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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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Milwaukee. Während der Fahrt schau ich ihn mir mal an, wenn es der Wikinger zulässt.“
    Tatsächlich zuckte der hünenhafte Wikinger schuldbewusst zusammen. „Ich bring ihn ins Auto. Bescheid hin oder her, ich möchte nicht länger als nötig auf das Wohlwollen dieses Seth angewiesen sein. Wobei er ganz froh war, dass wir ihm die Vampire vom Hals geschafft haben. Dennoch möchte ich es nicht riskieren. Nicht, dass ich Angst vor dem verlausten Haufen Wölfe hätte!“

    La Crescent, Minnesota, USA
    „Sie haben sie!“ Enya ließ sich erleichtert neben mich auf den Sitz fallen und küsste meine Wange. „Aber wir sollen nach Milwaukee zu den Atlanten, muss Angel ihn versorgen.“
    Ich wollte gerade nach vorne Klettern, da hielt Aaron mich zurück. „Jen fährt. Du bist zu aufgebracht, um zu fahren und im Graben will ich nicht landen.“ Aaron wirkte zufrieden, richtig ausgeglichen und nicht so zerrissen wie zuvor. „Es wird nicht so schlimm sein. Enya meinte, dass er am Bein verletzt war wegen der dummen Sache mit Tyler. Alles wird gut, Megan. Du weißt, wie übervorsichtig Ärzte sind und Angel machte mir einen sehr gewissenhaften Eindruck. Dort ist er sicher vor dem fremden, aber im Moment auch vor seinem Rudel.“ Tiefes Bedauern lag in Aaron Worten. Ich nickte und schmiegte mich an den Mann. Meine Wange berührte seine Brust und ich kitzelte seinen Wolf erneut ein wenig hervor. Es schenkte mir ein wenig Frieden, ihn bei mir zu wissen. Aaron war ein loyaler Freund und inzwischen auch Rudel. Das schlechte Gefühl in meiner Magengegend ließ sich davon aber nicht vertreiben.

Kapitel 10
    Milwaukee, Hauptquartier des Atlantenclans
    Ich wage von mir zu behaupten, dass ich sonst ein sehr rationales und vernünftiges Wesen bin. In diesem Moment hatte ich es jedoch gänzlich abgelehnt und mir ordentlich Ärger eingefangen. Den Sicherheitsmann so zu reizen, weil er meiner Meinung nach nicht schnell genug arbeitete, war dumm gewesen. Der Stoß vor seine Brust und die Zähne gegen ihn zu fletschen, weil er mir zum dritten Mal die gleiche Frage stellte, das war schon selten dämlich. Jetzt hatte ich den Schlamassel. Ich lag auf dem Bauch, das Gesicht auf dem Boden, den ich mit selbigen gewischt hatte. Besser gesagt der Wachmann hatte ihn mit mir gewischt. Die Atlanten duldeten mich nur hier und ich machte einen auf großen Macker. Dafür ließ mich Kutscher - so hieß die Pflaume – buchstäblich bluten.
    „Oh mein Gott, Megan! Runter von ihr, Dan! Bist du bescheuert?“ Tiff holte den übereifrigen Wachmann von mir runter. „Das sind Freunde, du Trottel! Lass die anderen auch durch. Waffen runter, ihr schießgeilen Spinner!“
    Die Wachmänner gehorchten anstandslos und gaben endlich den Weg frei.
    „Reife Nummer, Meg! Es ist ja nicht so, dass wir eh schon auf die Krankenstation müssen. Wolltest du einen triftigen Grund vorlegen, um Angel zu besuchen?“ Aaron hakte mich unter, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Ich war Schlimmeres gewöhnt. Das war eine Lappalie. Mein Kinn tat ein wenig weh und die Lippe war aufgeplatzt, nichts Weltbewegendes, auch wenn es heftig blutete.
    „Mit mir ist alles OK“, beruhigte ich meinen Rudelgefährten und brachte ein wenig Abstand zwischen uns, körperlich, aber auch emotional. Wenn Chris Anspruch auf mich erhob, wäre er gar nicht erpicht, dass Aaron an mir herumknatschte. Es war neu für mich, dass ich akzeptiert, ja sogar geachtet wurde, wie es Aaron zweifellos tat. Und nicht nur er. Für Leon, einen Vampir, war ich Rudel. Die beiden Außenseiter hatten mich sofort akzeptiert. Und Enya zeigte ihre Zuneigung, in dem sie mir mit einem Tuch das Blut von den Lippen tupfte. Sie scherte sich nicht darum, wer oder was ich war! So viel Fürsorge und Vertrauen wärmte mir das Herz.
    „Ich sehe es, aber ich glaube es kaum!“ Abby hinkte auf mich zu und küsste mich. „Du hast in der kurzen Zeit das Rudel umgekrempelt. Und einen neuen Rudelgefährten gecastet. Aaron.“ Sie reichte dem Mann vorbehaltlos die Hand. „Es tut mir leid, was mit deiner Familie passiert ist. Ich wünschte, ich hätte helfen können. Doch sie haben uns überrumpelt. Chris hat verbissen gekämpft, aber hatte keine Chance. Sie haben auf ihn geschossen und dieser Mistkerl von Vlad hat von ihm getrunken. Ich konnte ihn nicht schützen, ebenso wenig die Kleine. Sie haben einfach drauf losgeballert, wild im Raum umhergeschossen … ich … ich …“ Abby kämpfte mit den Tränen und griff sich an den

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