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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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etwas in Hawke ansprach, das niemand sonst sehen konnte.
    Indigo wusste auch, was Hawke damals zu Riley gesagt hatte, und wartete nun ab, ob er erneut die Hand ausschlagen würde, die sich ihm entgegenstreckte. Er stand auf und kauerte sich an den Rand des Abhangs, auf Rücken und Haar schimmerten Eiskristalle. »Wir sollten zurückgehen«, sagte er nach einer Weile mit menschlicher Stimme.
    Indigo bedrängte ihn nicht. Die Entscheidung musste Hawke ganz allein fällen. Denn es war eine endgültige Entscheidung. Wenn er sich entschloss, um Sienna zu werben … Indigo holte tief Luft, sie würde das Mädchen gegebenenfalls warnen, denn keine Frau durfte unvorbereitet in ein solches Wagnis hineingeraten.
    Obwohl er eigentlich fest entschlossen war, auf Abstand zu gehen, merkte Andrew, dass er sofort nach Indigo suchte, sobald er wieder in der Höhle war – doch er erfuhr nur, dass sie mit Hawke jagen gegangen war.
    Sofort schossen ihm Bilder durch den Kopf mit Fantasien darüber, was sie wohl gerade miteinander anstellten. Indigo war die Wölfin mit dem höchsten Rang. Nur zwei andere Wölfe standen über ihr: der mit Mercy glücklich verbundene Riley und Hawke.
    Der definitiv ohne Gefährtin war.
    Krallen bohrten sich in Andrews Handflächen, er schloss sich in seinem Zimmer ein und versuchte, den Kopf wieder freizubekommen. Was sich als beinahe unmöglich erwies. Entgegen allen guten Vorsätzen und trotz allem, was er sich vorgenommen hatte, wäre er fast hinausgestürmt und hätte sich zum Narren gemacht, wenn nicht sein Handy geklingelt hätte.
    Er sah gar nicht erst auf die Nummer. »Andrew.«
    »Wie steht’s in der Höhle?«, fragte Rileys unverkennbare Stimme.
    »Entspann dich, großer Bruder.« Andrew versuchte, einen lockeren Ton anzuschlagen. »Wir brauchen dich nicht als Krücke.«
    Schweigen auf der anderen Seite. »Was ist los?«
    Mist, verdammter. Sein älterer Bruder kannte ihn besser als jeder anderer – ihm konnte er keinen Unsinn erzählen. »Eine Frage: Haben Indigo und Hawke je etwas … « Seine Eingeweide brannten, als er etwas aussprach, an das er vorher nie gedacht hatte.
    Das Schweigen dauerte noch etwas länger. »Nein. Niemals.«
    Andrew ließ sich auf das Bett fallen. »Vergiss, dass ich dich überhaupt gefragt habe.«
    Ein anderer Wolf hätte ihn jetzt aufgezogen, aber Riley hatte seine eigene Art, damit umzugehen. »Kleiner Rat – lass Indigo nie auch nur andeutungsweise Wind davon bekommen, dass du je daran gedacht hast. So ein Blödsinn würde all deine Erfolge zunichte machen.«
    Andrew zuckte zusammen. »Im Augenblick sieht es nicht nach Erfolgen aus.«
    »Als Kind konnte man dir kein Spielzeug entreißen, in das du einmal deine Zähne geschlagen hattest.«
    »Indigo ist wohl kaum ein Spielzeug.« Sicher nicht, sondern eine intelligente und harte Frau, die sich nicht so leicht in die Arme eines Mannes fallen ließ – vor allem wenn sie fest entschlossen war, diesen Mann als tabu anzusehen.
    »Was ich damit sagen wollte«, erwiderte Riley trocken, »ist nur, dass du noch starrsinniger bist als ich – die anderen brauchen nur viel länger, um dahinterzukommen.«
    Plötzlich konnte Andrew wieder denken. Die Vorstellung, seine Zähne in Indigo zu schlagen – nicht, um ihr wehzutun, sondern um seinen Besitzanspruch deutlich zu machen – , zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. »Wie sind die Ferien?«
    »Mercys Großeltern wollen Enkelkinder, die sie nach Strich und Faden verwöhnen können – ob Leoparden- oder Wolfsjunge ist ihnen schnuppe. Am besten morgen, aber sie geben uns ein Jahr Zeit, um die Sache hinzukriegen.« Rileys Stimme verriet nichts, aber Andrew hatte bemerkt, dass sein Ton weicher geworden war, als er von Kindern sprach.
    Der Wunsch von Mercys Großeltern würde wohl bald in Erfüllung gehen. »Brenna ist mit Judd unterwegs«, sagte er, »aber du müsstest sie auf dem Handy erreichen können. Sie ist ganz scharf darauf, das Neuste zu erfahren.« Da Riley im Grunde Andrew und Brenna aufgezogen hatte, war er so etwas wie der Patriarch der Familie, ein besseres Wort fiel Andrew nicht ein. Selbst Brennas Auftragskiller zollte Riley im Stillen Respekt. Sie alle vermissten ihn und seine verlässlichen Ratschläge, wenn er nicht in der Höhle war.
    »Ich werde sie anrufen.« Es rauschte. »Mercy lässt dir ausrichten, sie hofft, du beträgst dich anständig.«
    Andrew musste lächeln, wenn er an Rileys feurige Gefährtin dachte. »Kein bisschen.«
    Kurz darauf hatte er

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