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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Fachleute nannten das »Flehmen«.
    Herausfordernd reckte Maggie das Kinn. »Glaubst du, ich wüsste nicht, wer du bist? Ich kenne deinen Geruch. Was immer du vorhast, vergiss es.« Maggie holte tief Luft, ehe sie verächtlich seinen Namen fauchte. »James . Verwandle dich und hilf mir mit dem Bären.« Eigentlich war sie eher wütend als ängstlich, denn sie erkannte, dass er ihr absichtlich nachgestellt hatte. Brandt hatte ja bereits versucht, sie vor James zu warnen. Sein Geruch war ihr
unangenehm, er erinnerte sie irgendwie an Verdorbenes. »Ich weiß, dass du mich verstehen kannst. Wir sind die Hüter des Waldes. An allererster Stelle ist es unsere Aufgabe, den Tieren hier zu helfen.« Sie konnte nur hoffen, dass man ihm seit seiner Geburt diese Dinge eingebläut hatte, und er auf diese Ansprache reagierte.
    Die furchtbaren Fangzähne entblößt kam James näher, aus seinem starren Blick sprach die reine Bosheit, hinterhältig und gemein. Er stieß mit dem Kopf so hart gegen Maggies Beine, dass sie fast umgefallen wäre; die Aufforderung, sich in die von ihm angedeutete Richtung zu bewegen, war unmissverständlich. Seine Zunge leckte langsam und genüsslich über ihre bloßen Schenkel, eine schmerzhafte Drohgebärde. Schon mit den rauen Zungenpapillen konnte der Leopard ihr blutige Wunden zufügen, wenn er wollte.
    Maggie schauderte sichtlich, ihr wurde übel bei der Berührung. Die Vorstellung, mit James irgendwo hingehen zu müssen, war furchtbar.
    Der Bär lag keuchend auf der Seite. Der Wind legte sich, und der leichte Nieselregen setzte langsam wieder ein. Maggie und der Leopard standen einander im Dunkeln gegenüber und starrten sich an, das dichte grüne Blätterdach und die dicken Nebel- und Wolkenschleier über ihren Köpfen ließen das Licht des Mondes nicht durch. Es herrschte absolute Stille, die Ruhe vor dem Sturm. Maggies Herz pochte laut vor Angst.
    Ohne Vorwarnung schoss ein schwarzer Panther aus dem Dickicht und bohrte sich mit der Wucht eines Prellbocks in die Flanke des gefleckten Leoparden, so dass er von den Füßen gerissen wurde. Die Gewalt entlud sich in die Nacht. Die Affen in den Bäumen rannten laut kreischend
von Ast zu Ast. Vögel suchten das Weite, obwohl es dunkel war. Der gefleckte Leopard rollte sich ab und kam wieder auf die Füße, ehe der Panther ihm die Zähne in den Hals bohren konnte.
    Die Ohren des schwarzen Panthers waren so gedreht, dass die Hinterseiten nach vorn zeigten, das hieß, er war hochgradig aggressiv. Fauchend entblößte er seine scharfen Fangzähne. Kämpfe zwischen Katern endeten oft tödlich, daher zog Maggie sich hinter ein paar Farnwedel zurück, ohne den entsetzten Blick von den beiden Kontrahenten abzuwenden.
    Der Panther attackierte blitzschnell. Setzte alle Anmut und Grazie sowie seine gesamte Muskelkraft ein, wenn er täuschte, zuschlug, kratzte oder mitten im Sprung die Richtung änderte. Der Kampf war kurz, aber heftig, jeder Kater versuchte, dem anderen an die Gurgel zu gehen.
    Der gefleckte Leopard wurde ein zweites Mal von den Füßen gerissen und wechselte noch im Abrollen die Gestalt, als ob der Stoß so hart gewesen wäre, dass er die Katzengestalt nicht länger beibehalten konnte. Während James nackt das Weite suchte, stellte Maggie fest, dass er die gleiche kräftige Statur hatte wie alle anderen Angehörigen seiner Rasse.
    Auch der schwarze Panther wechselte im Lauf die Gestalt, so schnell und mühelos, dass Maggie ihren Augen kaum trauen wollte. Brandt bekam den flüchtenden Mann an den Haaren zu fassen und riss ihn herum. Seine Lippen verzogen sich zu einem drohenden Knurren. Die kalte Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Hast du etwa geglaubt, wir würden nicht herausfinden, wer den Wilderern hilft, James? Dein Gestank ist überall in ihrem Camp.«
    »Ich habe nur spioniert«, widersprach James, während
er den Blick von Brandt zu Maggie gleiten ließ. »Ich würde die Tiere nie an die Wilderer verraten!«
    Brandt schlug James hart gegen Schulter. »Wag es nicht, sie anzusehen. Schau mich an, wenn du weiterleben willst.«
    Maggie zog sich auf der Stelle tiefer in den Schutz des Grüns zurück, nicht weil sie sich schämte, nackt zu sein - im Dschungel schien sie sämtliche Hemmungen abgelegt zu haben -, sondern weil sie die Vorstellung krank machte, dass James ihren Körper betrachtete. Und weil es Brandt noch wütender zu machen schien, wenn ein anderer Mann sie anschaute.
    James gehorchte auf der Stelle. Sein schnelles Einlenken

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