Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
aufbauen.«
    »Ja, Ma’am.« Er stand auf, zog Sweatshirt und Unterhemd auf einmal über den Kopf und warf beides ins Zelt.
    »He«, sagte Indigo und sah mit gerunzelter Stirn auf. »Wolltest du nicht die Jungs bei ihren romantischen Avancen unterstützen?«
    Andrew folgte ihrem Blick … eine ganze Reihe weiblicher Augen waren auf ihn gerichtet. Teenageraugen groß wie Untertassen. »Mist.« Er kroch ins Zelt und zog sich dort weiter aus. Dann verwandelte er sich und betete, dass sein Wolf vernünftigen Argumenten zugänglich war, was die Frau betraf, die gerade in sein Nackenfell griff und mit dem Mund ganz nah an sein Ohr herankam.
    »Keine Tricks.«
    Das Bedürfnis, sie auf den Boden zu werfen, damit sie sich auch verwandelte, zerriss ihn fast, doch sie lachte und gab ihn frei, er schloss die Zähne um ihr Handgelenk. Biss sanft zu. »Okay, okay«, sagte sie mit einem Lächeln, dass er beinahe seine Beherrschung verloren hätte. »Nur solche Tricks, mit denen sie umgehen können. Nun lauf schon.«
    Sein Fell kitzelte unter ihrer Hand, als der kräftige Wolf loslief und geschmeidig im Wald verschwand. Indigo sah ihm nach, aber er war schon mit dem Schatten der Bäume verschmolzen. Sie wandte sich ihren Schutzbefohlenen zu, mit geballten Fäusten, denn sie spürte seine Wärme und die beunruhigend schöne, wilde Seite nur zu deutlich.
    »Die Regeln sind einfach«, erklärte sie den Jugendlichen, sobald diese sich verwandelt hatten. »Wer Drew zuerst findet, hat gewonnen. Ihr könnt es als Paar versuchen oder allein losziehen, müsst euch aber jetzt entscheiden.« Sie ließ ihnen ein paar Minuten Zeit, damit sie überlegen konnten. »Keine versteckten Fallen, kein Blut. Es geht ums Fährtenlesen.« Sie sah sich um, ob sie auch alle verstanden hatten, dann hob sie den Arm und fuhr damit durch die Luft. »Los!«
    Die jungen Wölfe schossen wie der Blitz davon, sie folgte ihnen in menschlicher Gestalt. Für sie war es nicht schwer, zu sehen und zu riechen, wohin Drew gelaufen war, aber die Jugendlichen waren nicht so schnell, denn sie hatten bislang nur selten die Möglichkeit gehabt, sich mit jemandem so Geschickten zu messen. Selbst Indigo fragte sich, ob sie ihn wohl finden würde, wenn er es nicht wollte.
    Ihrer Wölfin behagte dieser Gedanke ganz und gar nicht – sie war es gewohnt, jeden außer Hawke aufzuspüren. Der Leitwolf kannte alle Tricks, wenn er nicht gefunden werden wollte, aber Drew war immerhin ihr Fährtensucher, mit einer fast übernatürlichen Fähigkeit, wilde Wölfe einzukreisen. Ihre Stirn legte sich in Falten, als ein neuer Gedanke auftauchte. Würde Drew wohl Hawke finden, wenn dieser sich unsichtbar machte?
    Eisengeruch stieg ihr in die Nase, sie ging darauf zu, um zu sehen, ob jemand verletzt war. Stieß auf Silvia, der ein herabfallender Ast auf die Schnauze geschlagen hatte. Noch bevor Indigo feststellen konnte, ob es sich um eine oberflächliche Verletzung oder etwas Schwerwiegenderes handelte, war das Mädchen auf und davon. Indigos Wölfin war zufrieden.
    Sie vergrub den Ast, damit niemand unabsichtlich auf eine falsche Fährte gelockt wurde, und gab weiter auf die Jäger Acht. Es war schon vollkommen dunkel, als der Wind ihr das Siegesgeheul zutrug.
    Brace.
    Nichts stachelte einen Mann mehr zu Höchstleistungen an, als einem Mädchen – in diesem Fall Silvia – imponieren zu wollen. Indigo hob den Kopf und stimmte in das Geheul der anderen mit ein. Das war … der Klang erreichte sie tief im Herzen, so überirdisch rein und doch so erdverbunden.
    Heimat, Rudel, Familie.
    Drew würde alle zurückbringen. Nachdem auch der letzte Ton des Echos verklungen war, machte sie sich auf den Heimweg – doch Silvia war ihr zuvorgekommen. Auf dem Menschengesicht sah die Schramme jetzt ziemlich wüst aus, doch die junge Wölfin machte sich deshalb keine Sorgen. »Ich habe etwas gefunden«, sagte sie so eifrig wie ein Junges. »Sieh mal.« Eine Metallkugel lag in ihrer Hand. Rostig und verbeult, aber ganz offensichtlich von Menschenhand hergestellt.
    Indigo zog die Stirn in Falten. »Wo hast du die her?« Die Wölfe waren sehr streng, was Abfall anging. Absolut nichts durfte ihr Land verunstalten.
    Silvia beschrieb eine Stelle etwas weiter östlich von dort, wo Indigo sie zuletzt gesehen hatte. »Sie steckte im Fluss zwischen zwei Felsen. Die Strömung muss sie wohl hergetrieben haben.«
    Indigo vermutete das auch, und bei den vielen Zuflüssen aus den Bergen würde man nicht herausfinden, woher

Weitere Kostenlose Bücher