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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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schließlich hatte er seine Leute jahrelang gut geschützt, obwohl sie nur eine verhältnismäßig kleine und körperlich schwache Gruppe waren.
    Teijan schnalzte mit der Zunge. »Zwei, eventuell sogar drei Mediale sollen unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen sein. Habe aber noch keine Bestätigung dafür. Könnte sich auch um schiefgelaufene Rehabilitationen handeln.«
    Der Gedanke an diese spezielle Form der Bestrafung bescherte Andrew eine Gänsehaut – die vollkommene Gehirnwäsche zerstörte die Persönlichkeit und ließ nur die körperliche Hülle zurück. »Könnten auch Selbstmorde gewesen sein.« Er zuckte die Achseln. »Wenn ich in einer solchen Lage … «
    »Sicher.« Teijan stieß heftig den Atem aus. »Aber man sagt, nach der Rehabilitation sei tabula rasa im Hirn, und sie müssten zumindest verstehen können, was aus ihnen geworden ist, um einen solchen Schritt zu tun.« Er sah auf die Uhr. »Ich muss los. Wenn ich noch was höre, gebe ich dir über den Buschfunk Bescheid.«
    Andrew sah der Ratte nach und fragte sich, wie die Welt wohl aussehen würde, wenn es dem Rat gelungen wäre, die vollkommene Macht zu erreichen, nach der er schon seit Jahrzehnten strebte.
    Der Gedanke ließ ihn frösteln.
    »Drew?«
    Er schüttelte die Bilder ab und drehte sich um. Lara stand vor ihm. »Du musst ja losgefahren sein, bevor die Geschäfte überhaupt aufhatten«, sagte er und sah auf ihre Einkaufstüten.
    »Ich hab schlechte Laune«, sagte sie. »Wollte sie loswerden, indem ich Geld ausgebe, aber mir gefällt nichts von dem, was ich eingekauft habe. Wer braucht schon ein gelbes Kleid? Ich bestimmt nicht, bei meiner Hautfarbe.« Als sie das Gesicht verzog, gruben sich tiefe Falten in den dunklen Teint mit dem leichten Goldschimmer.
    »Du siehst bestimmt großartig darin aus.« Er legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie an sich. Wie die meisten von ihnen vergaß er oft, dass sie nicht viel älter war als er selbst, weil sie so kompetent wirkte. Aber im Augenblick sah sie sehr jung aus. »Hat deine schlechte Laune irgendetwas mit – «
    »Lass stecken«, sagte sie mit einem drohenden Unterton, legte ihm dabei aber den Arm um die Taille, in den schwarzen Korkenzieherlocken blitzten rote Strähnen auf. »Dann zieh ich dich auch nicht mit Indigo auf.«
    Er erstarrte. »Warum bekommt ihr Heiler eigentlich jeden Mist mit?«
    »Geschäftsgeheimnis.« Der Anflug eines Lächelns erschien auf ihrem Gesicht, ihre Augen sahen fast aus wie die einer Katze, als sie zu ihm hochblickte. »Warum ist sie so sauer auf dich?«, fragte sie so direkt wie das Wolfsjunge Ben, das sie oft für ihre Freundin Ava hütete.
    »Kein Kommentar.«
    Sie rümpfte die Nase. »Wirst du etwas dagegen unternehmen?«
    Gestern Nacht hatte er einen Plan ausgearbeitet. »Aber sicher, darauf kannst du Gift nehmen.« Die Offizierin wusste nicht, was auf sie zukam.

8
    Nachdem Indigo sich von ihrer Mutter verabschiedet hatte, suchte sie Hawke auf, um mit ihm zusammen den Einsatzplan zu besprechen. »Später steht noch ein Offizierstreffen an«, sagte sie.
    »Stimmt.« Hawke erhob sich hinter seinem Schreibtisch, verschränkte die Arme, nahm sie wieder herunter, fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar, das dieselbe eigentümliche Farbe wie sein Wolfsfell hatte. Sein Wolf macht ihm schwer zu schaffen.
    »Wollen wir jagen?«, fragte Indigo, die sich auch nicht wohl in ihrer Haut fühlte. »Könnten es beide vertragen.«
    Dass Hawke nicht einmal versuchte, so zu tun, als sei das bei ihm nicht der Fall, sagte mehr als alles andere. »Wölfe oder Menschen?«, fragte er, seiner Stimme nach hatte der Wolf bereits die Führung übernommen. In den Augen sah man es auch, sie schimmerten verdächtig – der Wolf sah sie an.
    »Menschliche Wölfe«, sagte sie. »Das ist schwieriger.«
    »Dann los.«
    Als sie die Höhle verließen, saß die Wölfin bereits sprungbereit in ihrem Kopf. Noch immer in menschlicher Gestalt, dachte Indigo nicht mehr so kühl und vernünftig wie als Offizierin, nur ihre Augen verrieten, dass die Wölfin übernommen hatte. Als sie losrannten, spürte Indigo die Krallen unter der Haut und ließ sie ausfahren.
    Seite an Seite rannten sie aus der Weißen Zone in den dichten Wald des Berges, das Grün der Äste rauschte an ihnen vorbei, dort noch schneeweiß, wo sie hoch genug waren. Indigo lief verdammt schnell, aber Hawke hätte sie jederzeit hinter sich lassen können. Nicht nur, weil er der Leitwolf war, obwohl das sicher auch

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