Wildernde Blueten
keine Schwäche zeigen, nicht vor ihm, doch es gelang mir nicht. Meine Gefühle beherrschten mich einfach zu sehr...
>Du lügst!< , sagte ich und blickte ihm direkt in die Augen, damit er meinen Hass ihm gegenüber darin sehen konnte.
>Warum sollte ich? Die Feder ist doch Beweis genug, dass ich Recht habe, oder siehst du das anders?< , fragte er mich.
>Du würdest es ganz genau wissen, wenn er tot wäre. Und ich auch. Ich würde es spüren, wenn er nicht mehr leben würde.<
Jetzt wurde mir klar, warum er so zugerichtet aussah, als ich ihn im Spiegel sah. Dann lebte er also wirklich noch... Irgendwer muss ihn gefunden und ihm geholfen haben. Er war nicht tot, ein Glück. Aber er steckte in Schwierigkeiten, denn er bat mich ja um Hilfe... aber wo war er? Ob Simon wirklich nicht wusste, wo er war, oder verarschte er mich wieder?
>Was willst du eigentlich von mir?< , fragte ich ihn. Sonst kam er ja immer sehr schnell auf den Punkt, aber dieses Mal nicht. Das war schon sehr merkwürdig. Aber vielleicht war er sich nicht sicher, wie er richtig an die Sache ran gehen sollte. Denn falls er wirklich Angst hätte, wir würden ihm auf die Schliche kommen, sollte er lieber jeden seiner Schritte und Taten genauestens überdenken, bevor er sich verriet.
>Ich wollte euch warnen. Nehmt euch in acht vor mir! Ich bin mächtiger als ihr und das werdet ihr auch bald zu spüren bekommen, wenn ich nicht aufhört in meiner Vergangenheit herum zu schnüffeln!<
>Wir können tun und lassen was wir wollen, das geht dich gar nichts an und außerdem machen wir hier nur Urlaub, mehr nicht!< , sagte ich mutig. Mir war natürlich klar, dass er mir das nicht glauben würde, aber einen Versuch war es schließlich wert.
Mit einer immensen Geschwindigkeit stand er plötzlich direkt vor mir, hatte seine Hand um meine Kehle gedrückt und mich auf die Beine gezogen.
>Verarsch mich nicht Alyssa, wage es dir nicht. Hast du verstanden?< , sagte er, während er mich zornentbrannt anschaute und meine Kehle noch fester drückte, dass mir fast die Luft wegblieb.
>Ich werde euch vernichten, euch alle! Ich bin mächtiger, als ihr auch nur ahnt. Also lasst eure dummen Spielchen, denn sie werden euch sowieso nicht weiterbringen!< Er sagte es mit einer eisigen Kälte in der Stimme...
Simon drückte noch fester zu, ich hörte schon die Engelchen singen... Er war so stark, so unglaublich stark... ich bekam keine Luft mehr...
>Du wirst deinen Brendan nicht wiedersehen, dafür sorge ich.< Sein Blick verfinsterte sich noch mehr... Warum? Warum war er nur so ein Monster? Ich verstand das alles nicht mehr... sollte er doch Brendan und mich in Ruhe lassen... Wir wollten doch einfach nur glücklich sein, unser Leben leben... Was bitte war denn daran verkehrt?
>Vielleicht sollte ich dich auch einfach jetzt und hier töten...< Er setzte ein abgrundtiefböses Grinsen auf, was mir noch mehr Angst bereitete, als ich ohnehin schon hatte.
>Eigentlich gefällt mir diese Idee sehr gut... Allerdings stört es mich, dass Brendan nicht dabei sein kann, und es demnach auch nicht sieht, wie ich dir das Herz aus der Brust reiße! Also hätte ich gar keinen Spaß daran, ich werde es mir für später aufheben.< Simon lockerte seinen Griff etwas, ließ jedoch nicht von mir ab. Dennoch bekam ich so etwas mehr Luft...
>Lass sie sofort los!<
Ich schaute an Simon vorbei und sah, dass Danny hinter ihm stand. Was würde er jetzt tun? Wenn er mich losließe, dann würde er bestimmt auf Danny losgehen und das wollte ich nicht. Denn Simon war sehr mächtig und Danny unterschätzte das wohl, indem er nur die Gefahr sah, in der ich mich gerade befand.
Mit aller Kraft, die wahrscheinlich auch noch die Letzte war die ich in mir besaß, holte ich mit meinem rechten Bein aus und trat Simon so fest ich konnte gegen sein Schienbein. Ob es ihn überhaupt schmerzen würde oder nicht, wusste ich nicht, aber es würde ihn erst mal von Danny ablenken.
Simon zuckte zusammen, holte mit seiner Hand aus, in der er mich hielt und warf mich mit Leichtigkeit in Richtung Danny. Wie ein Vogel flog ich durch die Luft, der Schmerz auf meiner Kehle brannte noch immer... Danny fing mich auf, doch durch den enormen Druck, fielen wir, wie auch beim letzten Mal, beide nach hinten um.
>Lissy, geht es dir gut?< , fragte er besorgt und legte seine Arme um mich.
>Ja, es geht mir gut. Danke Danny.< Ich hielt den Blick stur auf Simon gerichtet, denn man konnte nie wissen, was er sich als nächstes einfallen
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