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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gewünschte Richtung zu lenken.
    Wasserfontänen spritzten in die Höhe, als sie durch zwei Tümpel jagten. Unter einem großen Obstbaum rieben sie zärtlich die Köpfe aneinander, während Hunderte von Flughunden ihnen von oben dabei zusahen. Die zwei Leoparden wälzten sich im Schatten hoher Bäume und amüsierten sich eine Weile damit, eine Herde Muntjaks vor sich herzuscheuchen. Immer wieder rieb der Kater Körper und Kopf an der Katze, leckte ihr über das Fell und drängte sie weiterzulaufen, obwohl sie sich gern ausgeruht hätte.
    Ihr Bein brannte, und ihre Flanken bebten von dem wilden, verspielten Rennen. Zweimal versuchte sie, sich hinzulegen, um ihm zu bedeuten, dass sie eine Pause brauchte. Doch jedesmal stieß er sie unnachgiebig gegen die Schulter. Sie fauchte ihn an. Er fauchte zurück und drückte sich so fest an sie, dass sie fast umgefallen wäre. Er war unglaublich stark. Allmählich begann Rachael, sich Sorgen zu machen. Sie humpelte, obwohl sie ihr Bestes tat, um das verletzte Bein zu schonen. Trotzdem trieb Rio sie weiter. Sie schaute sich um und merkte, dass sie die Gegend kannte. Rio hatte sie nach Hause gebracht.
    Knurrend fuhr sie herum, legte die Ohren an und hieb mit der Pranke nach ihm. Blitzschnell wich er aus, stürzte sich auf sie und warf sie zu Boden, wo sie keuchend liegen blieb. Sofort war er über ihr und drückte sie nieder. Die
Zähne in ihre Schulter gebohrt, hielt er sie fest und verharrte in dieser Stellung.
    Rachael wusste, was er wollte. Was er von ihr erwartete. Dass sie wieder ihre menschliche Gestalt annahm. Trotzig knurrte sie ihn an und grimassierte, um ihren Unwillen zu äußern. Ihre Unterwerfung ärgerte sie, doch gleichzeitig fühlte sie sich ängstlich und verletzlich. Sie versuchte auszuhalten, doch sie wusste, dass er nicht einlenken würde. Sein Biss wurde fester, und sein heißer Atem streifte ihren Nacken.
    Wütend besann sich Rachael auf ihren Intellekt, ihre menschliche Vernunft und Gestalt. Als männlicher Leopard mochte Rio ja die Oberhand haben, aber als Frau würde sie sich nicht dominieren lassen. Sie hätte merken sollen, dass er sie nach Hause führte. Hätte wissen müssen, was er vorhatte, und ihm nicht gehorchen sollen.
    Schon begann die Verwandlung. Rachael wollte sie nicht. Wollte nicht wieder Mensch werden und der Zukunft ins Auge blicken müssen, nicht nachdem sie so sorglos im Wald herumgelaufen war, doch es war bereits zu spät. Zuerst spürte sie es im Kopf. Das Verlangen nach dem menschlichen Körper. Danach spürte sie die Kontraktion von Muskeln, eine plötzliche Hitze im Bein. Schließlich hörte sie, dass ein halb menschlicher, halb animalischer Schrei sich ihrer Kehle entrang, weil der Schmerz in der Schulter stärker wurde.
    Augenblicklich ließ Rio sie los, machte aber nicht den Fehler, beiseitezutreten. Der riesige Leopard blieb über sie gebeugt, während sie einen Augenblick lang in der erstaunlichen Verwandlung zuckte, ehe sie sich in menschlicher Gestalt unter ihm wiederfand. Sie lag bäuchlings auf dem Boden, und ihre Schultern bebten leicht, und Rio
merkte, dass sie weinte. Er rieb ihr mit dem Kopf über den Rücken, um sie zu beschwichtigen.
    Rachael rollte herum und schlug mit zornfunkelnden Augen auf ihn ein. Traktierte ihn mit Fäusten, ohne sich daran zu stören, dass der Leopard ihr mit Leichtigkeit die Kehle herausreißen konnte. Dass seine Art für ihre Launenhaftigkeit berüchtigt war. Rio sprang zur Seite, verwandelte sich und packte sie an den Handgelenken, als sie ihm nachsetzte, stieß sie abermals um und warf sich auf sie, so dass sein kräftiger Körper sie in den dicken Pflanzenteppich drückte.
    »Beruhige dich, Rachael.« Er versuchte, sich das Lachen zu verkneifen. Die letzten Sonnenstrahlen beleuchteten ihr Gesicht und den hauchdünnen Schweißfilm auf ihrer Haut. Blätter und Zweige steckten in ihrer Lockenmähne, und sie war von einer hellen Aura umgeben. Sie sprühte vor Wut und Schönheit. Anders konnte er es nicht ausdrücken. Sie machte ihn glücklich, selbst wenn sie ihm ganz offensichtlich die Augen auskratzen wollte. »Hast du allen Ernstes geglaubt, dass ich mich in eine Höhle verziehen und als einsamer Eremit leben würde? Für was hältst du mich eigentlich?«
    »Du bist ein Idiot«, fauchte sie, obwohl sie schon wieder besänftigt war. Sie hasste das, hasste es, dass ihr berechtigter Zorn verrauchte, sobald er mit seinem verführerischen Mund ein paar nette Worte sagte und sie dabei mit

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