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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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und uns in den Graben manövriert.
    „Pass doch auf, du Hirni!“, keifte ihn Abby an, hatte sie fast einen Herzinfarkt bekommen. „Was hat mich nur geritten, dich ans Steuer zu lassen? Du fährst so bescheuert Auto, das ist schon nicht mehr feierlich, du Landpomeranze!“
    Der Ton, den sie ihrem Alpha gegenüber anschlug, verwirrte mich. Sie ließ es an Respekt ihm gegenüber mangeln. Doch er reagierte nicht böse. Na ja, vielleicht war er ein klein bisschen verärgert. Er überspielte es jedoch mit einer gehörigen Portion seines Lausbubencharmes.
    „Es ist halt nicht jeder so alt wie du Schabracke! Du hast sicherlich schon länger den Führerschein, als ich Jahre auf dem Buckel hab“, konterte er schlagfertig und machte sie für einen Moment sprachlos damit. Nein, nicht nur für einen Moment. Abby schnappte wie ein Fisch an Land nach Luft, drehte sich beleidigt zur Seite und starrte zum Fenster hinaus. Sie würdigte ihn keines Blickes mehr.
    Ich fand es witzig und ungemein herzerfrischend, weshalb ich lachte. So sehr, wie schon lange nicht mehr. In meinem Leben gab es nicht viel zu lachen, aber im Moment …
    Abby schüttelte den Kopf und schenkte mir ein offenes Lächeln. „Wer den Schaden hat … Schon gut, Kleines! Du hast ein wundervolles Lachen, richtig hinreißend. Nur zu, ich kann auch über mich selbst lachen.“
    ***
    Megs Lachen war mehr als hinreißend. Es klang wie Engelgesang in seinen Ohren. Sie war hübsch, verdammt hübsch! Etwas kleiner als er und schlank. Ein paar Kilo mehr auf den Rippen hätten ihr gutgetan. Mit dem richtigen Futter durchaus machbar. Ihre Augen waren grau, wie das Fell eines Wolfs und ihr Haar rotgolden. Es wirkte nicht ganz stimmig zu ihrem etwas dunkleren Teint, aber dennoch … Nein, es harmonierte doch recht gut zu ihrer zimtfarbenen Haut. Meg war unterwürfig und sie benötigte Schutz, keine Schläge! Wobei er sich gar nicht so sicher war, ob sie wirklich so unterwürfig war, wie sie sich gab. In ihr steckte mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich war. Ein Wolf wie sie, war ihm noch nie begegnet. Er konnte es sich einfach nicht erklären! Doch selbst unterwürfig zu sein, war nicht mit schwach gleichzusetzen. Unterwürfige waren das Fundament eines jeden Rudels und damit ebenso wichtig wie der Alpha. Die meisten Mütter waren unterwürfig, das mussten sie sein zum Wohle ihrer Kinder. Dominante Frauen legten ihre Dominanz nicht selten für ihre Kinder ab. Abby war nur dominant, weil ihr Kind bereits erwachsen war. Gebundene Lykanerinnen fielen aus dem Dominanzgerangel raus. Ihr Rang stand, war nahezu felsenfest, wenn das Rudel harmonierte. Beim Avon-Rudel stimmte einfach nichts! Es lag ziemlich im Argen in Desmonds Rudel und das würde der Alpha noch früher bemerken, als ihm lieb war. Claude war nicht das Problem. Der Trottel lief nur mit. Catherine würde der Nagel an Desmonds Sarg sein. Sie wollte Alphaweibchen werden, um jeden Preis! Es gab nur zwei Varianten: Sich an Desmond zu werfen, wobei die Erfolgschancen dafür nahezu null waren. Oder ihren Mann aufzubauen und heimlich am Stuhl des Alphas zu sägen, bis Claude stark genug und auch dumm genug wäre, Desmond herauszufordern. Sollte Claude es nicht schaffen, würde sie den Schwanz einziehen und abhauen, wie schon so oft zuvor.
    Bei Kates krankem Spiel gab es nur einen Gewinner: Sie! Catherine liebte Claude nicht. Sie liebte ihren Status und seinen Rang. Der idiotische Franzose liebte Kate und tat, was sie von ihm verlangte. Die Quälereien, die Meg erdulden musste, waren sicherlich auf Kates Mist gewachsen. Chris knurrte leise. Fast könnte er Mitleid mit den beiden Männern haben, aber nur fast! Jegliche Spur von Mitleid verpuffte schlagartig, als er die misshandelte Wölfin im Rückspiegel sah. Komme was wolle, er würde sie nicht hier zurücklassen und wenn er sich dafür mit Desmond und dessen gesamten Rudel anlegen müsste!
     

Kapitel 4
    Kurz, nachdem wir in Milwaukee gelandet waren, musste ich wohl im Auto eingeschlafen sein. Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie ich hierhergekommen war.
    Das Zimmer, in dem ich wach wurde, war mir selbstredend gänzlich unbekannt, was meine Wölfin in Habachtstellung gehen ließ. Während meine menschliche Seite mit Interesse die neue Umgebung auf sich einwirken ließ, blieb meine innere Wölfin vorsichtig und zurückhaltend.
    Das Zimmer war in warmen Cremetönen gehalten. Das Bett und Spiegelkommode in einem dunklen, sehr antik wirkenden

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