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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Höflichkeit großgeworden war - doch das war ihm jetzt egal. Das Einzige, was zählte, war, dass er Rachael fand und sie in Sicherheit brachte.
    »Ich wünsche dir eine gute Jagd.« Kim wandte rücksichtsvoll den Blick ab, als Rio in die Äste sprang und sich noch im Sprung verwandelte, um sich mit den Krallen festhalten zu können. Er begann, den Schreien und dem ebenso verräterischen Schweigen des Dschungels zu folgen. Er kannte jeden einzelnen Baum in seinem Reich. Er würde sie finden. Er musste sie finden. Sein finsterer Zorn machte den Leoparden doppelt gefährlich, deshalb gingen die Tiere, die seine Stimmung instinktiv spürten, ihm weiträumig aus dem Weg.

    Rio flog beinahe durch die Bäume, setzte über Äste und Zweige. Hielt nur an, um den Kopf in den Wind zu halten und zu wittern. Es gab keine Anzeichen für Menschen in seinem Revier, doch das hieß nicht, dass sie nicht im Anmarsch waren. Tomas würde bestimmt ein paar Leute schicken, um nach seinem Unterschlupf zu suchen. Wie immer. Auch Wilderer drangen oft in sein Reich ein, wenn sie auf der Suche nach Malaienbären, Leoparden, Elefanten und sogar den besonders geschützten Nashörnern durch die Wälder Malaysias, Borneos und Indochinas streiften. Und dann waren da noch die Forschungsteams, die im Regenwald Untersuchungen durchführten. Die Umweltschützer. Die Tierärzte, die den Elefanten folgten, um sie zu zählen. Und jetzt diese neue Gruppe von Forschern, die wahrscheinlich gar keine waren. Er pirschte unauffällig durch den Wald, das Gekreisch in den Bäumen und am Himmel verriet ihm, dass Rachael nicht weit vor ihm war.
    Er sprang über einen Baumstumpf, folgte ihrer Witterung und durchquerte dieselben Flüsse wie sie. Entdeckte ihre Abdrücke in den Blättern und Nadeln. Er wusste genau, was sie empfand, kannte die unbeschreibliche Freude, sich völlig unbeschwert zu fühlen und der wilden Natur freien Lauf zu lassen. Die Vorstellung, völlig ungehemmt und ohne Verpflichtungen zu leben, war verführerisch. Jeder von ihnen hatte mit dem Lockruf des Waldes zu kämpfen und musste sein Schicksal annehmen. Sie waren weder das eine noch das andere, sondern beides. Eine Spezies, die von einer Form zur anderen wechseln konnte, jedoch Bindungen und Verantwortung hatte.
    Rio schlich lautlos durch den Wald, er wusste, dass er sie bald eingeholt hatte. Ihr Duft war aufreizend, provozierend,
typisch Rachael. Die Schatten wurden länger, und der Wald verstummte allmählich. Sie hatten einen großen Teil des Tages verschlafen, und nun brach die Dämmerung herein. Er wollte sie finden, ehe sie der Verlockung der Nacht erlag.
    Rio spürte ihre Gegenwart, lange bevor er sie entdeckte. Sie lag in einer Astgabelung, schlank und elegant und als Leopardin ebenso attraktiv wie in menschlicher Gestalt. Stumm schaute sie auf ihn herab, die Augen in dem Fleckenmeer auf ihrem Gesicht verborgen, doch er spürte ihren konzentrierten Blick. Ihre Ohren waren aufgerichtet, wachsam, der Körper sprungbereit. Er riss die Augen auf, schob die Ohren vor, sprang auf einen Haufen aus Blättern und Zweigen und fegte ihn durcheinander. Um sie noch mehr zu beeindrucken, hob er den Schwanz, machte einen Ausfallschritt in ihre Richtung und rollte die Schwanzspitze wie einen Haken ein.
    Ein lang vergessener Instinkt erkannte die spielerische Einladung. Rachael erhob sich langsam und sprang ohne Rücksicht auf das warnende Pochen in ihrem Bein vom Baum herunter. Sofort beschnupperte sie der große männliche Leopard und rieb Kopf und Körper an ihr. Leckte über ihr Fell. Betastete sie mit den Pranken und biss sie sogar zärtlich. Rachael erwiderte seine Gunstbeweise und rieb ihre kleine, schlanke Gestalt an seinem massigen Körper. Stupste ihre Nase an seine und leckte ihm den Pelz. Es war erstaunlich, was sie alles dabei wahrnahm, selbst ihre raue Zunge teilte ihr so viel mit.
    Sie drehte sich um, rannte fort und forderte ihn mit einem koketten Schulterblick dazu auf, ihr nachzulaufen. Er folgte ihr so schwindelerregend schnell, dass er fast mit ihr zusammengeprallt wäre, dann passte er sich ihrem
Tempo an und drängte sie in eine andere Richtung. Rachael, tief im Körper der Leopardin verborgen, lachte und setzte über einen umgestürzten Baum, wartete, bis Rio auch gesprungen war, und stürzte sich spielerisch auf ihn. Sie rollten über den weichen Waldboden, sprangen wieder auf und liefen weiter. Mehrmals schubste der Kater sie noch an der Schulter, um sie in die von ihm

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