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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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Interessen und Hobbys, aber er erinnerte sich nicht daran. Er konnte gut mit Zahlen und hatte sich ein nicht zu verachtendes Technik-Know-how angeeignet. Deswegen kümmerte er sich auch um die Telefonanlage und den ganzen Computerkram des Rudels. Die meisten Lykaner nutzten moderne Dinge, aber wie sie funktionierten, das interessierte sie nicht. Und da kam der Vampir ins Spiel! Codenamen und Vermummung dienten dem Schutz. Sein Codename war French. Warum er diesen Alias abbekam, war wohl für jeden ersichtlich. Ein halbes Jahr hatte er sich als Hunter versucht und war kläglich daran gescheitert. Ein Blackout im falschen Moment hatte ihn fast das Leben gekostet. Gott sei Dank war keiner der anderen Hunter verletzt worden. Leon war es tatsächlich gelungen, die Blackouts zu verbergen, selbst vor dem Empathen Kieran, Noemis Ehemann. Ihm war es gelungen fast unverletzt zu bleiben bei dem Zwischenfall mit dem Blackout. Dafür hatte Tyr, der Psychopath, ihn anschließend windelweich geprügelt. Gebrochener Kiefer, Nase und Schlüsselbein. Es gab kaum eine Stelle, die nicht blau an ihm gewesen war. Der Kiefer war nicht ohne und gelegentlich schränkte ihn die Verletzung selbst nach drei Jahren noch ein.
    Er war danach freiwillig gegangen, bevor die anderen die Chance hatten, ihn rauszuwerfen. Diese Schmach wollte er nicht über sich ergehen lassen. Leon ging nach Oshkosh und dort fand er zum Rudel.
    „Vlad ist das Ziel. Deathrow, wie du sicher schon weißt. Die anderen vier dead or alive. Ich bezweifle, dass sie sich einfach festnehmen lassen.“ Verdandi stieß einen lauten Seufzer aus und küsste Leon freundschaftlich auf die Wange. Ihr Finger glitt über die Linie seines Kiefers und die kleine Narbe auf der linken Seite. Dank Tyr hatte er eine Titanplatte im Unterkiefer. Sein gesamter Lohn für den beinahe versemmelten Einsatz – er hatte ihn trotzdem erfolgreich zu Ende gebracht – ging für die Arztkosten und das Ticket in die Staaten drauf.
    „Wer hat denn deinen Arm als Beißknochen missbraucht?“, säuselte die zierliche Frau in ihren weißen Klamotten. Weiß, weil es ihr aus unerfindlichen Gründen leichter fiel, damit zu springen.
    „Seth.“ Leon steckte lasziv beide Hände in die Hosentaschen seiner Jeans. Seinem Arm ging es schon deutlich besser. Er heilte wie Hölle, auch wenn es ein Lykanerbiss war.
    „Tant pis!“ Verdandi zeigte achselzuckend zu dem Herrenhaus, in dem der Kampflärm verstummt war. „Wir dürfen Seth nicht ein Haar krümmen, darauf bestand der Rat der Lykaner. Es wären speziesinterne Angelegenheiten und da ihm keiner nachweisen kann, dass er die Finger im Spiel hat …“
    „Keine Spuren! Die digitale Fährte endet irgendwo in Indien“, unterbrach Byte sie. Wenn der Technikcrack nichts fand, dann hätte es keiner gekonnt. Der Junge war hyperintelligent. Sein IQ durchbrach die Schallmauer und trotzdem war er Hunter geworden. Byte - eigentlich hieß er Florian - zog schüchtern die Schultern hoch. Verdandi konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man sie unterbrach, und wurde dann immer recht grantig.
    „Was unser Kleiner sagen will, ist, dass wir ihm keine Beteiligung nachweisen können. Wir haben einen Haftbefehl für die fünf Vampire und einen Vollzugsbescheid vom Rat der Lykaner, dass wir das Territorium des Rudels und auch ihre Häuser betreten dürfen. Doch wir dürfen keinen Lykaner gefangen nehmen oder auch nur ein Haar krümmen“, erklärte Floret und sah angespannt auf die Uhr. „Gehe ich recht in der Annahme, dass wir den Alpha des Oshkoshrudels an euch übergeben können? Ich würde ihn ungern mit nach Deutschland nehmen oder hier den Babysitter für ihn mimen, bis er wieder fit genug ist. In dem Zustand kann er nicht zu seinem Rudel zurückkehren.“
    Leon kannte diesen Blick der sympathischen Frau. Er verhieß nichts Gutes. Wenn der Alpha schwer verletzt und eine dauerhafte Beeinträchtigung möglich wäre, dann würde selbst ein wenig dominanter Wolf versuchen, ihn vom Thron zu stoßen.
    „Habt ihr einen sehr dominanten Wolf, fernab seines Rudels in petto? Den würdet ihr brauchen.“
    „Etwas viel Besseres!“ Leon griente Floret schief an. „Die Gefährtin, die sein Wolf erwählt hat. Sie ist weder dominant noch unterwürfig. Megan ist Rudel, zeigt sich aber dennoch unbeeindruckt von Rudelrängen.“
    „Davon hat Tyr mir erzählt.“ Verdandi klatschte erfreut in die Hände. „Meist waren sie Heiler des Rudels. Geistheiler, aber auch physisch. Früher

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