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Wilder als Hass, süsser als Liebe

Wilder als Hass, süsser als Liebe

Titel: Wilder als Hass, süsser als Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Tänzerin ließ sich auf die Knie fallen. Mit verführerisch zuckenden Hüften ließ sie ihren glänzenden Körper zurückfallen, bis ihr Haar über den Boden strich.
    Die Darbietung und die Musik hatten eine ursprüngliche Macht bekommen, die den Kopf ausließ und direkt ins Blut ging. ROSS, dessen Atem sich beschleunigte, sah zu Juliet hinüber. Ihre Blicke trafen sich einen kurzen Moment, bevor zwei Tänzerinnen zwischen sie traten. ROSS wollte das primitive Versprechen des Tanzes einlösen, doch nur Juliet konnte den Hunger in seinen Adern stillen.
    Als die Tänzerin wieder auf die Füße sprang, winkte Abdul Samut Khan sie heran. Sie bahnte sich ihren Weg durch die Truppe, dann ließ sie sich vor dem Nawab in eine Haltung tiefster Unterwerfung fallen. Sie war nun kaum einen Meter von ROSS
    entfernt, so daß er ihren schweißglänzenden, kurvenreichen Körper hätte berühren können. »Ja, Herr?« sagte sie mit rauher Stimme.
    Der Nawab deutete auf ROSS. »Hier ist der Mann, von dem ich dir schon erzählt habe.«
    Mit einer geschmeidigen Bewegung verlagerte sie ihren Körper, so daß sie nun vor ROSS lag. Sie atmete immer noch schwer von der Darbietung, und ihre vollen Brüste schienen das winzige Mieder sprengen zu wollen. Mit klimpernden goldenen Armreifen schnurrte sie: »Sagt mir, was Ihr begehrt, o Herr von den Ferengis.«
    Eine Hitzewelle durchlief ROSS’ Körper, denn die Frau war die verkörperte Sinnlichkeit und schien direkt aus den Tiefen der Männerphantasien entsprungen zu sein. Es war unmöglich, sich dieser Ausstrahlung zu entziehen, und er schluckte hart, bevor er herausbrachte: »Du tanzt sehr gut.« »Zahra ist mein Geschenk für Euch in dieser Nacht, Lord Kilburn.« Abdul Samut Khan stieß ROSS verschwörerisch einen Ellenbogen in die Rippen. »Mir ist klar, daß Euch bisher versagt blieb, was ein Mann für seine Gesundheit und sein Glück braucht, also nehmt sie heute nacht mit in Euer Zimmer und tanzt mit ihr, bis Euer Herz zufrieden ist.«
    Zahra glitt vor und hob ihren Schleier, damit ROSS ihr Gesicht sehen konnte. Obwohl die Bewegung schüchtern wirkte, war die Einladung so eindeutig, als hätte eine westliche Frau ihr Mieder aufgerissen. Ihre schwarzen Wimpern flatterten über ihre dunklen samtigen Augen, als sie lustvoll durch ROSS’ Haar fuhr.
    »Wie gesponnenes Gold«, flüsterte sie. Sie war ein Geschenk, das nur wenige Männern ablehnen würden … oder könnten. Wenn ROSS der Mann war, der zu
    sein er vorgab - nämlich mit einer braven Frau zu Hause in England -, hätte er der Versuchung unmöglich widerstehen können, die schon halbnackt in seinem Schoß lag. Aber er war nicht der Mann, und seine Frau saß nur wenige Meter von ihm entfernt.
    Er sah auf und entdeckte, daß Juliets Blicke ihn fixierten. Selbst über die ganze Tanzfläche hinweg konnte er ihre Empörung fast greifen. ROSS, der beschloß, daß die Zeit für die echte Unterhaltung der Nacht gekommen war, schob sanft die weiche Hand zur Seite, die langsam sein Bein hochkroch.
    »Tausend Dank für Eure Aufmerksamkeit, Abdul Samut Khan.
    Zahra ist ein Traum, ein Geschenk für einen König, aber da ich ein verheirateter Mann bin, muß ich Eure Großzügigkeit leider ablehnen.«

    Der Nawab zog scharf die Luft ein. »Eure Frau ist auf der anderen Seite der Welt, Zahra aber direkt vor Euch.«
    »Ja, aber die Gesetze meiner Religion verbieten Ehebruch, und sie gelten auch so weit von zu Hause entfernt.«
    Die dicken Brauen seines Gastgebers zogen sich zusammen. »Als nächstes kommt eine Gruppe junger männlicher Tänzer. Würdet Ihr einen von ihnen vorziehen? Das wäre kein Ehebruch.«
    Nachdem ROSS die gierigen Finger von seinem Knie gelöst hatte, die wieder ihre Wanderschaft aufgenommen hatten, stand er auf.
    Er erkannte, daß die Stelle auf der anderen Seite des Tanzbodens, wo Juliet gesessen hatte, leer war. Inständig hoffte er, sie würde ihn nicht von hinten anfallen, um ihm ein Messer in die Rippen zu stoßen. »In den Augen meines Volkes wäre es trotzdem eine Sünde.«
    Der Nawab wirkte ungläubig, schien aber eine Art Respekt zu empfinden. »Ihr seid wahrhaftig ein gläubiger Mann.«
    »Vielleicht, aber immerhin ein Mann und anfällig für Ver-suchungen, daher werde ich mich jetzt am besten zurückziehen, bevor ich ihr erliege.« ROSS streichelte Zahras Kopf. »Die Sünde war nie so süß.«
    Abrupt zog das Mädchen den Schleier wieder vor das Gesicht und hastete beleidigt zurück auf die Tanzfläche, um sich

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