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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Geruch von Blut. Ohne nachzudenken, ging Maggie
in die Richtung, aus der das Stöhnen kam. Sie musste dem verletzten Tier zu Hilfe kommen - das klagende Geräusch ließ ihr keine Ruhe.
    Der Bär mit dem weichen, pechschwarzen Pelz war wesentlich kleiner als erwartet. Er hatte eine wunderschöne, halbmondförmige weiße Zeichnung auf der Brust. Die Zunge hing ihm weit aus dem Maul. Seine langen, spitzen Krallen, mit der er auf der Suche nach Insekten und Honig die Rinde von den Bäumen kratzte, waren nicht zu übersehen. Der Bär wimmerte vor Angst und Schmerz. Als Maggie zwischen den Bäumen hervortrat, wandte er ihr den Kopf zu und versuchte, auf die Beine zu kommen, schaffte aber lediglich, wild um sich zu schlagen. An seiner linken Seite klebte geronnenes Blut. Der Boden war schwarz davon.
    In sicherer Entfernung blieb Maggie still stehen und hob die Hand. »Ganz ruhig, Kleiner, ich helfe dir.« Sie brauchte ihren Rucksack, die medizinische Ausrüstung, dann konnte sie den Bären ruhigstellen und die Wunde versorgen. Doch sie war sich nicht sicher, ob das Tier überleben würde, wenn sie erst noch zum Haus rannte. Den kleinen Bären in so großer Not zu sehen, machte sie wütend. Und sie wusste sehr wohl, dass so ein Exemplar selbst in der Wildnis eine Rarität war.
    Sie bemerkte, dass die Äste etwa viereinhalb Meter über ihrem Kopf zu einem Nest verschränkt worden waren. Der Bär hatte wohl versucht, sich auf seinen Ruheplatz zu retten. Von da aus hatte er einen guten Überblick über den Wald unten. Während der Malaienbär keuchend dalag und sie aus traurigen Augen ansah, konnte sie die haarlosen Sohlen seiner Pfoten und seine sichelförmigen Krallen erkennen.

    Plötzlich bäumte der Bär sich auf und versuchte anzugreifen, doch die schwere Wunde an der Seite machte es ihm unmöglich, es bis zu ihr zu schaffen. Hilflos fiel er zu Boden, fletschte dabei aber warnend die Zähne. »Ich helfe dir«, versprach Maggie. »Ich brauche bloß ein paar Minuten, um meine Sachen zu holen.« Wie weit war es noch bis zum Haus? Sicher noch eine ziemliche Strecke.
    Maggie wandte sich von dem armen Tier ab, denn das Beste, was sie tun konnte, war, so schnell wie möglich ihre Ausrüstung zu holen. Der Bär machte einen zweiten traurigen Versuch, hochzukommen, und heulte ihr dann nach. Der deutliche Hilferuf ging Maggie zu Herzen. Ganz offensichtlich hatte er Angst und versuchte verzweifelt, sich in ein Versteck zu schleppen. Als sie sich noch einmal zu dem jammernden Bären umdrehte, roch sie ein anderes Raubtier. Ein Leopard war in der Nähe, ein Männchen, das auf Beute aus war.
    Maggie drehte den Kopf in den Wind, um die Witterung aufzunehmen, genau wie der aufgeregte Bär. Ihr war auf der Stelle klar, dass dieser Leopard kein Tier war, sondern einer von Brandts Dorf. Und er wusste, dass Brandt seine Ansprüche angemeldet hatte. James . Bei der Vorstellung, ihm zu begegnen, wurde Maggie nervös. Seltsamerweise fand sie allein schon seinen Geruch abstoßend.
    Kam er womöglich, um zu helfen? Maggie zögerte, ihr war bewusst, dass sie vollkommen nackt und extrem verletzlich war. Weder vor den wilden Tieren des Waldes noch vor der Dunkelheit, ja nicht einmal vor dem verletzten Bären hatte sie Angst gehabt, doch das Wissen, dass ein anderer Mann, egal, in welcher Gestalt, ihr nachstellte, erfüllte sie mit Furcht.
    Sie wandte sich zur Flucht. Falls James die Absicht hatte,
dem Malaienbären zu helfen, sollte sie ihm hier nicht begegnen. Sie konnte zum Haus zurücklaufen und anständig angezogen mit ihrer Ausrüstung zurückkehren. Doch kaum hatte sie zwei Schritte gemacht, brach die Raubkatze durch das dichte Unterholz.

8
     
     
    Maggie stockte der Atem. Der gefleckte Leopard war sehr groß und muskulös. Er brach kaum zwei Meter vor ihr aus dem Dickicht hervor und starrte sie aus glühenden gelbgrünen Augen mit geweiteten Pupillen unverwandt an. Maggie spürte die Gefahr, die von dem Männchen ausging. Sie erkannte die scharfe Intelligenz in seinem Blick, aber auch die unterdrückte Anspannung. Instinktiv trat sie einen Schritt zurück.
    Der Leopard knurrte drohend, und Maggie blickte hinter sich, um kurz nach dem Bären zu schauen. Als sie sich wieder umsah, hatte das Männchen sich bereits ganz nah an sie herangepirscht. Es fixierte sie, krauste die Nase, zog die Oberlippe hoch und verzog das offene Maul zu einem ausgiebigen Gähnen. Die charakteristische Reaktion eines Katers auf eine Katze, wusste Maggie, die

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