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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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konnte, sich zu beruhigen. Seine Bauchmuskeln waren angespannt, auf der goldenen Haut verlief eine dünne schwarze Linie direkt zum Bund der Boxershorts, die schwarze Seide verhüllte kaum die Erektion.
    Er war stark, schön und außerordentlich männlich – ganz heiß wurde ihr in seiner Nähe. Sie hätte gern die Hand ausgestreckt und sein Glied umfasst, damit er die Beherrschung verlor, die Anspannung –
    Oh Gott.
    Sie musste etwas sagen, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt, ihr Mund wollte sich nicht öffnen. Schließlich lächelte Drew verlegen. »Kann nichts dafür, dass ich ein Mann bin. Biologischer Fehler.« Dann drehte er sich auf die Seite und schlief ein.
    Sie blinzelte. Was war denn das? Fünf Minuten später ging sein Atem ganz gleichmäßig. Sie wickelte das Geschenk in ein altes T-Shirt und steckte es in ihren Rucksack, dann legte sie sich auch hin und zog den Schlafsack über die kribbelnde Haut. Ihre Brustwarzen waren fest und rieben schmerzhaft am Hemd. Ihre Unterhose saß viel zu eng und ihre Wölfin war sauer, weil sie ignoriert worden war.
    Nicht mit Drew, sagte sie ihr noch einmal, ich könnte es nicht ertragen, ihm wehzutun. Denn das würde sie. Eine Beziehung zwischen einer dominanten Wölfin und einem im Rang unter ihr stehenden dominanten Wolf konnte nur in einer Katastrophe enden.
    Es schienen Stunden vergangen zu sein, als Andrew die geballte Faust öffnete, als er endlich spürte, dass Indigo doch noch in den Schlaf gesunken war. Vorsichtig drehte er sich auf den Rücken, damit auch das leiseste Geräusch sie nicht weckte, und ließ seinen Blick über den ihm zugewandten Rücken gleiten. Sie hatte die obere Hälfte des Schlafsacks weggestrampelt, die langen Beine schauten aus dem weißen langen T-Shirt heraus, die Haut sah so weich aus und lud zum Streicheln ein.
    Begierde flammte erneut in ihm auf, diesmal aber zusammen mit einer überwältigenden Zärtlichkeit. Er wollte sich an sie schmiegen, den Arm um ihre Taille legen und sie ganz fest an sich ziehen. Sie einfach nur im Arm halten. Vor dem Kuss wäre es vielleicht sogar möglich gewesen, aber nun … Sein Zwerchfell spannte sich an, der Wolf in ihm strich herum, wollte ein Stück von ihr.
    Und sie wollte ihn. Er hatte gesehen, wie sehr sie das plötzliche eigene Begehren schockiert hatte, hatte den Hunger der Wölfin in Indigos Augen bemerkt. Doch inzwischen war ihm klar geworden, dass sexueller Hunger allein bei ihr nicht reichte. Jemand, der nicht so stur wie Andrew war, hätte längst aufgegeben, aber ihm war noch nie im Leben etwas so wichtig gewesen.
    Sie zitterte ein wenig.
    Er wollte den Schlafsack über sie ziehen, zögerte aber, als er die Wärme spürte, die von ihr ausging. Was würde sie wohl tun, wenn er sich an sie schmiegte? Vielleicht würde sie es doch zulassen im Glauben, er handele im Schlaf – oder ihm gehörig die Meinung sagen. Die verruchte Seite in ihm gewann die Oberhand, er würde es darauf ankommen lassen.
    Soweit wie möglich entspannte er sich und legte sich hinter sie, schob den Arm über ihre Taille. Sie erwachte bei der ersten Berührung – schob ihn aber nicht fort. Er drückte den Kopf in ihr Haar und schloss die Augen. Musste sich nicht mehr verstellen, nun, da er ihren warmen, weichen Körper in den Armen hielt. Wohltuende Müdigkeit erfasste ihn, und er ließ sich von ihr in den Schlaf ziehen, in Träume, in denen Indigo ihm weit mehr gestattete, als sie nur im Arm zu halten.
    Sicher schlief er, überlegte Indigo, die regungslos in Andrews heißen Armen lag. Niemals hätte er das im Wachen getan – nicht, nachdem ihr Kuss unabsichtlich etwas in ihnen beiden ausgelöst hatte. Natürlich war er auch ein kleiner Teufel und könnte sie sehr wohl auch nur quälen, um ihr eins auszuwischen.
    Als sich seine Finger mit den ihren verschränkten, heiß in der kalten Bergluft, entspannte sie sich dennoch, denn zum Rudel hatte sie tiefstes Vertrauen. Sie machte es sich an seiner Brust gemütlich und glitt selbst in den Schlaf, nicht ahnend, dass sie in kaum einer Stunde hellwach hochschrecken würde.

14
    Weit entfernt, in einem Außenbezirk des schlafenden San Francisco, setzte sich Judd neben Vater Xavier Perez auf die Hintertreppe der Kirche.
    »Tut mir leid«, sagte er, denn er wusste, dass der Geistliche am liebsten gleich die ganze Wahrheit erfuhr. »Gloria existiert nicht mehr, sie wurde ermordet.« Um die Bestätigung dafür zu erhalten, hatte er nicht einmal seine Kontakte bemühen müssen.

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