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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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lassen, das war sehr teuer. Heute würde man über die Summe lachen, aber zu jener Zeit war es eine schöne Stange Geld, die wir in unserer Situation nicht so leicht aufbringen konnten.«
    »Sie waren eine Sensation, nicht wahr?«
    Mary grinste Isabeau an. »Doc konnte die Augen gar nicht mehr abwenden. Die Satinrüsche hat meine Taille unglaublich schmal wirken lassen. Ich glaube, ich habe wie eine Prinzessin ausgesehen.«
    »Wer würde das nicht in einem so wunderschönen Kleid?«
    »Schauen Sie sich mal die Rückseite an. Die Knöpfe liebe ich besonders.«
    Vorsichtig drehte Isabeau das Kleid herum. Eine Reihe von winzigen Satinknöpfen zog sich über den ganzen Rücken bis hinunter zur kleinen Schleppe.
    »Zuerst wollte Ruthie sie an der Taille enden lassen, aber dann hatte sie die Idee, die Silhouette zu betonen, deshalb reichen sie nun bis zum Saum. Nur damit Sie es wissen, das macht das Sitzen nicht gerade angenehm. Man muss das
Kleid genau zurechtrücken, aber es ist so schön, dass es einem nichts ausmacht.«
    »Es ist wirklich wunderschön.« Isabeau musste die Tränen zurückhalten. »Aber was ist, wenn es mir nicht passt?«
    »Keine Bange. Wenn es sein muss, kann ich es immer noch etwas anhalten oder auslassen, aber ich glaube, Sie haben beinahe die gleiche Figur wie ich damals. Außerdem ist Ruthie unterwegs, um uns zu helfen; also falls ich nicht weiterweiß, fällt ihr etwas ein, glauben Sie mir.«
    Isabeau runzelte die Stirn, ihr war ein Gedanke gekommen. »Reden Sie etwa von Ruth Ann Gobel, der berühmten Designerin?«
    Mary lachte. »Ganz genau. Ruthie wird begeistert sein, dass Sie ihren Namen kennen. In den letzten Jahren sind ihre Kleider sehr gefragt, sie gelten mittlerweile als klassisch. Am Anfang konnte sie kaum davon leben.«
    »Mary, dieses Kleid ist ein Vermögen wert. Wenn es sich wirklich um das erste Kleid handelt, dass Ihre Freundin entworfen und geschneidert hat, ist es, besonders in diesem guten Zustand, unbezahlbar. Ich kann nicht zulassen …«
    Mary tätschelte Isabeaus Hand. »Ich bestehe darauf. Soll es für immer in einer Schachtel liegen? Es ist dafür gemacht, getragen zu werden, als etwas Besonderes, in dem eine Frau sich wunderschön fühlt. Wenn Sie heute dieses Kleid anziehen, machen Sie zwei alte Frauen sehr glücklich.«
    Mary war eine sehr schlanke, zierliche Frau mit mittlerweile grauem Haar, doch ihre Augen strahlten und die wenigen Runzeln, die sie hatte, wirkten eher wie Lachfalten. Ihre Figur, die Haut und das liebenswürdige Lächeln machten sie in Isabeaus Augen zu einer zeitlosen Schönheit. Vielleicht lag es aber auch an Marys positiver Ausstrahlung.

    »Sind Sie absolut sicher?« Isabeau befürchtete, dass Mary nicht ganz klar war, was für einen Schatz sie besaß. »Es könnte doch sein, dass eine Enkelin …«
    Mary schüttelte den Kopf. »Ich tue es für Marisa. Ich möchte das tun. Wir haben so viele Stunden darüber geredet und Pläne geschmiedet, dass ich es auch für meine Freundin tue. Und Ruthie hat sich so gefreut, als ich ihr erzählt habe, dass Sie das Kleid eventuell tragen.«
    Conners Mutter hatte offenbar viele Herzen berührt. Eine außergewöhnliche Frau, und sie hatte einen ebenso außergewöhnlichen Sohn großgezogen. Isabeau war es etwas peinlich, dass sie von Marisas Freundschaft mit Mary profitierte.
    »Ich danke Ihnen, Mary. Ich nehme Ihr Angebot liebend gern an.«
    »Dann probieren Sie das Kleid.«
    Sie konnte es kaum erwarten. Mit einem Mal fand sie ihren Hochzeitstag sehr aufregend. Sie würde weder Jeans noch Tanktop tragen, sondern das erste Kleid, das die berühmte Designerin Ruth Ann Gobel je hergestellt hatte. Sie fühlte sich wie im Märchen.
    Mary führte sie durch das Haus zu einem leeren Gästezimmer. Isabeau war äußerst vorsichtig, sie hatte Angst, das Kleid zu zerreißen. Der Stoff fühlte sich an, als hätte er ein Eigenleben. Sie zog sich aus, stieg in das Kleid, streifte es behutsam über die Hüften und hielt es vor dem Busen fest. In dem Augenblick, in dem Mary begann, die Knöpfe im Rücken zu schließen, wusste Isabeau: es saß wie angegossen, als wäre es ihr auf den Leib geschneidert. Seine Geschichte machte das Kleid zu etwas ganz Besonderem.
    Sehr langsam, beinahe ohne zu atmen, drehte sie sich zu
Mary um. Sie fühlte sich zauberhaft, wunderschön, außergewöhnlich, dabei hatte sie sich noch nicht einmal selbst gesehen. Marys Augen begannen zu glänzen und sie blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten.
    »Oh,

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