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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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hochziehen. Rachael Lospostos gab es nicht mehr, sie war auf tragische Weise ertrunken bei dem Versuch, medizinische Ausrüstung in ein abgelegenes Dorf zu bringen. An ihrer Stelle war eine neue, unabhängige Frau geboren worden, deren Hände vom Klettern schmerzten. Sie musste all die steilen Felsen überwinden, um tiefer in den Wald hineinzugelangen.
    Die Abenddämmerung senkte sich herab. Im Innern des Waldes war es bereits schattig, und ohne Sonnenstrahlen, die gelegentlich durch die Wolken drangen, veränderte sich die Welt um sie herum radikal. Die winzigen Härchen in Rachaels Nacken stellten sich auf. Sie blieb stehen und nahm sich die Zeit, sich das Geflecht der Äste über ihrem Kopf anzuschauen. Es war das erste Mal, dass sie ihre Umgebung genauer betrachtete.
    Die Welt war ein prächtiger Farbrausch, jeder nur denkbare Grünton wetteiferte mit den brillanten Farben, die an den Baumstämmen entlang leuchteten. Hoch über ihrem Kopf und auf dem Waldboden kämpften Blumen,
Pflanzen und Pilze um ihren Platz in dieser geheimnisvollen Welt. Selbst im Regen gab es überall Lebenszeichen, Schatten flitzten von Ast zu Ast, Eidechsen huschten ins Laub. Einmal entdeckte sie einen scheuen Orang-Utan, der hoch oben in den Bäumen in seinem Blätternest hockte. Überrascht blieb sie stehen und bestaunte das Tier.
    Rachael stieß auf einen dunklen Pfad, der auf dem dicht bewachsenen Waldboden kaum zu erkennen war. Sie ließ sich auf ein Knie nieder und nahm ihn näher in Augenschein. Offenbar hatten ihn Menschen benutzt, nicht nur Tiere. Er führte vom Fluss fort und tief in den Wald hinein. Genau so etwas hatte sie gesucht. Es kostete zwar Zeit, der schwachen Fährte zu folgen, doch Rachael blieb auf der Spur und näherte sich leichteren Schritts dem Herz des Waldes.
    Etwas in ihr erwachte zum Leben. Sie spürte, wie sich tief in ihrem Innern etwas regte. Ein tiefes Bewusstsein. Etwas Warmes. Freude. Von allem etwas. Vielleicht weil sie zum allerersten Mal das Gefühl hatte, die Chance auf ein Leben zu haben. Warum konnte sie selbst nicht sagen. Ihre Kräfte verließen sie. Jeder Muskel tat weh. Sie fühlte sich müde, alles tat ihr weh, und sie war nass bis auf die Haut, aber glücklich. Anstatt ängstlich zu sein, oder zumindest nervös, hätte sie am liebsten laut gesungen.
    Als Dunkelheit den Wald einhüllte, hatte sie keine Schwierigkeiten; ihre Augen schienen sich schnell anzupassen. Sie konnte vielerlei Dinge erkennen, nicht nur die großen Baumstämme mit dem üppigen Bewuchs, auch winzige Details. Frösche, Eidechsen und kleine Kokons. Sie vibrierte vor Leben, ganz so wie die Natur um sie herum. Ein umgestürzter Baum war kein Hindernis, sondern eine willkommene Gelegenheit zu springen, die Kraft ihrer
Muskeln zu spüren und sich dabei dessen bewusst zu werden, wie geschmeidig sie unter der Haut arbeiteten. Fast meinte sie, sogar den Saft in den Bäumen rauschen zu hören.
    Der Wald schwirrte von Insekten, großen Spinnen und Glühwürmchen. Käfer krabbelten geschäftig auf dem Boden, über Bäume und Blätter. Der Dschungel war eine Welt für sich, und alles darin erschien wundersam, aber gleichzeitig vertraut. Mit hörbarem Flügelschlag flogen Nachtvögel über ihrem Kopf von Baum zu Baum, Eulen machten sich auf die Jagd. Ein lärmender Chor aus Fröschen setzte ein, die Männchen riefen laut nach den Weibchen. Sie erhaschte einen Blick auf eine vorübergleitende Schlange, die sich im Zickzack von einem Ast zum andern wand.
    Lächelnd ging Rachael weiter, denn sie wusste, sie war auf dem richtigen Weg. Wusste, dass sie endlich nach Hause gekommen war. In der Ferne hörte sie leises Gewehrfeuer, gedämpft durch den gleichmäßigen Rhythmus des Regens und die Entfernung zum Fluss. Das Geräusch passte nicht in ihr Paradies. Etwas darin klang wie eine unheilvolle Warnung. Und mit jedem Schritt gab die Freude ihrer aufkommenden Furcht weiter nach. Sie war nicht mehr allein. Sie wurde beobachtet. Verfolgt. Gejagt.
    Rachael schaute sich vorsichtig um, insbesondere im Geflecht der Äste über ihrem Kopf, und suchte nach Schatten. Leoparden waren selten, selbst im Regenwald. Hoffentlich hatte keiner sie entdeckt und folgte ihr auf leisen Tatzen. Die Vorstellung war furchteinflößend. Leoparden waren todbringende Jäger, schnell, gnadenlos und imstande, sehr große Beute zu erlegen. Rachaels Haut prickelte vor Unbehagen, und sie bewegte sich wesentlich
vorsichtiger auf jenem Weg, der sie dorthin bringen würde,

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