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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hättest.«

    Maggie richtete sich auf, um Brandts Gesichtsausdruck zu mustern. Mit den Fingerspitzen fuhr sie die Linien seines Gesichts nach. »Ich möchte bei dir sein, Brandt, genau hier«, versicherte sie ihm und küsste ihn auf sein kantiges Kinn. »Ich entscheide mich dafür, bei dir zu bleiben.«
    Brandt drückte seinen Mund fest auf ihren, sein Herz pochte zu schnell und zu hart. Irgendetwas stimmte nicht. Anstatt sich zu freuen, beunruhigte ihn ihre Entscheidung. Sie entschied sich für ihn, obwohl sie nicht wusste, was er wirklich war. Wer er wirklich war. Maggie sah nur den Menschen, den sie sehen wollte, den Dichter, den Mann, der ihr Blumen brachte. Nicht das Raubtier, das gegen die Wilderer kämpfte und das beschützte, was der Welt erhalten bleiben sollte.
    Maggies Füße fanden unsicheren Halt auf dem Boden, und immer noch durchrieselten sie wohlige Schauer nach der Freude von vorhin. Brandt stand ebenfalls auf, so dicht an Maggie, dass sie sich berührten. Sie verflochten die Finger, und Maggie lehnte sich an ihn. »Du siehst ja immer noch grimmig aus. Was kann ich tun, um dich zu besänftigen?«
    Brandt schluckte schwer. Es gab nichts, was sie tun oder sagen konnte. Er küsste sie. Hart und besitzergreifend. Drückte alles, was er für sie fühlte, mit diesem einen Kuss aus. Vermittelte ihr, was er nicht in Worten fassen konnte. Legte sein Herz und seine ganze Seele in den Kuss.
    Da drehte sich der Wind, und Brandt hob witternd den Kopf. Jäh veränderte sich seine Miene. Er verzog die Lippen zu einem stummen Knurren und stieß Maggie von sich, so dass sie rücklings in das Becken stürzte und das Wasser über ihrem Kopf zusammenschlug. Schon war er auf dem Weg, mit glänzendem schwarzen Fell überzogen
unterwegs zu jenem dichten Wald aus Farnen. Da sprang ein Leopard aus dem Dickicht und stürzte sich aus vollem Lauf auf ihn. Es war, als würde er von einem Rammbock getroffen, der Knochen, Muskeln und Haut zermalmte. Er durfte auf keinen Fall stürzen - der gefleckte Leopard war bereits im Vorteil -, deshalb fing Brandt den Zusammenstoß auf und ließ sich von ihm durchschütteln, drehte sich aber noch in der Luft herum und fuhr die Krallen aus.
    Der gefleckte Leopard hatte zu viel Schwung, um auszuweichen, daher traf Brandt seine Augen und den geifernden Fang. Mit einem Schrei, der halb menschlich, halb animalisch war, drehte James sich um und attackierte erneut.
    Brandt wurde klar, dass ihm keine Wahl blieb. James war entschlossen, ihn zu vernichten. Es hieß töten oder getötet werden, ein alltägliches Szenarium im Regenwald. Er dachte noch einmal kurz an Maggie und daran, wie sie wohl reagieren würde, und war im nächsten Moment auch schon in einen wütenden Kampf verstrickt.
    Mit klopfendem Herzen tauchte Maggie aus dem Wasser und zog sich aus dem Becken. Die Geräusche waren erschreckend, das Gebrüll so laut, dass es im ganzen Wald widerhallte. Der schwarze Panther und der Leopard rangen kratzend und beißend um die Oberhand. Maggie sah sich nach einer Waffe um, nach irgendetwas, womit sie Brandt zu Hilfe kommen konnte. James hatte ihn unvorbereitet getroffen und ihm an der Seite eine klaffende Wunde beigebracht. Brandt war ihm Nachteil.
    Die Verwandlung begann im Kopf, hatte er ihr gesagt. Tränen rannen ihr über das Gesicht, während sie versuchte, den Blutgeruch und den Anblick der beiden kräftigen Männchen, die in einen Kampf auf Leben und Tod verstrickt
waren, auszublenden. Sie kannte die Leopardin inund auswendig. Sie war die Leopardin. Ihr Pelz war rötlich mit wunderschönen Rosetten und ihr langer Schwanz hatte eine rote Spitze. Sie hörte die Geräusche, das Krachen und Knacken, und fühlte, wie sich Haut und Knochen dehnten.
    Maggie lag auf dem Felsen, überrascht, dass es ihr gelungen war, die Verwandlung herbeizuführen. Sie streckte sich und zeigte fauchend ihre Fangzähne. Die Wut des Kampfes fuhr ihr bereits ins Blut und ließ Adrenalin durch ihren Körper schnellen. Ein warnendes Knurren kam aus ihrer Kehle, als ihre Instinkte die Kontrolle übernahmen. Sie vertraute ihnen. Akzeptierte diesen Teil ihrer Persönlichkeit. Genoss ihn sogar. Ihr Gefährte war in Gefahr. Ihre Familie. Alles, was sie liebte.
    Sie stürzte sich auf den Rücken des gefleckten Leoparden, bohrte die Zähne tief in seinen Nacken und grub ihm die Krallen in die Flanken. Er schüttelte sie mühelos ab, doch die kurze Ablenkung war alles, was Brandt brauchte. Ehe der Leopard sich erholen konnte,

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