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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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langsam, als sie die tiefe Wahrheit in den Worten ihrer Mutter erkannte. Und noch bevor ihr klar wurde, wie viel ihre Worte möglicherweise verrieten, sprudelte es aus ihr heraus: »Ich kann weder mit einem Mann glücklich werden, der mich wie eine Unterlegene behandelt, noch mit einem, den meine Wölfin als schwächer wahrnimmt.«
    Tarah sah sie durchdringend an, sie hatte schon zu viel begriffen, das war Indigo klar, aber ihre Mutter sagte nur: »Das stimmt wohl. Dein Platz ist ein anderer. Um glücklich zu werden, musst du einen Partner aus tiefstem Herzen annehmen und respektieren – sonst wird deine Wölfin euch das Leben zur Hölle machen.«
    Andrew war in der Stadt, um einen Bekannten zu treffen, und entschloss sich spontan, auch Teijan einen Besuch abzustatten, um die Zeit möglichst gut zu nutzen. In der Höhle würde er doch nur wieder Indigo hinterherlaufen. Und er durfte nicht verraten, wie es um ihn stand, solange er seine Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen hatte.
    Deshalb wartete er nun am Fischerman’s Wharf auf das Alphatier der Ratten; gerade vertrieb die Sonne die letzten Nebelschwaden über der Bucht. Teijan sah so schick und geleckt aus, als sei er einem Männermodemagazin entsprungen.
    »Meine Güte«, sagte Andrew und legte den Arm auf das Metallgitter. »Für mich hättest du dich nicht so in Schale zu werfen brauchen.«
    »Bist halt ein Glückspilz.« Teijan zog die Manschetten gerade. »Ich gehe zu einem Vorstellungsgespräch.«
    Andrew kniff die Augen zusammen. »Seit wann braucht denn das Alphatier der Ratten einen Job?« Teijan war der Kopf des größten Informationsnetzwerks der Stadt, vielleicht sogar des ganzen Landes. Damit war viel Geld zu verdienen – vor allem seit Wölfe und Leoparden den Ratten einen Teil des Gewinns abtraten, wenn ihre Information nutzbringend gewesen war.
    Tatsache war allerdings, dass sie die Daten auch als Gegenleistung dafür hätten verlangen können, den schwächeren Gestaltwandlern ein Verbleiben in der Stadt zu gestatten, aber Lucas und Hawke waren nicht dumm. Sie wussten natürlich genau, dass die Ratten sich mehr engagieren würden, wenn es nicht nur um ihr Bleiberecht ging, sondern um einen Platz im System. Den sie sich inzwischen erworben hatten.
    Teijan lächelte listig, die scharfen Zähne blitzten. »Du würdest staunen, wie einfach es ist, an Portiers vorbei in Gebäude hineinzukommen, wenn man Papiere bei sich hat und respektabel aussieht.«
    »Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?«
    »Nein. Noch hat sich nichts ergeben.« Der schlanke Mann mit den dunklen Haaren ließ seinen Blick über die Bucht schweifen, wie ein Lichterteppich glitzerte das Wasser in der Sonne. »Mein Tier kann schwimmen«, murmelte er, »aber weder die Ratte noch der menschliche Teil von mir mögen das Meer.«
    »Wieso dann ausgerechnet San Francisco?«
    Teijan zuckte die Achseln. »Wir waren schon lange auf der Suche nach einem festen Zuhause, und die alten U-Bahn-Tunnel waren frei.« Wind zauste an der top gestylten Frisur der Ratte. »Zum Glück haben uns die Leoparden zuerst entdeckt. Ihr Wölfe wärt vielleicht auf den Gedanken gekommen, wir würden uns gut als Schaschlik auf dem Grill machen.«
    »Kein Wolf, der nur über ein wenig Stolz verfügt, würde ein Nagetier fressen – allenfalls würden wir eure Zähne als Wandschmuck benutzen«, sagte Andrew, ohne eine Miene zu verziehen.
    Teijan knurrte, es hörte sich nicht nach einer Ratte an. »Warum zum Teufel rede ich überhaupt mir dir?«
    »Hawke vermutet, dass es am Käse liegt.« Andrew zog ein kleines, in Folie gewickeltes Päckchen aus der Tasche. »Hier hast du etwas.«
    »Du kannst mich mal.« Aber das Alphatier der Ratten lachte. »Was willst du eigentlich von mir?«
    Andrew steckte die Hände in die Jackentaschen und hob die Nase in die salzgeschwängerte Luft. »Wollte nur fragen, ob du von irgendetwas Wind bekommen hast.« Das DarkRiver-Rudel schickte ihnen aus Allianzgründen regelmäßig Kopien der Berichte der Ratten, aber Teijan hatte oft Eisen im Feuer, über die er erst Informationen weitergab, wenn er Genaues wusste.
    »Irgendetwas Eigenartiges geht hier gerade vor sich«, sagte er. »Kann noch nicht genau sagen, was es ist; wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, die Medialen wären nervös geworden.«
    Da die mediale Gattung keine Gefühle hatte, war das tatsächlich eine eigenartige Schlussfolgerung. »Wie kommst du darauf?«, fragte Andrew. Teijan hatte feine Antennen,

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