Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
noch dieser phantastische Blick, sondern das in den Wohnraum integrierte Bad. Eine Dusche wurde nur durch zwei Glaswände vom übrigen Raum abgetrennt. Eine geschwungene Badewanne, groß genug für zwei Personen, stand unmittelbar vor dem Bett. Die Waschbecken waren an einer der Säulen zwischen den Fenstern angebracht.
Hätte die Wohnung nicht insgesamt einen eher unaufgeräumten Eindruck gemacht, dann wäre sie perfekt geeignet für ein Fotoshooting für eins dieser Luxusmagazine.
Lena atmete tief durch. Das Haus, das Max und sie in einem Vorort Münchens besessen hatten, war ähnlich luxuriös gewesen, aber nach der Trennung war so eine Traumwohnung für sie in weite Ferne gerückt.
»Schöne Wohnung«, stellte sie fest und ärgerte sich darüber, dass ihr nichts Intelligenteres einfiel. »Deine Agentur scheint gut zu laufen.«
Er zuckte mit den Schultern. »Es reicht«, sagte er dann ruhig und winkte ab. »Aber das hier ist mein Erbteil, sozusagen. Paps hat ein ziemlich gut laufendes Unternehmen aufgebaut. Eigentlich hätte ich das übernehmen sollen, aber ich hatte keinen Bock auf BWL und diesen Quatsch. Also ist meine große Schwester seine Nachfolgerin geworden. Sie wollte gleich klare Verhältnisse schaffen bei der Übergabe der Firma und hat Steff und mich ausgezahlt. Ich wollte das Geld nicht auf irgendein Bankkonto schieben.«
»Nicht schlecht.« Lena lächelte unsicher und rieb sich über die Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben. Unruhig wanderte ihr Blick durch den Raum. Nichts deutete darauf hin, dass Sebastian in irgendeiner Weise anders war als normale Menschen. Keine Foltergeräte, keine abgedrehten Möbel, keine seltsamen Bilder an den Wänden.
»Möchtest du noch einen Schluck Wasser? Oder willst du erst das absolute Highlight sehen?« Er stand jetzt so eng hinter ihr, dass sie seine Wärme spüren konnte. Bei jedem Wort strich ihr sein Atem sanft über den Hals.
»Danke, ich bin nicht durstig«, brachte sie hervor und hatte das Gefühl, dass es ihr die Luft abschnürte.
»Immer geradeaus«, sagte er. »Und schön mit dem Hintern wackeln, wenn du gehst. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du einen ziemlich sexy Arsch hast?«
Diese Bemerkung raubte ihr auch noch den letzten Rest an Selbstbewusstsein. »Ich zerkratze dir nur das Parkett«, murmelte sie. »Ich ziehe die Schuhe lieber aus.«
»Nein.« Eine Hand legte sich sanft in ihren Nacken. »Wenn ich sage, dass du die Schuhe anlässt, dann wirst du nicht über den Parkettboden nachdenken. Lass das mal meine Sorge sein.«
Die Hand in ihrem Nacken schob sie mit sanftem Druck vorwärts. Geradezu brennend spürte sie seinen Blick auf ihrem Hintern, während sie durch den Raum ging. Er führte sie an seinem Bett vorbei. Durch die Bücherwand vor allzu neugierigen Blicken aus dem Wohnraum geschützt, verbarg sich hier eine weitere Tür.
»Na los, Lena, mach sie auf«, forderte er sie auf. »Nicht so schüchtern.«
Und wenn er doch nicht so harmlos war? Er war immer noch hinter ihr. Er konnte diese Tür hinter ihr verschließen. Er konnte alles mit ihr machen, ohne dass jemand davon erfahren würde. Lenas Hand zitterte, als sie den Türgriff nach unten drückte.
Sie betrat einen Raum, wie sie ihn in diesem luftigen Loft niemals erwartet hatte. Fensterlos, düster, erhellt nur von einigen elektrischen Kerzen. Die Wände waren mit Mosaiken bedeckt, und überall standen Möbel herum, die sie aus ihren Internetrecherchen wiedererkannte.
»Schallisoliert«, flüsterte Sebastian an ihrem Ohr. Seine Hände streichelten ihre Arme und nahmen seltsamerweise die Nervosität ein wenig mit sich. »Perfekt für meine Bedürfnisse. Ich habe hier alles, was das Sadistenherz erfreut.«
Sie konnte den Blick nicht von den Peitschen lösen, die an der Wand nebeneinander aufgereiht hingen. Hatte Felicitas nicht etwas von ganz normalem Sex erzählt? Das hier war eindeutig alles andere als normal. Die Nervosität fraß sich durch ihren Körper. Sie suchte hektisch nach irgendeinem Thema, um sich abzulenken. »Pompejische Wandmalerei?«
»Ich habe eine kleine Schwäche für die alten Römer. Leider konnte mir niemand sagen, ob sie wirklich solche stabilen Betten gebaut haben. Also habe ich mich für dieses hier entschieden, selbst wenn es einen Bruch mit dem römischen Stil bedeutet.«
»Sie hatten auch keine Kommoden«, gab Lena zurück und versuchte, einen Schritt von ihm wegzukommen. Sie kicherte, um die Anspannung irgendwie loszuwerden. Ihr Verstand
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