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Wilde Flammen

Wilde Flammen

Titel: Wilde Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zusammenleben sollen? Das hätte ihn zerstört und damit auch alles, was ich an ihm so liebte.«
    Rachel lächelte Jo traurig an. »Ja, wir liebten einander, Jolivette, doch nicht genug, um uns zu zerstören. Nicht immer ist ein Kompromiss möglich. Keiner von uns war in der Lage, sich den Wünschen des anderen anzupassen. Ich habe es versucht, und Frank hätte es versucht, wenn ich ihn darum gebeten hätte. Doch es war von Anfang an aussichtslos. Unter den gegebenen Umständen haben wir uns damals für die vernünftigste Lösung entschieden.«
    Jos ungläubiger Blick erinnerte Rachel an sich selbst vor vielen, vielen Jahren. Auch sie hatte damals geglaubt, dass die wahre Liebe ewig währte. Und dass es für jedes Problem schon irgendeine Lösung geben würde. Doch dann war sie erwachsen geworden. Eindringlich fuhr sie fort: »Es mag Ihnen kalt erscheinen, Jolivette, aber es hätte keinen Sinn gehabt, eine für alle schmerzliche Situation noch zu verlängern. Frank schenkte mir Keane und zwei wunderbare Jahre. Und ich gab ihm ohne Bitterkeit und Groll seine Freiheit. Zehn Jahre nach Frank habe ich noch einmal das Glück gefunden.«
    Sie lächelte, in Erinnerungen versunken. »Ich liebte Frank. Diese Liebe wird auf ewig so jung und voller Wunder bleiben wie am ersten Tag.«
    Jo schluckte. Sie musste einen Weg finden, sich irgendwie bei dieser Frau zu entschuldigen, für die sie all die Jahre nur Abneigung und Unverständnis empfunden hatte. »Frank hat eine Sammelmappe über Keane angelegt. Er hat sich eigens dafür immer die Chicagoer Tageszeitung schicken lassen.«
    Â»Wirklich?« Rachel lehnte sich mit einem begeisterten Lächeln zurück und nippte an ihrem Tee. »Das sieht ihm ähnlich. War Frank glücklich, Jolivette? Hat er erreicht, was er wollte?«
    Â»Ja«, antwortete Jo, ohne zu zögern. »Und Sie?«
    Rachel musterte Jo einen Moment lang, bevor sie sprach. »Sie haben ein großes Herz, Jolivette, Sie sind verständnisvoll und großzügig. Ja, meine Wünsche haben sich erfüllt. Und Sie, wie sieht es mit Ihren Wünschen aus?«
    Die Verlegenheit war längst von Jo abgefallen. »Ich habe wohl mehr Wünsche, als sich je erfüllen lassen.«
    Â»Nicht doch, Sie sind zu clever, um aufzugeben.« Rachels Blick ruhte unverwandt auf Jos Gesicht. »Sie sind eine Kämpfernatur, keine Träumerin. Wenn die Zeit gekommen ist, dann werden sich all Ihre Träume erfüllen. Weil Sie bereit sind, alles dafür zu geben.« Jos argwöhnischer Blick zauberte ein Lächeln auf Rachels Gesicht. »Kommen Sie, Jo«, sie erhob sich, »zeigen Sie mir Ihre Löwen. Ich kann es gar nicht abwarten, mir endlich Ihren Auftritt anzusehen.«
    Jo stand ebenfalls auf, zögerte kurz, dann streckte sie der anderen Frau die Hand hin. »Ich bin wirklich froh, dass Sie gekommen sind.«
    Rachel ergriff ihre Hand und hielt sie fest. »Ja, ich auch.«
    An diesem Tag suchte Jo vergeblich nach Keane. Nach dem Gespräch mit seiner Mutter war es ihr wichtiger denn je, sich mit ihm auszusprechen. Ihr Gewissen würde ihr keine Ruhe lassen, bis sie sich entschuldigt hatte. Doch bis zur Abendvorstellung blieb er unauffindbar.
    Jede Nummer schien endlos zu dauern, so sehr fieberte Jo dem großen Finale entgegen. Bestimmt würde Keane dann mit seiner Mutter im Publikum sitzen, und nach der Vorstellung hätte sie endlich die Möglichkeit, mit ihm zu sprechen.
    Als ihr Auftritt endlich vorbei war, blieb Jo beim hinteren Ausgang stehen, unsicher, ob sie warten oder einfach zu seinem Wohnwagen gehen sollte.
    Erleichterung und Schreck durchfuhren sie gleichzeitig, als sie Mutter und Sohn auf sich zukommen sah.
    Â»Jolivette.« Rachel sprach zuerst und nahm Jos Hände. »Sie waren wunderbar, einfach unglaublich. Jetzt verstehe ich auch, warum Keane Sie eine ungezähmte Schönheit nennt.«
    Ãœberrascht sah Jo zu Keane, traf aber nur auf eine absolut undurchdringliche Miene. »Danke. Freut mich, dass es Ihnen gefallen hat.«
    Â»Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr. Dieser Tag hat mir ein paar unvergessliche Momente beschert. Und unser Gespräch bedeutet mir sehr viel.«
    Zu Jos Überraschung beugte sie sich vor und küsste Jo auf beide Wangen. »Ich hoffe, wir sehen uns wieder. Ich werde mich noch bei Duffy verabschieden, Keane«, sagte sie zu ihrem Sohn. »Dann

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