Wildernde Blueten
gesagt, dass er versuchen würde als Hawkie mit uns Kontakt aufzunehmen. Ich machte mir Sorgen, weil er nichts von sich hören ließ. Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen, als Falke war man ein leichtes Angriffsziel... Ich hoffte weiterhin darauf, bald etwas von ihm zu hören.
Samara ermutigte mich am Telefon weiter nach dem Zirkel zu suchen. Sie meinte, ich solle nicht so einfach aufgeben. Denn meistens war es doch so, dass wenn man kurz vor dem Ziel stand, man eigentlich aufgeben wollte. Natürlich wusste man nicht, dass es fast geschafft war.
Ein weiterer Juniabend brach an. Wir waren wieder in der Pension, wollten einen neuen Schlachtplan ausarbeiten. Ob es uns wohl gelingen würde?
Es war später Abend und wir lagen schon im Bett. Danny und Peanut schliefen, ich hörte es. Ich hingegen konnte nicht schlafen, all das hier ließ mir keine Ruhe. Ich stand auf, zog mir eine Jacke und Schuhe an und ging nach draußen.
Es war sehr warm, die Jacke brauchte ich gar nicht.
Ich ging ein paar Schritte. Es gab einen kleinen See, ganz in der Nähe der Pension. Der helle Mondschein spiegelte sich in ihm wider, es sah atemraubend aus... Ich blieb stehen und schaute gen Himmel, schloss die Augen und dachte einfach mal an nichts...
Eine ganze Weile blieb ich so stehen und regte mich nicht. Nichts war zu hören, nicht mal Tiergeräusche... es war als ob die Welt still stand.
>Du denkst wohl, ich wüsste nicht warum ihr hier seid! Doch da irrst du dich.< Vor lauter Schreck zuckte ich zusammen, als ich die Stimme hinter mir hörte. Ich hätte noch eher mit der Wahrscheinlichkeit eines Ufos über mir gerechnet, als mit der Person, die sich derzeitig direkt hinter mir befand.
Ich drehte mich nicht um, stand einfach nur starr auf meinem Fleck.
>Alyssa, es ist schön dich zu sehen!< Er kam näher, ich spürte es. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass Simon mich bald aufsuchen würde... Ich ahnte schon, dass er merken würde, wenn wir etwas im Schilde führten und Recht hatte ich... Dennoch verdrängte ich diese Tatsache wohl zu gut in meinem Unterbewusstsein, sodass es mich jetzt umso mehr überraschte, dass er wirklich hier war.
>Dasselbe kann ich nicht sagen!< , antwortete ich knapp. Warum war er wohl hier? Wollte er mir wieder irgendeinen illegalen Handel vorschlagen, mich mit irgendwas erpressen? Ich durfte wohl gespannt sein.
Noch immer stand ich mit dem Rücken zu ihm. Ich wollte ihn nicht sehen, wollte nicht das Monster sehen, was Brendan entführt hatte.
>Ich weiß warum ihr hier seid Alyssa.< , sagte er.
>Doch es wird euch nichts nützen, gar nichts...< , fuhr er fort.
>Ach ja und wie kommst du dara...< Mir versagte die Stimme, als ich mich zu ihm drehte und sah, was er da in seiner Hand hielt. Nein, oh nein... Ich stand wie versteinert da und schaute nur auf seine Hand, in der er eine blutverschmierte Feder hielt... Es war nicht schwer zu erraten, wessen Feder das war... Es war Brendan seine, denn sie war federweiß... Ich merkte regelrecht wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich und ich drohte umzufallen... Ich musste mich zusammen reißen, denn schließlich könnte es ja wieder ein Trick sein...
>Wie ich darauf komme, wolltest du wissen? Oder würde es dich vorzugsweise interessieren, was ich mit deinem Liebsten gemacht habe, ob er noch lebt? Entscheide dich, eine Antwort bin ich bereit dir zu geben liebste Alyssa! Doch entscheide dich richtig, denn du weißt ja was für euch auf dem Spiel steht. Also wie lautet deine Antwort?<
>Brendan!< , sagte ich wie aus der Pistole geschossen. Das war eine Entscheidung, bei der ich nicht lange überlegen musste, denn sein Wohl war mir immer wichtiger als alles andere. Die andere Sache, von der er eben kurz sprach, würden wir auch so raus bekommen, dafür brauchten wir ihn nicht. Peanut und Danny würden meine Entscheidung verstehen und akzeptieren.
>Wie du sicherlich schon bemerkt haben wirst, gehört diese Feder, die ich hier in meiner Hand halte, deinem Brendan. Als er nach deiner Befreiung wieder bei mir eintraf, hatten wir eine kleine Auseinandersetzung, bei der leider er den Kürzeren gezogen hat. Danach ist er verschwunden und ich weiß bedauerlicherweise bis heute nicht, wo er ist. Ich habe nichts wieder von ihm gehört... vielleicht ist er sogar tot, ich weiß es nicht!< , sagte er eiskalt. Ich fiel auf die Knie und meine Augen füllten sich mit Tränen, die unbedingt heraus laufen wollten... Mein Herz schlug schnell, zu schnell... Ich durfte jetzt
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