Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück
Warum sollte ich dir helfen?“
„Ich liebe sie.“
„Unsinn!“ Brad holte aus und verpasste ihm einen Kinnhaken, der ihn zu Boden gehen ließ.“
Sofort rappelte sich Rick wieder auf und schlug Brad mit der Faust in den Magen.
Brad taumelte mehrere Schritte zurück und japste nach Luft.
„Als ihr Bruder hattest du einen Schlag bei mir frei. Aber mach das nicht noch mal, sonst schlag ich dich k. o., verstanden?“
„Na los“, forderte Brad ihn heraus, „versuch’s doch!“
„Schluss jetzt!“ Robert Price erhob sich, trat zwischen die Kampfhähne und sah seinen Sohn Ehrfurcht gebietend an. Dann wandte er sich Rick zu. „Stimmt das? Lieben Sie meine Tochter?“
Rick rieb sich den schmerzenden Kiefer. „Ja. Ich liebe sie. Aber es ist nicht so einfach. In Ihrer Familie neigen einige zum Starrsinn.“
Brad gab einen geringschätzigen Laut von sich. „Stimmt nicht. Die Frauen in Royal sind die Sturköpfe.“
Robert aber nahm sich die Zeit, Rick in aller Ruhe zu betrachten. Es war, als wollte er in sein Herz sehen. Und offenbar war er zufrieden, denn schließlich nickte er.
„Ich sage dir, wo sie ist.“
„Aber Dad!“
„Aber wenn ich mich in dir täusche“, sagte er schmunzelnd, „werde ich meinen Sohn nicht länger zurückhalten.“
„Sie täuschen sich nicht, Mr Price. Ich liebe sie. Und meine Töchter auch. Später erkläre ich Ihnen alles, aber zuerst will ich mit Sadie reden.“
„Verständlich“, sagte Robert. „Sie ist mit den Mädchen im Hilton Plaza in Midland.“
Sofort ging Rick zur Tür. Doch er blieb noch einmal stehen und sah sich um. „Nur weil Ihr Sohn mir einen Treffer versetzt hat, heißt das noch lange nicht, dass er mir gewachsen wäre.“
Während Brad vor Wut rot anlief, lachte Robert.
Aber Rick war schon weg.
Die Mädchen hatten sich in den Schlaf geweint.
Sadie fühlte sich unglaublich elend. Und im Hotel gab es nicht mal Schokoeis!
„Wie kann so etwas nur passieren?“, schimpfte sie leise und widmete sich dem Vanilleeis mit Schokosoße, das der Zimmerservice gebracht hatte.
Am besten wäre sie gleich nach Houston zurückgegangen. Nur war Houston sehr viel weiter weg von Royal, und hier in Midland konnte sie wenigstens so tun, als ob sie noch immer … jemandem nahestand.
Nachdenklich aß sie von dem Eis, das langweilig schmeckte. Es gefiel ihr nicht, dass sie weggelaufen war. Noch dazu zum zweiten Mal. Aber wie hätte sie in der Stadt bleiben sollen, wenn Rick einer schönen Brünetten den Hof machte?
Sie flüsterte: „Bestimmt bekommt sie jederzeit Schokoeis.“ Rick jedenfalls, den hatte sie bekommen.
Trotzdem fiel es Sadie noch immer schwer, das zu glauben. Konnte ein Mann, dem Ehre und Pflicht so viel bedeuteten, sich tatsächlich so verhalten?
Hatte er sie die ganze Zeit nur angelogen? Oder hatte sie in ihrem Schmerz falsche Schlüsse gezogen?
„Eine Umarmung wie diese lässt sich kaum missverstehen“, flüsterte sie. Die beiden waren regelrecht miteinander verschmolzen – wie Schokosoße und Vanilleeis.
Seufzend aß sie einen weiteren Löffel. Dann wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Auf der Fahrt hatte sie nicht geweint, erst hier im Hotel.
Zum Glück schliefen die Zwillinge und bekamen nichts davon mit. So hatte sie ihren Tränen freien Lauf lassen können, während sie auf das Eis gewartet hatte – das leider auch keinen Trost brachte.
Sie fühlte sich schrecklich. Ein Blick in den Spiegel bestätigte ihr, dass sie leider nicht zu den Frauen gehörte, die selbst in Tränen aufgelöst noch attraktiv aussahen. Nein, sie war ein Bild des Jammers.
Sie aß das Eis auf und fragte sich, wann der Zimmerservice wohl den Schokokuchen bringen würde, den sie bestellte hatte.
Eigentlich war die Präsidentensuite des Midland Plaza viel zu groß für eine einsame Frau und ihre beiden kleinen Töchter. Sadie sah aus dem Fenster auf einen kleinen See. Die Bäume am Ufer wurden vom Wind gepeitscht, und am Horizont zogen dichte Wolken auf. Immer wieder blitzte es. Nach einer Weile trommelten die ersten Regentropfen an die Scheibe. Es klingelte.
Sadie freute sich auf den Kuchen und eilte zur Tür.
Sie sah durch das Guckloch und hielt den Atem an.
Rick.
Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
Nein, sie wollte ihn nicht sehen. Jedenfalls jetzt nicht. Und vielleicht nie wieder.
Oh Gott, wo sie doch so furchtbar aussah!
„Sadie, mach auf!“
„Nein.“
„Dann mache ich hier im Flur eine
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