Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
es unter die Nadel, mit der er ihr Bein zusammengeflickt hatte, bevor er damit die Schnittwunde an seinem Bauch vernähte. Rachael hörte ihn fluchen, als er seine Hüfte mit derselben üblen Flüssigkeit begoss, mit der er sie gequält hatte. Offenbar besaß er einen größeren Vorrat, aus dem er das kleine Fläschchen immer wieder auffüllte. Als er den Streifschuss an der Hüfte versorgte, wandte er sich ein wenig um, so dass Rachael ihn von vorn sehen konnte. Seine
Schenkel waren wie Säulen und von der Form her mindestens ebenso perfekt wie bei anatomisch korrekten Statuen.
»Dein Körper ist wunderschön.« Normalerweise hätte Rachael die Tatsache, dass Rio nackt war, nie zur Sprache gebracht. Doch der Satz war ihr entschlüpft, ehe sie ihn aufhalten konnte, oder jemand anders musste das gesagt haben. Sie schaute sich um, um sicherzugehen, dass sie wirklich allein waren. Offenbar hatte sie ihm tatsächlich dieses Kompliment gemacht, und sie schämte sich auch gar nicht. Sie meinte es so ehrlich, dass sie auf Rios durchdringenden Blick hin nicht einmal errötete oder den Blick senkte.
Rachael betrachtete ihn mit unverhohlener Bewunderung, wie eine makellose Statue, und lächelte verträumt. »Hör nicht auf mich. Das sind sicher die Drogen. Ich habe bloß noch nie einen Mann mit einem so tollen Körper gesehen.«
Es lag nichts Aufreizendes oder Verführerisches in ihrer Stimme, nur ehrliche Anerkennung. Und genau das war es, was das Ganze so verflucht sexy machte. Dabei hatte Rio gar nicht an Sex gedacht. Oder an ihre glatte Haut. Ihre üppigen Brüste. Und ihr seidenes Haar. Sie duftete wie ein gottverdammtes Blumenbeet. Ihm tat einfach alles weh. Er war müde und gereizt und verstand nicht, wie ihm geschah. Und jetzt reagierte sein Körper auch noch prompt auf ihre Stimme. Oder auf ihre Worte. Oder auf ihren Duft. Wer hätte das sagen können? Seine Erektion war jedenfalls nicht mehr aufzuhalten. Er war wütend auf sie. Auf sich. Auf seinen Mangel an Beherrschung. Jetzt hatte er einen Riesenständer und eine kranke Frau im Bett. Zur Hölle damit, wenn er das alles aushalten musste, musste sie eben seinen Anblick ertragen.
Er vernähte die Wunde fertig, die ganze Zeit unter Rachaels Beobachtung, wie ihm nur allzu bewusst war. Dass sie völlig allein mit einem hochgradig erregten Mann war, schien sie nicht im Geringsten zu stören. Ihre Augen glänzten fiebrig, und ihre Haut war trotz der ständigen Kälteschauer heiß und gerötet. Glücklicherweise hatte der Schmerz beim Vernähen der hässlichen Wunde an seiner Hüfte Rios Leidenschaft etwas gedämpft, so dass er sich ihr gegenüber keine so grausame Blöße mehr geben musste.
Er schaute Rachael nicht an, spürte aber ihren Blick auf sich ruhen. Heiß. Glühend. Brennend. Schon der Gedanke an sie ließ ihn Feuer fangen. Rio fluchte erneut. Trotz der Schmerzen bei jedem Nadelstich, mit dem er seine eigenen Wunden gerade zunähte, ließ ihr bewundernder Blick seine Schläfen pochen, und es hämmerte in seinem Kopf.
»Willst du mich die ganze Nacht so anstarren?«, fragte er barsch. Drohend. Unheilverkündend. Aggressiv bohrte er seinen Blick in ihren, legte so viel nacktes Verlangen hinein, dass sie eine Heidenangst bekommen musste.
Doch Rachael lächelte nur engelsgleich. »Tut mir leid. Hab ich dich angestarrt? Das kommt nur, weil du der schönste Mann bist, den ich je gesehen habe. Ich dachte, wenn ich schon sterben muss, wäre es doch nicht schlecht, als letztes Bild dich vor Augen zu haben.«
Mit einem einzigen Satz war er entwaffnet. Es erschreckte ihn, wie viel Macht sie über ihn hatte. Nichts berührte ihn so wie Rachael. Mit einem Blick, einem einzigen Wort. Nur mit dem Klang ihrer Stimme. Er wollte am liebsten darin versinken, und er hätte nicht sagen können, warum. Und das machte ihn wütend. Er war sich nur nicht sicher, auf wen er wütend war.
Rachael schaute ihn immer noch aus großen Augen
an. Rio ging zu ihr hinüber und legte ihr die Hand auf die Stirn. »Du glühst ja.«
»Ich weiß.« Rio stand direkt neben dem Bett, seine Leiste war auf ihrer Augenhöhe. Sie fand ihn außergewöhnlich schön. Sie schwebte in einem seltsamen Nebel, in dem nichts real zu sein schien, außer Rio und seinem unglaublichen Körper. Rachael streckte den Arm aus, um ihn anzufassen und herauszufinden, ob sie nur träumte.
Als ihre Fingerspitzen seine Eichel berührten, wäre Rio fast durch die Decke gegangen. Ihre Berührung war federleicht, kaum
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