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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Nächten, in denen es ihm gelungen war, ein paar Stunden zu schlafen. Mit diesem langen, glänzenden Haar, fast spürte er die rotbraune Fülle noch zwischen den Fingern. Diesem Mund mit den vollen Lippen, die weicher waren als alles, was er kannte – diesem äußerst talentierten, traumhaften Mund. Er erinnerte sich noch, wie es sich anfühlte, wenn ihre Lippen über seinen Körper glitten und ihm das Paradies bescherten. Ihm Erfüllung und Frieden brachten. Und schließlich ihr Körper. All diese weiblichen Rundungen, genauso verlockend wie ihr Gesicht. Seine Frau.
    Verflucht sollte sie sein. Sie gehörte ihm, nicht diesem Hurensohn, der so dreist und arrogant neben ihr stand. Ihr Körper und ihr Lächeln, alles, jeder verdammte Quadratzentimeter gehörte ihm allein. Ihr Begleiter hatte noch nicht einen Muskel gerührt. Conner sah ihn gar nicht richtig an; wer der Mann war, interessierte ihn nicht. Schließlich war er schon so gut wie tot. Sie hätte es wissen müssen, denn so verlangte es das Gesetz des Dschungels, das über allen anderen stand. Ihr Gesetz.
    Conner spürte, wie sich jeder einzelne Muskel anspannte. Ganz langsam wandte er den Kopf, Zentimeter um Zentimeter, in der stockenden Art der großen Raubkatzen. Ansonsten verhielt er sich ganz still, denn sein Leopard war kaum noch zu zügeln, nachdem er die starken Finger gesehen hatte, die um Isabeaus geschlungen waren. Dann verlagerte er den Blick, und ein einziger Laut entfuhr ihm – ein Knurren aus dem Rachen seines wütenden Leoparden, das
seiner Kehle entschlüpfte. Das furchterregende Geräusch hatte nichts Menschliches mehr an sich. So klang es, wenn ein Tier ein anderes bedrohte, wenn ein Leopard seinen Rivalen herausforderte. Die leise Warnung erfüllte den ganzen Raum.
    »Tu’s nicht«, mahnte Rio. »Treten Sie zurück, solange Sie noch können«, riet er Adan.
    Conner hörte ihn wie aus weiter Ferne. Seine Welt war zusammengeschrumpft, auf diese eine Frau. Nichts und niemand konnte ihn aufhalten, nicht einmal Rio. Sein Leopard war zu schnell. Er wusste es, und sie wussten es auch. Eine Kehle herauszureißen dauerte nur Sekunden. Das leise vibrierende Geräusch hielt an, wurde aber nie lauter als nötig, damit sich die Nackenhaare sträubten. Conner war bewusst, dass es in der zivilisierten Welt nicht erlaubt war, jemanden zu töten, doch das war nicht wichtig. Wichtig war nur, diesen anderen Mann von der Seite seiner Gefährtin zu entfernen.
    Isabeau ließ die Hand ihres Begleiters los, und Rio riss ihn zurück, weg von ihr.
    »Entschuldigen Sie, wie war noch der Name?«, sagte sie sanft.
    Sie verhöhnte ihn, forderte ihn geradezu heraus, sie abermals anzulügen. Ihre leise, verführerische Stimme erregte ihn und weckte Erinnerungen daran, wie ihr Mund seinen Körper erkundet hatte. Dankbar dafür, dass sie in seiner Gegenwart wenigstens den Körperkontakt mit dem anderen Mann beendet hatte, biss Conner die Zähne zusammen. Sein Leopard kämpfte um die Vorherrschaft.
    »Warum hast du mich kommen lassen?«
    Isabeaus Augen glitten voller Verachtung und Ekel über
ihn hinweg. »Weil du der einzige Mensch in meinem Bekanntenkreis bist, der hinterhältig und falsch genug ist, um diese Kinder befreien zu können. Du kannst das sehr gut. Ich bitte dich nur, mir ein paar Minuten zuzuhören; ich denke, das bist du mir schuldig.«
    Conner starrte sie mehrere lange Augenblicke stumm an, ehe er zur Tür deutete. Rio zögerte. Der einzige Mensch, dem es gelingen konnte, Conner Vega zu töten, war Isabeau Chandler, denn gegen sie würde sein Freund sich nicht zur Wehr setzen. Rio wollte ihn auf keinen Fall mit ihr allein lassen, und Conner bemerkte sein Widerstreben.
    »Sie hat ihre fünf Minuten verdient«, sagte er.
    Daraufhin machte Rio Carpio ein Zeichen, vor ihm aus der Hütte zu gehen. Conner wartete, bis die Tür wieder ins Schloss fiel, dann drehte er sich ganz zu Isabeau herum und erlaubte es sich, wieder zu atmen. Ihr Aroma war so köstlich, durchdringend, überwältigend. Vibrierend wie das Summen der Insekten im Wald strömte die Lebenskraft durch seine Adern. Der Saft, der in den Bäumen kreiste, und das ständig in Bewegung befindliche Laubdach über ihm erfüllten ihn mit einer unwiderstehlichen Mischung aus Verlangen und Unruhe. Der ständige, gleichmäßige Regen trommelte im Takt mit seinem Herzen. Er war zu Hause – im Dschungel -, und seine Gefährtin war mit ihm im selben Raum.
    Isabeau bewegte sich weg von ihm, ein vorsichtiges

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