Wildes Begehren
einmal,
das wütende Zischen zu unterdrücken. Dann trat er einen Schritt näher an Isabeau heran. »Du willst , dass ich diese Frau verführe? Sie berühre und küsse? Mit ihr schlafe ?« Seine Stimme war gefährlich leise.
Isabeau wandte hastig den Blick ab. »Das ist es doch, was du tust, oder? Dein Fachgebiet? Frauen verführen?«
Conner riss Isabeau das Glas aus der Hand und schleuderte es wütend an die Wand. Es zerbrach mit einem Klirren, das laut in der kleinen Hütte widerhallte, sodass die Scherben wie Tränen auf den Boden herabregneten und sich mit dem verschütteten Wasser mischten. »Du willst, dass ich eine andere Frau ficke?«
Mit einem bedrohlichen Grollen in der Stimme sprach er jedes Wort laut und deutlich aus. Er formulierte es absichtlich so vulgär wie möglich.
Und der Pfeil traf sein Ziel. Isabeau zuckte zusammen, reckte aber trotzig das Kinn. »Bei mir hast du jedenfalls großen Erfolg damit gehabt, aber ich war ja auch eine leichte Beute, nicht wahr?« Bitterkeit nährte ihre Wut.
»Ja, zum Teufel, das warst du«, erwiderte Conner. In seinem Innersten verkrampfte sich alles. Seine eigene Gefährtin wollte ihn verkuppeln. Wenn das nicht die beste Rache war, die eine Frau sich für einen Mann ausdenken konnte, dessen Spezies darauf angelegt war, neun Lebenszyklen mit derselben Frau zu verbringen! Am liebsten hätte er sie geschüttelt, bis ihr die Zähne klapperten.
Isabeau schnappte nach Luft, machte einen Schritt auf Conner zu und ballte die Hände zu Fäusten, erlaubte es sich aber nicht, ihn anzugreifen, sondern zügelte ihre Wut und ihren Schmerz, obwohl ihr beides deutlich anzusehen war. »Ich nehme an, ich war nicht die Erste. Stimmt doch, oder?«
Gefährten waren ehrlich zueinander, außerdem hatte er schon viel zu oft gelogen. »Ja, verflucht, du warst nicht die Erste«, blaffte Conner. »Aber du wirst die Letzte sein, verdammt nochmal. Such dir einen anderen Kerl, der diese Drecksarbeit für dich erledigt.«
Erregt drehte Conner sich um; er musste unbedingt Luft schöpfen, die nicht nach Isabeau roch. Sein Leopard war wie rasend, er brüllte vor Zorn und zerkratzte ihm wütend die Eingeweide.
»Ich brauche keinen anderen«, erwiderte Isabeau spöttisch. »Du warst nur Plan B. Ich habe Adan schon gesagt, dass ich reinkommen könnte, indem ich einen der Wächter verführe; ich weiß, dass ich das kann. Hast du wirklich geglaubt, ich wollte dich aus irgendeinem Grund wiedersehen? Adan hat nichts davon wissen wollen, aber ich habe bei einem Meister gelernt. Ich schätze, dafür sollte ich dir dankbar sein.«
Glühender Zorn floss durch seine Adern. Das Tier in ihm tobte und versuchte mit Zähnen und Klauen, sich zu befreien, fast wäre es aus seiner Haut geplatzt. Erregt zog Conner das Messer an seiner Hüfte, stürzte sich blitzschnell auf sie, drückte Isabeau gegen die Wand und hielt mit einer Hand ihre beiden Handgelenke über ihrem Kopf zusammen. Mit der stählernen Kraft des Leoparden klemmte er sie bewegungsunfähig ein, ganz verletzlich, und fixierte sie mit den Augen, während ihm der Schlag seines Herzens in den Ohren dröhnte.
Sie hatte Katzenaugen, nur etwas anders als seine, denn ihre Pupillen waren oval und senkrecht, statt rund wie bei ihm oder schlitzförmig wie bei anderen Katzen. Und im Moment spiegelten ihre Augen genau das wider, was sie empfand,
wilden Hass und eine Spur von Erregung, die sie nicht im Griff hatte, und die nur dazu führte, dass sie ihn noch mehr verabscheute. Mit ganz und gar bernsteinfarbenen Augen starrte sie trotzig zurück, ohne den Blick zu senken.
»Ich habe dich nicht zur Hure gemacht. Du machst dich selbst dazu.«
»Fick dich, Vega. Und nimm deine Hände weg.«
Stattdessen presste Conner sie noch fester an die Wand und schob ein Knie zwischen ihre Beine, sodass sie fast vom Boden abhob. Isabeau blieb nichts anderes übrig, als auf die Zehenspitzen zu gehen. »Du willst mich tot sehen. Ich kann es dir an den Augen ablesen. Du bist hierhergekommen, um mich umzubringen.«
Isabeaus Lungen brannten, sodass sie keuchend um Atem rang und ihre Brüste sich gegen Conners Brustkorb drückten. Eine Hitzewelle, mächtig wie ein Tsunami, überrollte ihn und flutete ihn mit Verlangen – nicht nur seinem, sondern auch ihrem. Isabeau stand kurz vor ihrer ersten Brunst, und seine Nähe weckte die Leopardin in ihr. Conner spürte, wie sie glühte, und erkannte in ihren Augen jene unwillkommene Sehnsucht, die sie so lange vor ihm verborgen
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