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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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verabschiedet hatte und sie vor Rachels Blockhaus angekommen waren. Dort hielt er den Wagen vor dem Haus an, legte die Bremse ein, dann sprang er vom Bock und ging nach hinten zur Klappe, um die Kinder herauszulassen. Er ignorierte Rachel, die darauf wartete, daß er ihr vom Kutschbock half, stieg wieder auf und fuhr zur Scheune.
    »Was – was soll das, Slade?« fragte sie etwas beunruhigt, weil sie nicht wußte, was er vorhatte. So etwas hatte er noch nie gemacht.
    »Ganz ruhig, Rachel«, beschwichtigte sie Slade. »Ich möchte dich nur kurz unter vier Augen sprechen, mehr nicht, und im Haus haben wir keine Ruhe.«
    »Oh«, sagte sie, aber ihre Neugier war geweckt.
    Sie überlegte fieberhaft. Sie hatte nichts getan, was ihm hätte mißfallen können, und er schien auch nicht wütend. In der Stadt war nichts Ungewöhnliches passiert, und seine Haltung gegenüber Adam auf dem Heimweg war geradezu freundlich gewesen. Das einzige, was sie sich vorstellen konnte, war, daß Slade auch bemerkt hatte, wie der junge Mann sich um Eve bemüht hatte und genauso überrascht wie sie selbst festgestellt hatte, daß das Mädchen kein Kind mehr war. Sicher würde er Rachel vorschlagen, möglichst bald mit Eve in die Stadt zu fahren, um Stoff für neue Kleider zu kaufen. Bei dem Gedanken errötete Rachel, denn Slade war sicher so taktlos, ihr gegenüber das plötzliche Erblühen des Mädchens anzusprechen, und Rachel hatte ohnehin schon ein schlechtes Gewissen, weil sie Eves unziemliche Kleidung erst heute bemerkt hatte.
    Das Gesicht Slades verdüsterte sich, als er Rachels gerötete Wangen sah und sich fragte, was wohl der Grund dafür war. Sicherlich erinnerte sie sich gerade an eine anzügliche Bemerkung, die dieser unverschämte junge Narr Adam Keife gemacht hatte, dachte er erbost, während er die Pferde vom Wagen abschirrte und sie in ihre Boxen führte. Er schloß die beiden Boxentüren, dann packten seine kräftigen Hände Rachel um die Taille und schoben sie zu den Wagen. Slade ließ sie nicht los, sondern drängte sie mit dem Rücken an den Wagen und stemmte seine Hände links und rechts von ihr gegen das Holz, damit sie ihm nicht entrinnen konnte. Ihre Proteste ignorierte er einfach.
    »Rachel«, begann er, und sein Gesicht verhieß nichts Gutes, und seine bedrohliche Stimme ließ sie vor lauter Angst erschauern. »Ich dachte, ich hätte dir heute morgen gesagt, du sollst Adam Keife nicht ermutigen und daß ich nicht will, daß er sich hier herumtreibt … und um dich herumscharwenzelt.«
    »W-w-was?« stotterte sie schockiert. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.
    »Du hast mich gehört«, sagte Slade und ließ abschätzend den Blick über sie schweifen. »Mein Gott, er hat fast den ganzen Heimweg mit dir geflirtet! Und du … du bist dagesessen und hast ihn angehimmelt wie ein albernes Schulmädchen – ihn schamlos ermutigt, wie eine Nutte in Delano, möchte ich noch hinzufügen! Ich hab’ schon gedacht, er wird sich jeden Moment auf dich werfen!«
    Rachel war so schockiert und verärgert über diese Vorwürfe, daß es ihr die Sprache verschlug. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie wurde leichenblaß, und ihr Körper zitterte vor Wut. Schließlich fand sie ihre Stimme wieder, und ohne zu denken, fauchte sie los.
    »Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden!« Vor lauter Wut machte sie sich nicht einmal die Mühe, ihm zu erklären, daß Adam Eve angelächelt und bewundert hatte – nicht sie! »Du-du-du-oo-oh! Es gibt gar kein Wort für dich, das mies genug ist! Für wen hältst du dich überhaupt – mir einfach zu sagen, was ich tun kann und was nicht? Ha? Du bist ein Niemand, jawohl!« Ihre Stimme überschlug sich fast. »Jetzt laß dir eins sagen, Slade Maverick: Ich werde mit Adam Keife flirten, so oft es mir paßt!« schrie sie, obwohl ihr nichts ferner lag als das. »Hast du gehört? Er ist zufällig der – der … netteste junge Mann, den ich seit langem gesehen habe, und du bist nur eifersüchtig, weil du nur eine miese, revolverschwingende Klapperschlange bist! Was mußt du dich also in Sachen einmischen, die dich gar nichts angehen, hmm? Was gibt dir das Recht dazu, Slade Maverick? Was gibt dir das Recht?« brüllte sie und holte tief Luft für den nächsten Angriff.
    »Das!« zischte er in der plötzlichen Stille und legte eine Hand unmißverständlich auf seinen Revolvergurt, um sie daran zu erinnern, daß er schon getötet hatte und es auch wieder tun würde. Seine Augen funkelten wie blaue

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