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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Mercy am Apparat. »Hast du nicht eben etwas über Indigo gesagt?«
    »Mercy!«
    »Keine Angst, ich werd mich schon nicht einmischen. Aber ich will dir einen Rat geben, weil du mir auch einmal etwas Wichtiges gesagt hast. Hör gut zu.«
    Andrew war nicht dumm, auch wenn er sich manchmal genauso verhielt. Er spitzte die Ohren.
    »Sei niemand anders als du selbst«, sagte die Wächterin der Leoparden. »Das sichert dir ein Überraschungsmoment, wenn du dich auf sie stürzt.«
    Oberflächlich gesehen, mochte man das für eine leicht hingeworfene Bemerkung halten, aber Andrew erkannte sofort, wie wahr die Worte waren. Woher wusste Mercy das bloß? Wie hatte sie erraten, dass sein Selbstbewusstsein darunter gelitten hatte, dass er so wenig dem entsprach, was sich Indigo unter einem Gefährten vorstellte? Doch gleichgültig, wie sie dahintergekommen war, er war ihr dankbar. »Vielen Dank.«
    »Was soll ich sagen – du erinnerst mich an meine teuflischen Brüder.« Er spürte ihre Zuneigung. »Ciao, Drew.«
    Nach der freundlichen Verabschiedung legte er auf, atmete einmal tief durch und schickte Hawke eine E-Mail mit den Informationen, die ihm Teijan gegeben hatte. Obwohl die Versuchung, Indigo ausfindig zu machen, immer noch wie Feuer in ihm brannte, biss er die Zähne zusammen und ging in den Kraftraum, um sich körperlich auszutoben. Denn wenn er sich auf Indigo stürzte, wie Mercy es genannt hatte, wollte er mit ihr allein sein, ohne dass sie sich ihm entziehen oder das Rudel als Puffer zwischen sie schieben konnte.

9
    Trotz der Jagd mit Hawke hatte Indigo Schwierigkeiten, auf der Nachmittagssitzung der Offiziere ihr inneres Gleichgewicht zu finden. Das hatte natürlich überhaupt nichts damit zu tun, dass sie gerade Drew über den Weg gelaufen war, der mit schweißfeuchtem Haar die lustige Lucy an sich gedrückt hatte, die ihn voller Zuneigung ebenfalls umarmt hatte.
    Frauen flogen auf Drew. Kein Wunder, dass er auch geglaubt hatte, er könnte sie so einfach ins Bett kriegen – und dann so tun, als hätte sich nicht fundamental etwas zwischen ihnen verändert. Die Wölfin fletschte die Zähne bei dem Gedanken, mit all den kleinen Betthäschen in einen Topf geworfen zu werden, sie musste sich mehrfach zur Ordnung rufen. Zum Glück saß sie nun inmitten der anderen Offiziere in ihrem Konferenzraum.
    Das Territorium der Wölfe war so groß, dass selten alle Offiziere persönlich zugegen waren. Aber jeden Monat gab es eine Videokonferenz, und mindestens alle zwei Monate war ein Besuch in der Höhle fällig, damit der Zusammenhalt gewährleistet war. Hawke besuchte außerdem regelmäßig die Außenstellen. Und Drew durchstreifte mit seinem kleinen Team den Staat, um, wenn nötig, zur Stelle zu sein.
    Sie knirschte mit den Zähnen, weil es dem verdammten Wolf schon wieder gelungen war, sich in ihre Gedanken einzuschleichen, dann sah sie auf und konzentrierte sich auf die Bildschirme, die im Halbkreis aufgestellt waren. Die Computer erlaubten ihnen, so gut miteinander zu kommunizieren, dass sie oft vergaßen, dass sie sich nicht im selben Raum befanden.
    Jem, die eigentlich Garnet hieß, hatte sich aus Los Angeles eingeloggt und lieferte sich gerade einen Schlagabtausch mit Kenji, einem Wolf mit überraschend grünen Augen. Die beiden rasselten so oft aneinander, dass schon Wetten darüber abgeschlossen wurden, wann sie sich endlich die Kleider vom Leibe reißen und die Sache ein für alle Mal austragen würden.
    Alexei und Matthias saßen wie immer schweigend dabei. Sie bewegten sich nur, wenn es notwendig war, und sprachen noch weniger. Der blonde Alexei, der wie ein Filmstar aussah, war der Gesprächigere, er brachte es auf zwei Wörter pro Stunde, Matthias spuckte höchstens eins aus.
    Cooper, einer der älteren Offiziere und etwa im selben Rang wie Riaz, sah dem Gekabbel offensichtlich amüsiert zu, durch das große Fenster in seinem Büro schien das Sonnenlicht auf die dunkle, bronzefarbene Haut, die gezackte Narbe auf der linken Wange gab ihm ein wildes Aussehen.
    Frauen erschauderten in seiner Nähe voll angstvoller Erwartung.
    Näher kamen sie nicht an ihn heran, denn Coop war wahnsinnig verliebt und warb um eine so nette und süße Frau, dass das Rudel aus dem Staunen nicht herauskam. Niemand hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet der böse und gefährliche Coop sich Hals über Kopf in eine unterwürfige Wölfin verlieben würde, am wenigsten die Wölfin selbst. Indigo musste sich ein Lächeln verkneifen, als

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