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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zusammen.
    Für Isabeau schien alles wie in Zeitlupe abzulaufen. Trotz des lauten Hämmerns in ihren Ohren, konnte sie den Leoparden fauchen hören. Ihre Lungen gierten nach Luft, und vor lauter Angst hatte sie einen widerlichen Geschmack im Mund. Ihr Instinkt riet ihr zu kämpfen, sich zu wehren, doch sie zwang sich zur Ruhe und weigerte sich, der drohenden Panik nachzugeben und sich in ein schreiendes, hirnloses Etwas zu verwandeln.
    Im Geiste rief sie unentwegt nach Conner. Sie wusste genau, in welchem Augenblick er sich verwandelte – oder ihre Katze mochte es wissen. Sie konnte ihn nicht sehen, doch selbst im Wasser war sein wütendes Knurren zu hören, und sie wusste, dass er die kombinierte Kraft von Mensch und Tier einsetzte, um die Schlange ans Ufer zu ziehen.
    Immer wieder tauchte auch Elijah in ihrem Blickfeld auf, wie er mit grimmigem Gesicht, die Augen fest auf die Schlange gerichtet, versuchte, Schuppen und Muskeln zu durchtrennen und den Kopf abzuschneiden. Da begriff die Anakonda, dass sie in der Klemme saß und ihr nur noch ein Ausweg blieb, nämlich auf ihre Mahlzeit zu verzichten und zu flüchten. In dem Augenblick, in dem sie ihre Umklammerung löste, fasste Conner an dem sich windenden Schlangenkörper vorbei nach Isabeau, packte sie am Bein und zog sie an sich. Dann schleuderte er sie beinahe hinter sich. Während er sich in das flache Wasser stürzte, um Elijah zu Hilfe zu kommen, erhaschte sie einen Blick auf seinen männlichen, durchtrainierten Körper.

    Im Bemühen, der Messerklinge zu entkommen, hatte die Schlange sich um ihren Angreifer gewickelt und versuchte, ihn durch ihr schieres Gewicht und ihre Muskelkraft wieder in tieferes Wasser zu zerren. Doch Conner warf sich auf den zuckenden Körper und hielt ihn fest, während Elijah die Schlange tötete. Als das Tier endlich erschlaffte, blieben beide Männer vornübergebeugt im Fluss stehen; der fürchterliche Kampf mit einer derart starken Kreatur hatte selbst sie ins Keuchen gebracht.
    Ohne aus dem Wasser zu steigen, wandte Conner sich zu Isabeau um, hockte sich hin und untersuchte sie. »Bist du in Ordnung?«
    Sie wusste nicht, ob sie schreien oder weinen sollte. Sie wäre gerade fast gestorben, entweder ertrunken oder von einer Schlange erwürgt, und er blieb ganz ruhig, so als sei das etwas ganz Normales, keine große Sache. Sie hätte schwören können, dass er fast ein wenig reumütig zusah, wie Elijah den Kadaver an Land zog. Ob sie in Ordnung war? Isabeau schaute an sich herunter. Sie hatte ein paar Schrammen und vielleicht auch einige Quetschungen, aber gebrochen war nichts. Außerdem war sie völlig durchnässt, doch dafür hatte bereits der Regen gesorgt.
    Nach und nach wurde sie sich ihrer Lage bewusst. Sie stand immer noch bis zu den Knöcheln im Fluss und hatte soeben allen Ernstes den Angriff einer Anakonda überlebt. Ihr Herzschlag dröhnte wie Donner in den Ohren, und ihr Atem ging stockend, doch jeder einzelne Nerv vibrierte vor Leben. Die Welt war aufregender, frischer und schöner denn je.
    Der Nebel bauschte sich in zarten Schleiern um die schwarzen, raschelnden Blätter, die hervorlugten, wenn der
Wind das Laub ein wenig bewegte, und das Wasser, das über die Steine rann, war wie ein dunkel schimmerndes Silberband. Sie beäugte den langen, dicken Kadaver der Schlange am Ufer. Daneben saß Elijah, der ganz langsam zu lächeln begann. Sie konnte es sich nicht verkneifen, wieder zu Conner hinüberzusehen und seinen nackten, muskulösen Körper zu betrachten.
    Das breite Siegerlächeln, das er aufgesetzt hatte, raubte ihr den letzten Atem und jagte Isabeau einen heißen Adrenalinstoß durch die Adern. Er fuhr sich mit der nassen Hand durchs Haar und strich es glatt. »Ganz schön aufregend, was?«
    Überwältigt von diesem Schauspiel nickte sie bloß stumm. Der Mann strotzte vor Freude und Energie. Seine goldenen Augen glühten vor Erregung, und als er ihr zublinzelte, flatterten unzählige Schmetterlinge in ihrem Bauch.
    »Tut mir leid, dass ich nichts anhabe. Dein Leben war mir wichtiger als deine Keuschheit.«
    »Ganz deiner Meinung«, gestand Isabeau. Obwohl sie nun doch langsam an ihre Tugend denken musste – oder an das, was davon noch übrig war. Sie wollte, dass er sich umdrehte. Seine kräftigen Oberschenkel verbargen seine Vorderseite, doch ihr lief trotzdem das Wasser im Mund zusammen, denn sie wusste, was er zu bieten hatte. Und sie wusste, dass er steinhart sein würde. Wie immer, wenn sie in der Nähe

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