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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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auf seine Seite gezogen hätte. Da begriff Isabeau, dass seine Eitelkeit Philips Schwachstelle war. Er hatte nicht genug Menschen um sich zur Bewunderung seiner Fähigkeiten, und er brauchte Publikum. Mit seinen kriminellen Aktivitäten konnte er schlecht angeben. Nur seine Opfer und Imelda
Cortez wussten, wie er wirklich war, und Imelda konnte ihm gefährlich werden. An diesem Abend jedoch war er in ein Rudel von Raubtieren geraten, so viel hatte er erkannt, und er wollte dazugehören.
    »Elijah«, sagte Marcos, »vielleicht könnten wir noch ein paar Tage dranhängen und uns an dem erfreuen, was Philips kleine Stadt uns zu bieten hat.«
    Isabeau konnte die Verwandlung vom gut gelaunten, liebevollen Onkel zum wild gewordenen Lüstling, der zu jeder Schandtat bereit war, kaum fassen. Marcos’ Wangen waren leicht gerötet, die Augen trübe, als ob er einen Schluck zu viel getrunken hätte, und die Blicke, die er den Frauen zuwarf, etwas zu gierig. Er spielte seine Rolle so glaubwürdig, dass ihr fast ein wenig unbehaglich wurde. Elijah fuhr ihr mit der Hand über den Rücken, ganz flüchtig, beinahe ohne sie zu berühren, doch Isabeau merkte, dass Philip es aus den Augenwinkeln gesehen hatte. Daher spielte sie ihren Part und schaute leicht errötend mit einem kleinen Lächeln zu Elijah auf.
    Erbost erhob sich ihre Katze, sie wehrte sich dagegen, von einem anderen Mann berührt zu werden. Im Kopf hörte Isabeau ihr Fauchen, und sie verspürte den starken Drang, sich von den anderen zu entfernen und an die Luft zu gehen. Ihre Haut prickelte.
    Rio wandte den Kopf und musterte sie. Auch Conner im Hintergrund regte sich. Felipe und Leonardo bewegten sich gerade so viel, dass sie vor den Blicken der meisten Menschen im Raum abgeschirmt wurde. Und Elijah beugte sich zu ihr herab, ohne sie zu berühren.
    »Atme sie weg. Halt sie in Schach«, flüsterte er mit einem unglaublich wissenden, zärtlichen Gesichtsausdruck.

    Isabeau holte tief Luft und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Offenbar wollte ihre Katze heraus. Der überwältigende Geruch nach Dekadenz und Korruption machte sie nervös. Schon schmerzten ihre Gelenke. Und ihr Kiefer. Sogar die Zähne. Ihre Finger krümmten sich und die Spitzen brannten. Zu ihrem Entsetzen sah sie, wie die Haut in ihrer Handfläche aufplatzte. Erschrocken machte sie eine Faust und versuchte, ihre Katze zu bändigen.

12
    S ie würde ihre Katze ganz sicher nicht hier, auf dieser irren Party, in dieser Situation zum Vorschein kommen lassen, und damit jede Chance, diesen widerlichen Menschen das Handwerk zu legen, zunichtemachen. Das kam nicht infrage. Wütend, dass die Kreatur genau diesen Moment für ihren ersten Auftritt gewählt hatte, zischte Isabeau beim Ausatmen. Warum war die Leopardin nicht im Regenwald hervorgekommen, als Conner bei ihr war und es eine wunderbare Erfahrung hätte sein können.
    »Du. Bleibst. Drin .« Sie presste jedes Wort zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während sie das Gesicht Elijahs Brust zugewandt hielt. Sie wagte es nicht, ihn zu berühren, obwohl sie sich verzweifelt nach Beistand sehnte. Trotzdem war sie dankbar, dass Conner nicht an ihre Seite eilte. Dann wäre es bestimmt um ihre Selbstbeherrschung geschehen gewesen. In ihrer wachsenden Angst hätte sie sich bestimmt in seine Arme geworfen. Stattdessen versuchte sie, so zu denken wie er. Er blieb immer ruhig und weigerte sich, Angst zu zeigen oder sich davon lähmen zu lassen. Was hatte er noch gesagt? Die Katze sei ein Teil von ihr. Und sie selbst hatte sie doch wohl im Griff.

    Isabeau holte tief Luft und zwang der aufgeregten Katze ihren Willen auf, atmete ruhig und sprach insgeheim besänftigend auf sie ein. Dass Conner ihr Gefährte war. Niemand anders. Sie taten das gemeinsam für Conner. Um ihn zu schützen. Ihn und seinen Leoparden . Isabeau wusste nicht mehr, was sie alles sagte und wie viel Zeit verging, sie verließ sich einfach darauf, dass Elijah und Marcos die Konversation in Gang hielten. Philip glaubte ohnehin, dass Elijah über sie bestimmte und sie nur zur Dekoration an seiner Seite haben wollte.
    Es dauerte mehrere Minuten, bis ihre Katze sich fügte und nachgab, doch sie hatte ihre Bedürfnisse deutlich zum Ausdruck gebracht, und ließ Isabeau in einem Zustand erhöhter Sensibilität und Aufmerksamkeit zurück. All ihre Sinne waren geschärft. Ihr ganzer Körper schmerzte, jeder einzelne Muskel, jedes Gelenk. Ihre Brüste waren so empfindlich, dass sie jedes Mal, wenn

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