Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
erschreckte Maggie, denn es zeigte ihr, dass er Brandts Drohung durchaus ernst nahm. Mit zitternder Hand griff sie sich an den Mund. Im Urwald waren die Lebensumstände äußerst primitiv. Es gab keinen Polizisten an der Ecke und keine örtliche Verwaltung, die Regeln aufstellte. Brandt und seine Leute lebten isoliert und gehorchten nur dem unbarmherzigen, tödlichen Gesetz des Dschungels.
»Brandt, ich schwöre, dass ich den Wilderern nicht geholfen habe. Ich hätte mich verwandeln und der Frau bei dem Bären helfen sollen, aber die Aufregung, ihr Duft und dann noch der Blutgeruch, das hat mich alles durcheinandergebracht.«
Brandt verpasste James eine solche Ohrfeige, dass er taumelte. »Mach Maggie nicht für deinen Mangel an Selbstbeherrschung verantwortlich. Wir können immer klar denken. Du wolltest etwas, das dir nicht gehört, James. Du hast sie beobachtet, als Drake sie durch den Regenwald führte. Man hat deinen Geruch erkannt. Ich habe dich auch gewittert. Dein Gestank ist rund um unser Haus.
Was wolltest du tun, wenn du mit ihr fertig warst? Sie umbringen?«
»Nein!« Dankbar stellte Maggie fest, dass James bei der Vorstellung schockiert, ja entsetzt wirkte. »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Vielleicht, dass sie mich vorziehen und an deiner Stelle auswählen würde.«
»Du weißt, dass du einem anderen die Gefährtin nicht abspenstig machen darfst, James.« Mit verächtlicher Miene ohrfeigte Brandt den Mann ein weiteres Mal. »Verschwinde jetzt, geh zum Rat und gesteh, was du getan hast. Andernfalls werde ich dich als meinen Feind betrachten und dich jagen, James.« Brandts Augen funkelten bedrohlich, als er seinen Rivalen von sich stieß. »Du kennst mich. Ich werde dich so lange verfolgen, bis ich dich aufgespürt habe.«
James strauchelte, wandte sich zum Gehen und schaute noch einmal über die Schulter. »Ich wollte ihr nichts tun, das schwöre ich, Brandt. Ich würde niemals eine von unseren Frauen anrühren.«
Brandt schaute dem Mann nach, bis er verschwunden war, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Maggie. Nun, da sie in Sicherheit war, konnte er wieder ruhig atmen und denken. Er ging zu ihr hinüber. »Du hast mir versprochen, auf mich zu warten«, sagte er vorwurfsvoll, während er sie zwischen seinem harten Männerkörper und einem Baumstamm einklemmte. Er war splitterfasernackt. Quer über dem Bauch hatte er einen schmalen, hellroten Kratzer. Bestürzt betrachtete Maggie die Wunde und entdeckte seine kräftige Erektion.
»Du kannst doch jetzt nicht erregt sein«, flüsterte sie. »Beinah wärst du tot gewesen.« Sie war völlig fasziniert von Brandt und seiner körperlichen Ausstattung. Unwillkürlich
strich sie mit der Hand über seine Schulter, am Rand der Bauchwunde entlang und streichelte sein steifes Glied.
Mit funkelnden Augen hob Brandt ihr Kinn an. Er war nach wie vor sehr gefährlich. Adrenalin schoss durch seine Adern. Sie spürte es an seinem leichten Zittern. »Ich brauche dich bloß zu sehen, Maggie.« Er drückte ihr einen harten Kuss auf den Mund. »Ich laufe zum Haus und hole deine Ausrüstung. Ohne dich bin ich schneller. Rühr dich nicht vom Fleck.«
Maggie atmete schwer; nicht nur vor Verlangen, sondern auch weil der furchtbare Kampf sie seltsam berührt hatte. »Es tut mir leid, Brandt. Ich habe dich in Gefahr gebracht.«
»Gefahr ist unser Lebenselixier, Schätzchen. Wir sind daran gewöhnt.« Er knabberte an ihrem Hals, ließ seine Zähne über ihre pulsierende Halsschlagader gleiten. »Ich bin bald zurück, versprochen. Hab keine Angst.«
Maggie sah Brandt nach, bis er vom Grün des Urwalds verschluckt wurde. Sie hatte keine Angst. Nicht ein bisschen. Sie gehörte in den Wald und zu Brandt Talbot. Während jeder Minute, die sie im Dschungel verbracht hatte, ganz gleich, was auch passiert war, hatte sie genau gewusst, dass der Regenwald ihre Heimat war und Brandt ihr Gefährte, der Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte. Sie hatte nicht wirklich eine Ahnung, wie das alles geschehen war, aber sie wusste, dass sie bei ihm bleiben wollte. Sie wollte in diesem seltsam andersartigen Dschungel leben. In der Zivilisation, die sie hinter sich gelassen hatte, gab es nichts, was ihr so sehr fehlte, dass sie Brandt dafür aufgegeben hätte.
Maggie schaute zu dem Bären, der nun fast ruhig dalag
und ihr einen traurigen Blick zuwarf. »Aber ich werde lernen, mich genauso schnell zu verwandeln wie er«, sagte sie zu dem Tier. »Und deine
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