.
    „Wir
behalten ihn im Auge“, sagte Tim. „Und wenn er bezahlt und zu seinem Wagen
geht...“
    Er erklärte
seinen Freunden, was er vorhatte.
    In diesem
Augenblick kam Schenk die Treppe herab. Zaghaft breitete sich Freude über sein
Gesicht.
    „Kein
Schädelbruch!“, rief er. „So schlimm steht’s nicht mit Thilo. Eben habe ich mit
dem Arzt gesprochen. Eine Gehirnerschütterung, ja. Und eine gewaltige
Platzwunde. Aber wir müssen uns keine Sorgen machen.“
    „Sie
glauben nicht, wie uns das freut“, sagte Tim im Namen seiner Freunde.
    Die nächste
Stunde verging wie ein langweiliger Vormittag in der Schule.
    Während
Gaby mit Oskar und Karl vor dem Gasthaus wachte, stellten Tim und Klößchen das
Zelt auf.
    Inzwischen
leerte sich der Saal. Ein Wagen nach dem andern fuhr ab. Der Klavierspieler
hatte wunde Finger und spielte nicht mehr.
    Die
letzten, die noch ausharrten, waren Manuela Mai, Lohmann und Lukaschky.
    Aber
schließlich brachen auch sie auf.
    Manuela Mai
ging noch mal zur Toilette. Lohmann schwafelte mit Oswald Schenk und bürstelte
ständig an seinem Schnauzbart herum.
    Lukaschky
trat ins Freie und gähnte, als wollte er sich den Kiefer ausrenken.
    Noch drei
Wagen standen auf dem Parkplatz — die hauseigenen Fahrzeuge nicht gerechnet:
Ein Ford, ein Opel und ein Peugeot — alles gehobene Mittelklasse.
    Während der
Ford am moorseitigen Rand des Platzes auf seinen Chauffeur wartete, hatten Opel
und Peugeot nahe der zweiten Kastanie Position

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