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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Volk strömte ins Freie. Der Verletzte
wurde umringt. Aber Tim, Karl und Klößchen hielten die Gaffer fern. Ein Arzt
war sowieso nicht darunter.
    Totenbleich
kniete Oswald Schenk neben seinem Sohn.
    Karl
flüsterte Tim zu: „Wir müssen den Kommissar verständigen. Das ist nämlich fast
ein Mordanschlag. Thilo konnte sagen, was passiert ist. Er rannte ins Moor,
weil er dort einen Schuss hörte. Ein Wilddieb hatte ein Reh niedergestreckt und
kniete daneben. Thilo hat ihn gepackt und mit ihm gerungen, aber nicht erkannt,
wer es war. Wegen des Nebels. Dann wurde er hinterrücks niedergeschlagen. Also
von einem zweiten. Im Moor, Tim, ist das passiert. Mindestens hundert Meter von
hier. Aber hier liegt er jetzt. Also haben die ihn hergebracht, als er
bewusstlos war. Und noch was: Bei dem Ringkampf hat er dem Wilddieb einen Knopf
abgerissen. Vorn von der Jacke. Daran erinnert er sich genau. Natürlich ist der
Knopf nicht mehr da. Immerhin, es könnte... Ach, was! Damit lässt sich nichts
anfangen.“
    Leider
hatte Karl recht.
    Abermals
lief Tim ins Gasthaus.
    Er rief
Kommissar Glockner an und berichtete. Glockner sagte, er käme sofort.
    Offenbar
hatte Gaby mitgehört, denn sie nahm jetzt den Hörer.
    „Ist ja
furchtbar! Der arme Thilo! Aber wieso bist du immer noch beim Gasthaus?“
    „Nicht
immer noch, sondern schon wieder. Mit Karl und Willi. Wir wollen heute Nacht
hier zelten. Aus der Penne haben wir uns klammheimlich verdrückt. Wir wollten
auf Wilddiebe pirschen. Aber nach dem Zwischenfall mit Thilo läuft da wohl
nichts mehr. Die müssten ja blöd sein.“
    „Hm. Wenn
ihr zeltet...“ Dann wandte sie sich vom Hörer ab, und Tim hörte, wie sie
fragte: „Darf ich, Papi? Es wäre tierisch romantisch.“
    Tim
verstand die Antwort nicht. Aber Gaby verkündete: „Also, ich komme. Haltet
einen Platz im Zelt frei.“
    Inzwischen
hatte man Thilo ins Haus gebracht.
    Schenk wies
seine Gäste an, doch um Himmels willen weiterzufeiern, Thilo werde ja gleich in
besten Händen sein. Damit meinte er den Notarzt, der auch bald darauf eintraf.
    Die
Heiterkeit der Schützen stellte sich tatsächlich wieder ein. Klaviermusik
erscholl. Es wurde weiter geschwoft.
    Dass Thilo
von Sanitätern mit der Krankentrage in den Wagen gebracht wurde, sah keiner der
Gäste. Der Arzt bestand darauf, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Wegen Verdachts
auf Schädelbruch. Eine schwere Gehirnerschütterung war es garantiert.
    Nur die
drei Freunde und der Wirt sahen dem Wagen nach.
    Schenk
wirkte auf seltsame Weise verstört. Zorn und Verzweiflung stritten in seiner
Miene. Mal ballte er die Faust, mal ließ er kraftlos die Schultern hängen. Dann
setzte er müde einen Fuß vor den andern und schleppte sich ins Haus.

    „Wir nehmen
die Taschenlampe und suchen die Gegend ab“, sagte Tim zu seinen Freunden.
„Vielleicht liegt das Reh noch da.“
    Aber sie
bemühten sich vergeblich. Kein Reh weit und breit. Außerdem war es unmöglich,
nachts eine Spur zu finden. Dann sahen sie Glockners Wagen und liefen zurück.
    Gaby hatte
Oskar mitgebracht, ihren schwarzweißen Cocker-Spaniel. Der liebte Tim fast so
wie sein Frauchen. Jedesmal gebärdete er sich wie toll. Auch jetzt dauerte die
Begrüßung Minuten.

    Inzwischen
unterhielt sich der Kommissar mit Manuela Mai. Aber die konnte nur wiederholen,
was sie vorhin schon gesagt hatte.
    Gaby war
erschüttert. Ausführlich ließ sie sich von ihren Freunden berichten.
    „Mich
wundert“, sagte sie leise, „dass sich die Wilddiebe so nah ans Haus rangewagt
haben. Bei einer Fete mit Lämmerhüpfen und Kasatschok geht doch immer mal einer
ins Freie, weil ihm der Dunst aus der Jacke steigt. Die Wilddiebe mussten mit
Entdeckung rechnen — zumindest damit, dass der Schuss gehört wird.“
    „Die
verlassen sich eben auf ihre Kleinkaliber-Leiseknaller“, sagte Karl.
    Tim schien
zu träumen. Er hatte die Pupillen auf schräg links gestellt — freilich nur,
weil er die beiden Männer beobachtete. Ganz hinten im Flur, vor der Küchentür,
tuschelten sie miteinander, ungefähr so laut wie Maikäfer. Lukaschky fletschte
buchstäblich die Zähne, als er auf Oswald Schenk einredete.
    Der Wirt
zeigte wieder seine Zahnschmerzmiene, Lukaschkys Cowboygesicht wilde
Entschlossenheit. Aber er brachte seinen Text nicht zu Ende.
    Kommissar
Glockner ging auf die beiden zu, und der Großmaultyp hörte mitten im Wort auf,
obwohl das vielleicht nur einsilbig war. Dann sprach Glockner mit dem Wirt.
    Seltsam!
dachte Tim. Schenk steht

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