Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
begehrenswert. Wie eine Meerjungfrau mit leuchtend rotem Haar und schimmernder Haut.
Sie war das Leben selbst, seine Familie - sie war all die langen Stunden wert, all die Gefahren und die Gräuel, die seine Arbeit mit sich brachte. Sie war der Grund, warum er seine Arbeit überhaupt tat, warum er die Umwelt schützen wollte und ihm die wilde Fauna so wichtig war. Sie war
eine Frau mit mehr Mut als der gesunde Menschenverstand erlaubte, bereit, sich aus dem Bauch heraus für ihn zu entscheiden. Bereit, ihm die Falle zu verzeihen, die er ihr gestellt hatte, und sogar bereit, ihr ganzes Leben mit ihm zu verbringen.
Brandt seufzte und ließ sich ins Wasser gleiten, um sich den Schweiß von der Haut zu spülen. Maggie hatte ein anderes Leben in der Stadt, eins, das sie schon lange Jahre gelebt hatte, ehe er dazwischenkam. Er kraulte schnell und stürmisch durch das Becken und unter dem Wasserfall durch. Auf der anderen Seite angekommen hievte er sich auf eine kleine Felskante schräg hinter dem Wasserschleier, setzte sich auf den glatten Stein und ließ die Beine ins Wasser baumeln. Beruhigende Wellen umspielten seine Hüfte und Leiste, während in seinem Inneren ein Aufruhr tobte.
»Maggie.« Er wartete, bis sie im seichteren Wasser vor ihm stand. Wellen ringelten sich zärtlich um ihre Hüften, und Tropfen rannen über ihre Brüste und den wunderschönen Bauch, bis zu ihrem Nabel hinab. »Es ist nicht richtig. Was ich getan habe, ist nicht richtig. Ich habe nur an mich gedacht, daran, was ich will, nicht an dich und deine Wünsche und Bedürfnisse.«
Ihre grüne Augen glitten abschätzend über ihn hinweg und machten ihn nervös. Sie hatte eine sinnliche, erotische Ausstrahlung, die ihn erregte und hungrig werden ließ und so unruhig, dass er sich am liebsten auf der Stelle auf sie gestürzt und sie verschlungen hätte. Sie legte den Kopf schief, spielte mit ihrem langen Haar und sah ihn dabei an. »Glaubst du das wirklich, Brandt?«
Woher nahm diese Frau, die sich über ihn lustig machte, während er versuchte, großzügig zu sein, eigentlich ihr unglaubliches Selbstvertrauen? Sie befand sich mitten im
Dschungel und hatte gerade ihr Han Vol Don allein durchgestanden. Hatte sich an einen Gefährten gebunden und ihr Erbe akzeptiert, ja sogar willkommen geheißen. Woher hatte sie diesen Mut? Brandt konnte sie bloß anstarren, bis zu den Hüften im klaren Wasser bot sie einen wunderschönen Anblick.
»Ich schätze, einiges solltest du noch wissen, Maggie«, sagte er leise. »Nicht alle von uns wollen hier leben. Wir sind nur wenige, sehr wenige, hauptsächlich ältere Pärchen und Drake, Conner, Joshua und James. Außerdem ein junges Weibchen, Shilo, das noch nicht alt genug ist und keinen Gefährten hat. Sonst niemand. Die meisten von uns sind längst fort und leben und arbeiten in der Stadt. Nur selten, wenn überhaupt, wechseln sie die Gestalt, und manche haben ihre Gefährten nicht gefunden.«
Maggie warf ihr Haar über die Schulter und ließ sich langsam bis zu den Brüsten ins Wasser gleiten, eine unwiderstehlich sinnliche Versuchung. Sie schwamm zu Brandt. »Ich hatte den Eindruck, als wären nicht mehr viele von euch übrig.«
Blinzelnd riss er seinen faszinierten Blick von ihrem perfekten Körper los. »Von uns. Es sind nicht mehr viele von uns übrig«, korrigierte er sie. »Was ich sagen will, ist: Du hast dein Leben woanders gelebt. Du kannst es immer noch zurückhaben.«
Maggie hörte auf zu schwimmen und trat mitten vor dem Wasservorhang im zarten Dunst der Schleier auf der Stelle. »Was sagst du?« Ihre Stimme klang gepresst, alle Freude war aus ihrem Gesicht gewichen.
»Ich sage, falls du es vorziehst, in der Stadt zu leben, können wir dorthin gehen. Ich bin davon ausgegangen, dass du dein Leben für mich aufgibst, und das war falsch.
Ich liebe den Regenwald und alles, was dazugehört. Aber ich habe gesehen, wie du den Bären verarztet hast. Du arbeitest unglaublich schnell und sicher. Du bist sehr begabt, Maggie. Vielleicht hast du es nie bemerkt und hältst es für ganz selbstverständlich, aber du warst großartig.«
Maggie entspannte sich und schwamm durch das tiefe Wasser zu Brandt hinüber, drückte seine Schenkel auseinander und hakte ihre Arme über seine Beine, um sich über Wasser halten zu können. Ihr Haar breitete sich wie ein seidener Fächer rund um ihren Kopf auf der Wasseroberfläche aus. Sie stützte ihr Kinn absichtlich ganz weit oben auf sein Bein, so dass ihr Haar die
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