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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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atmend erwiderte Slade ihren Blick, und ein Muskel zuckte in seiner Wange, während er versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
    »Sag mir, daß Adam Keife dir das geben kann, Rachel!« keuchte er. »Sag mir, daß irgendein anderer Mann außer mir dir das geben kann, dann faß ich dich nie wieder an, das schwöre ich!«
    Rachel versuchte, seinem Blick auszuweichen, aber seine Augen hielten sie gefangen wie einen Schmetterling, der auf ein Brett gespießt war, und obwohl sie nicht antworten wollte, drängten sich die Worte von ihren Lippen, getrieben von einer unbekannten Macht.
    »Das kann ich nicht, Slade«, flüsterte sie, obwohl sie wußte, daß ihre Worte Bände sprachen. »Das kann ich dir nicht sagen, weil es nicht wahr ist. Nur du hast solche Gefühle in mir ausgelöst.«
    »Dann weißt du auch, daß mir das ein besonderes Recht gibt«, sagte er und ging langsam auf sie zu, wie eine Raubkatze auf ihr Opfer und zog sie hilflos und unfähig zur Gegenwehr noch einmal in seine Umarmung. Er packte mit einer Hand ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem, seine Augen durchbohrten sie und entlockten ihr die Geheimnisse von Herz und Seele. »Ich will dich, Rachel – du gehörst mir, ob es dir nun paßt oder nicht, und wenn es mir paßt, nehme ich dich. Das weißt du doch, nicht wahr?«
    »Nein«, hauchte sie. Seine Worte ließen sie vor Angst und Freude zittern. Ihr Herz flatterte. »Nein.«
    Seine Hand wanderte unerbittlich ihren Hals entlang, drückte kurz zu, dann zeichnete sein Daumen winzige Kreise um den zuckenden Puls.
    »Dann weißt du es jetzt«, sagte er leise, und sein Mund streifte kurz den ihren, einmal, zweimal, um es ihr deutlich zu machen. »Ich will dich – mehr als ich je zuvor in meinem Leben eine Frau gewollt habe –, und ich werde dich kriegen, Rachel. Sei dir dessen ganz sicher … und noch eins: Ich werde jeden Mann töten, der versucht, dich mir wegzunehmen! Also tu dem jungen, hitzköpfigen, heißblütigen Adam Keife einen Gefallen, um seinet- und um deinetwillen, ja? Ermutige ihn nicht mehr. Es wäre nicht – klug.«
    »Nein, das seh’ ich jetzt auch«, gab sie zu, denn es bestand kein Zweifel, daß Slade Maverick das ernst meinte. »Aber – aber – er hat mich nicht angelächelt, Slade. Sondern Eve. Er konnte sich gar nicht sattsehen an ihr.«
    »Eve? Aber … die ist doch noch ein Kind!«
    »Nein, Slade, das ist sie nicht. Hast du sie in letzter Zeit einmal angeschaut? Wirklich angeschaut, meine ich? Sie ist letzten Februar vierzehn geworden, und hier draußen in der Prärie ist das alt genug. Außerdem hat sie in ihrem Leben soviel Leid und Mühsal erfahren, daß sie schnell erwachsen werden mußte. Wenn die Mutter jung stirbt, wird man schnell alt. Das sollte ich wohl am besten wissen, denke ich.«
    »Ja, ich weiß. Manchmal vergesse ich, daß du selbst fast noch ein Mädchen bist, halb Kind, halb Frau – und beide Hälften gehören mir, Rachel. Mir!«
    »Du bist dir dessen so sicher, Slade! So sicher, daß ich dir gehöre!« protestierte sie wütend und trotz ihrer Liebe zu ihm verängstigt. Denn er hatte kein Wort von Liebe gesagt, nur daß er sie begehrte, mehr als jede andere Frau zuvor, das war richtig. Trotzdem hatte er kein Wort von Heirat gesagt, nur daß er sie besitzen würde. Verunsichert fuhr sie fort. »Vielleicht hast du ja recht, daß du dir meiner so sicher bist, weil ich zugelassen habe, daß du … daß du mich küßt und – und …« Sie verstummte betreten und nagte an ihrer Lippe. Dann sagte sie schließlich leise: »Ich bin keine Hure, Slade. Ich bin nicht leicht oder billig zu haben. Niemals!«
    »Das habe ich nie gedacht und werde es auch nie denken.«
    Sie schwieg eine Weile, um zu überlegen, und sie fragte sich, was er damit meinte, wagte aber nicht zu fragen aus Angst, die Antwort könnte nicht die sein, die sie sich so sehnsüchtig wünschte. Also wechselte sie das Thema.
    »Wegen … Adam und Eve, Slade …«, begann sie zögernd und verstummte, als Slade Maverick eine dunkle Augenbraue hochzog.
    »Ja, was ist mit ihnen?« sagte er trocken. »Haben die nicht Kain und Abel gezeugt?« Er sah sie erwartungsvoll an, dann lachte er über ihr besorgtes Gesicht. »Nicht komisch, was? Ich wette, Abel hat genauso gedacht, als er seinen älteren Bruder Kain mit der Keule auf sich zukommen sah! Du mußt nämlich wissen, auch wenn du mir nicht zustimmst, Rachel, meine Süße – und du bist meine Süße –, der große Gleichmacher der Menschen war nicht

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