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Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Wilde Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Wilde Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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erstarrte.
    Sie drängte sich schutzsuchend in den Windschatten der Tür. James folgte und drückte ihr seinen Schlüsselbund in die Finger. »Hier, gehen Sie schon rein. Ich hole die Sachen.«
    Als er mit seinen Koffern und ihrer Sporttasche unter dem Arm zurückkam, hatte Sally zumindest die Tür aufgesperrt. Jeder geschicktere Mensch hätte vermutlich schon ein Feuer in Gang gebracht und Wasser vom Brunnen geholt und ein Drei-Gänge-Menü auf dem Herd, dachte Sally. Sie lächelte James entschuldigend an und folgte ihm hinein.
    Drinnen schien es ebenso kalt wie draußen, nur stiller. James schaltete auf dem Weg durch eine Flucht staubiger Zimmer zur Küche die Lichter ein. Auf den ersten Blick wirkte der Raum wie eine Kulisse aus Cold Comfort Farm, doch auf den zweiten entdeckte Sally einen glänzenden, roten Rayburn-Ofen und sogleich spürte sie seine Wärme. »Was für ein wunderschöner Ofen!«
    »Nicht wahr? Mein Onkel hat mir so gut wie kein Geld hinterlassen, aber das wenige hab’ ich hierfür ausgegeben.« James stellte seine Koffer und Sallys Tasche ab, wo er stand.
    »Aber warum das denn? Ich meine ... hätten Sie nicht lieber etwas für die Farm angeschafft, zum Beispiel ... zum Beispiel ...« Die Archers waren ihre Rettung. »Eine Rübenerntemaschine?«
    James lächelte. »Na ja, ich brauche so viele Dinge, ich konnte mich nicht entscheiden, was am meisten drängte. Und meine Schwestern haben sich geweigert, herzukommen und mir zu helfen, wenn ich nicht irgend etwas anschaffte, womit man heizen und kochen konnte. Das hier war die billigste Lösung.«
    »Ah.«
    »Als ich ihnen gesagt habe, ich wollte einen Ofen kaufen, haben sie mich gezwungen, einen Gasofen zu nehmen. Ein Kohleofen, haben sie völlig zu Recht eingewandt, würde ständig ausgehen, wenn ich nicht im Haus bin, um Kohlen nachzulegen. Das Gas kommt natürlich aus der Flasche. Wir sind hier an keine Gasleitung angeschlossen.«
    »Verstehe.«
    »Ich denke, Lucy kommt morgen in aller Frühe herüber. Sie wird überrascht sein, Sie zu sehen.« Sally wartete vergeblich auf den Zusatz »und erfreut«. Statt dessen schob er den Kessel von einem Ende des Ofens zum anderen. »Sie war heute auch hier und hat meinen Kühlschrank gefüllt. Und vielleicht sogar ein Gulasch gekocht.«
    Sally haßte Lucy schon, ehe Lucy auch nur von ihrer Existenz wußte. Dank ihrer schwesterlichen Bevormundung konnte Sally James nun nicht beweisen, was für sagenhafte Welsh Rarebit sie machen konnte und daß sie wußte, daß Welsh Rarebit keineswegs dasselbe war wie Toast mit Käse.
    »Also«, begann James. »Möchten Sie vielleicht Tee machen, während ich das hier verstaue?« Er wies auf die Sachen zu seinen Füßen. »Es ist das Zeug aus Joshuas Wohnung. Oder wenn Sie keinen Tee wollen ...« Er stieg über einen alten Lederkoffer hinweg, der mit uralten Reiseaufklebern bedeckt war. »Hier ist der Whiskey.«
    Er stand im Schrank gleich neben den Cornflakes. Sally, die selten etwas Stärkeres trank als Campari-Soda, holte die Flasche heraus. Sie räumte sich eine Frist von etwa zehn Sekunden ein, um ein Glas zu finden, dann gab sie die Suche auf und schenkte Whiskey in einen Kaffeebecher. Er schmeckte widerlich, stieg ihr aber ohne Umweg direkt in den Kopf. Sally fühlte sich gleich besser.
    James blieb Ewigkeiten verschwunden, und nachdem der Whiskey ihr ein bißchen Selbstvertrauen wiedergegeben hatte, fand Sally eine Teekanne, Teebeutel und Milch, die sie auf einem Tablett arrangierte. Sie wollte gerade kochendes Wasser in die Kanne gießen, als James zurückkam.
    »Möchten Sie Tee?« fragte Sally.
    James schüttelte den Kopf. »Gleich. Jetzt brauch’ ich erst mal einen großen Whiskey. Einen sehr großen. Sie auch?«
    James wertete ihr Zögern als Ablehnung und schenkte zwei Fingerbreit in ein Glas, das er aus einem Schrank geholt hatte. »Kommen Sie schon. Wird Ihnen guttun. Das Gästezimmer wird Ihnen viel besser gefallen, wenn Sie nicht allzu nüchtern sind.«
    Er schenkte noch mal die gleiche Menge in ein zweites Glas, fügte Leitungswasser hinzu und wandte sich wieder zu Sally um. »Entschuldigung, möchten Sie auch Wasser? Ich hab’ vergessen zu fragen, Lucy trinkt ihren immer pur.«
    »Nein, nein, ich mag ihn auch am liebsten so.« Was Lucy konnte, konnte Sally erst recht. Und tatsächlich schmeckte er mit jedem Schluck weniger schauderhaft.
    »Setzen Sie sich doch, Sally. Ich mach’ uns gleich etwas zu essen.«
    Sally war beschwipst – nicht zu

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