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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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erwiderte Peggy gereizt. »Ich kann zur Polizei gehen und euch alle anzeigen! Wenn ihr mich nicht sofort gehen lasst, bringe ich euch alle ins Gefängnis, das schwöre ich.« Ihr wütender Blick schien Marty zu sagen: Auch Sie, wenn Sie nicht bald was tun! »Wenn ihr mich kidnappt, kommt das FBI, und ihr wisst ja, was dann passiert! Dann seid ihr für alle Zeiten dran!«
    »Sie hat recht«, sagte Marty. »Lasst sie lieber gehen.«
    »Sie kommt freiwillig mit, hab ich doch schon gesagt«, wurde Buddy Miller langsam ungeduldig. Er zog Peggy zu sich heran, drehte ihr die Arme auf den Rücken und band ihre Handgelenke mit einem Lederstrick aus seiner Jackentasche zusammen. Die Stricke schnitten so tief in ihre Haut, dass sie vor Schmerzen aufschrie. Ohne sich um Ron Baxter und Marty zu kümmern, die beide nicht mit seinem rauen Vorgehen einverstanden zu sein schienen, stieß er sie auf die Ladefläche des Pick-ups. Sie stolperte und fiel neben einen der übrig gebliebenen Autoreifen.
    »Was glotzt ihr denn so?«, fuhr Buddy Miller die anderen an. »Ich bring sie schon nicht um. Wir schicken Santiago zu Wild Horse Annie, sie gibt ihm den Film, und noch bevor der Morgen graut, ist die Kleine wieder frei. Keine Beweise, und da niemand etwas passiert ist, kommt auch kein Sheriff oder FBI.«
    »Meinetwegen«, ließ sich Ron Baxter breitschlagen, »aber nur, wenn es schnell geht. Morgen früh lassen wir sie laufen, egal ob wir den Film haben oder nicht!«

16
    Peggy hatte keine Ahnung, wohin die Mustangjäger sie brachten. Sie lag auf der Ladefläche des Pick-ups, den Kopf auf dem Autoreifen und den Körper auf dem blanken Metall, und schaffte es nicht, über die Heckklappe hinwegzublicken. Jedes Schlagloch und jede Unebenheit ließen sie vor Schmerzen aufstöhnen. Buddy Miller, der neben ihr hockte und lediglich mit seinen ausgestreckten Beinen dafür sorgte, dass sie nicht quer über die Ladefläche geschleudert wurde, dachte nicht daran, ihre Fesseln zu lösen oder wenigstens zu lockern. Er schien sich darüber zu freuen, ihr die Beschimpfungen und Vorwürfe heimzahlen zu können.
    Ron Baxter und Marty saßen bei Santiago im Fahrerhaus. Obwohl Peggy sich kaum bewegen konnte, sahsie, wie der Junge durch das schmale Rückfenster blickte, auf den Anführer einredete und ihn wahrscheinlich drängte, sie freizulassen. Ron Baxter reagierte unwirsch. Er ärgerte sich anscheinend darüber, dass Buddy Miller immer mehr das Kommando übernahm und ihr Unternehmen unnötig in Gefahr brachte. Santiago sagte gar nichts.
    Als sie den Highway erreichten, warf Buddy Miller eine alte Decke über Peggy. Zumindest von einem Lastwagen aus hätte man sie sonst entdecken können. Beim Anblick einer jungen Frau mit gefesselten Händen würde der Fahrer sicher die Polizei alarmieren. Die Decke roch nach Pferdeschweiß und war so staubig, dass sie würgen musste. Vergeblich versuchte sie sich mit den Füßen zu befreien. Jedes Mal, wenn sie ein bisschen Luft bekam, zog Buddy Miller die Decke wieder hoch. Sie hörte ihn lachen und wäre am liebsten mit den Fäusten auf ihn losgegangen.
    Selbst unter der Decke merkte sie, dass es immer dunkler wurde. Sie fuhren über den Highway nach Osten, so viel war ihr klar, in die endlose Wüste jenseits von Wadsworth. Einsames Land, in dem kaum jemand unterwegs war. Ihre Hände waren beinahe taub, die Handgelenke brannten, und die unbequeme Lage ließ sie jeden Muskel spüren. Der Gestank und die stickige Luft unter der Decke waren kaum auszuhalten.
    Sie bogen nach links auf eine holprige und von zahlreichen Schlaglöchern übersäte Asphaltstraße ab.Anscheinend eine alte Landstraße, die durch den neuen Highway ersetzt worden war und kaum noch befahren wurde. Buddy Miller zog die Pferdedecke von ihrem Gesicht. Sie atmete tief durch, genoss die frische Wüstenluft, die immer noch von der Sonne aufgeheizt war. Schon in ein oder zwei Stunden würde es bitterkalt werden. Sie rollte sich weiter nach links, um nicht auf ihren gefesselten Händen zu liegen, und berührte mit ihrem Mund den alten Autoreifen, schmeckte den schmutzigen Gummi. Zumindest Santiago schien ein Einsehen mit ihr zu haben. Er fuhr jetzt langsamer und steuerte den Pick-up vorsichtig um die Schlaglöcher und den aufgerissenen Asphalt herum.
    Nach weiteren zwanzig Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht. Der Mexikaner bremste auf Sand und Geröll. Ron Baxter öffnete die Heckklappe, dahinter tauchte Martys besorgtes Gesicht auf. Buddy Miller zog sie

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