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Wilder als Hass, süsser als Liebe

Wilder als Hass, süsser als Liebe

Titel: Wilder als Hass, süsser als Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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noch mehr zu belasten. Mit Mühe zwang sie sich zu einer ruhigeren Stimme. »Was wird jetzt geschehen?«
    ROSS zuckte die Schultern, ohne daß sein abwesender Blick den Punkt an der Decke verließ. »Der Emir wird mich in ein oder zwei Wochen zu einer weiteren Audienz beordern. Wenn wir Glück haben, gibt er lans Leiche frei, und wir verschwinden so schnell wie möglich aus Buchara.«
    »Und wenn wir kein Glück haben?«
    »Dann weigert er sich, uns den Körper auszuliefern, was bedauerlich, aber nicht katastrophal wäre«, antwortete er mit emotionsloser Stimme. »Katastrophal wird es dann, wenn uns der Emir die Erlaubnis verweigert, wieder zu verschwinden.«
    Juliet nickte still; alles, was er sagte, bestätigte ihre eigenen Gedanken. »Und was dann?«
    »Darüber machen wir uns Sorgen, wenn es soweit ist.« ROSS
    setzte sich auf und schwang seine Beine auf den Boden. »Willst du das Bett haben? Es macht mir nichts, auf dem Boden zu schlafen.«
    »Mir auch nicht.« Sie lächelte und wies zu dem Lager, das sie sich an einer Wand gemacht hatte. »Als treuer Sklave ist mein rechtmäßiger Platz neben der Tür mit dem Dolch in der Hand, um meinen Herrn notfalls zu verteidigen.«
    Ein Dolch war auch nützlich, ihre Tugend zu verteidigen, dachte ROSS trocken. Er gab sein Bestes, um einen direkten Blick in Juliets Augen zu vermeiden, als er ihr gute Nacht wünschte und ins Schlafzimmer hinüberging. Es würde schwierig genug werden, mit dem Wissen einzuschlafen, daß sie nebenan war - es brachte nichts, noch mehr Öl aufs Feuer zu gießen.
Kapitel 17
    ALS DER KLAGENDE Ruf des Muezzin durch die Dämmerung schallte, wachte ROSS erfrischt und munter auf. Es war wirklich ausgesprochen wohltuend, wieder einmal in einem Bett zu schlafen, und das Wissen um Ju-liets Nähe hatte ihm diesmal schöne Träume verschafft, anstatt ihn seiner Ruhe zu berauben.
    Nachdem er sich angezogen hatte, trat er gähnend ins Wohnzimmer, um festzustellen, daß seine Frau bereits auf und in ihr anonymes Tuareg-Gewand gekleidet war, wobei sie allerdings das Gesicht noch nicht verschleiert hatte. So wie sie da auf dem Diwan in dem schwarzen Gewand hockte und das schwarze Tuch ihr blasses Gesicht umrahmte, wirkte sie wie eine mittelalterliche Nonne. Ein ketzerischer Gedanke: Nonnen sollten niemals solche Energie geschweige denn eine solche Sinnlichkeit ausstrahlen.
    Ohne etwas von seinen unfeinen Gedanken zu ahnen, fragte sie:
    »Brauchen wir für den heutigen Tag einen Plan?«
    ROSS dachte darüber nach - er war, gerade aufgewacht, noch nicht in Hochform, und es gab nur eine Sache, die er am frühen Morgen wirklich gut konnte. Aber ohne weibliche Mitarbeit war es nicht möglich, diese hervorragende Fähigkeit zu demonstrieren.
    Er riß sich von diesem Thema los und konzentrierte sich auf die Frage. »Ich hoffe, ich kann so bald wie möglich mit Abdul Samut Khan reden. Abgesehen davon, daß ich mehr über lan erfahren will, möchte ich gerne herausfinden, ob ich Gast oder Gefangener bin.« »Wahrscheinlich ein bißchen von beidem.« »Das vermute ich auch, aber du solltest eigentlich ohne Schwierigkeiten aus- und eingehen können.« Er machte eine Pause, während er im Geiste durchging, was getan werden mußte. »Ich möchte, daß du Saleh und Murad besuchst und nachsiehst, ob bei den beiden alles in Ordnung ist. Sprich erst einmal mit Saleh, bevor du Reza mit-nimmst, aber ich denke, je eher der Junge aus meiner Gefahrenzone wegkommt, desto besser.«
    »Soll ich Pferde kaufen?« schlug sie vor. »Die Kamele sind nicht besonders gut für die Stadt geeignet.«
    »Gute Idee. Dann bring die Kamele zu Hussayn Käsern. Er sagte, er hätte einen Stall für uns, und wenn wir die Tiere nicht mehr brauchen, werden sie es gut bei ihm haben.« Er holte seinen Koffer und öffnete ihn. »Ich glaube, jetzt ist eine gute Zeit, um dir die verschiedenen Geschenke, Zaumzeuge und Waffen zu zeigen, die ich mitgebracht
    habe.«
    »Gut.« Juliet schwang die Füße auf den Boden. »Jedesmal, wenn du in deinem Gepäck wühlst, bin ich gespannt, welche Schätze du nun wieder hervorziehst.«
    »Die Kunst, erfolgreich zu reisen, hat viel mit dem eigenen Vorrat an Geschenken zu tun«, erklärte er. »Ich denke, ich entwaffne Abdul Samut Khan, indem ich ihm einen meiner Kompasse schenke und ihm erkläre, wie er funktioniert. Wenn er dann nämlich mein Gepäck durchsuchen läßt, wird er nicht glauben, ein Kompaß wäre ein gefährliches Instrument zum Spionieren.«
    ROSS zeigte

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