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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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den heißen Quellen kehrten die Erinnerungen machtvoll zurück. Die vom Dampf feuchtschwere Luft, das üppig wuchernde, saftige Grün, die glitzernden Wassertropfen auf den schwarzen Lavafelsen, ein leichter Schwefelgeruch, der sich mit dem Duft nach Sonne, Erde und Pflanzen verband, alles fiel ihr wieder ein und erzeugte eine Mischung aus Erinnerung und Verlangen, bei der ihr schwindlig wurde.
    Dann sah sie Ty. Er erhob sich aus dem Teich, der ihr am nächsten war, und stand nackt am sandigen Ufer. Silbriger Nebel stieg von seiner erhitzten Haut auf und bewegte sich mit ihm, eine zarte Umhüllung für die festen Flächen seines muskulösen Körpers bildend. Unfähig, sich zu bewegen, und gebannt von seiner archaischen Schönheit, starrte Janna auf Ty, während das Wasser durch sein dunkles Brusthaar rann und in kleinen Bächen über den Bauch, die Hüften und an den Beinen entlangfloss. Sie nahm das Bild für immer in sich auf.
    Sie brauchte gar nicht zu ihm hinzuschauen. Sie wusste, dass er sie gesehen hatte. Das Zeichen seiner Männlichkeit erwachte zum Leben, wurde rasch größer und erhob sich gebieterisch aus seinem dunklen Haarnest, mit der gleichen Selbstverständlichkeit, wie Ty aus dem dampfenden Wasser gestiegen war.
    Der Metallbehälter, den Janna in Händen gehalten hatte, fiel scheppernd auf einen Felsen. Sie nahm das Geräusch nicht wahr. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Mann, der nackt vor ihr stand. Ohne zu wissen, was sie tat, trat sie näher.
    Ihr Gesichtsausdruck war der mächtigste Liebeszauber, den Ty jemals erlebt hatte. Schmerzhaftes Verlangen stieg in ihm auf, durchzuckte ihn wie ein schwarzer Blitz, lähmte ihn, raubte ihm fast die Sprache. Mit dem Blitz kam eine Verzweiflung, die noch düsterer war. Er hatte sich hart im Zaum gehalten, Janna nicht mehr anzurühren, nicht mehr mit ihr zu schlafen. Sie sollte sich nicht Vorkommen wie eine Ware, die in einem Augenblick der Leidenschaft günstig zu haben war und darüber hinaus keinen Wert besaß. Seit der Begegnung unter den Weiden hatte er wach gelegen, Nacht für Nacht, während sein Körper in Flammen stand. Er war fest entschlossen gewesen, sich die Wonne zu versagen, von der er wusste, dass sie in ihrem sinnlichen warmen Körper auf ihn wartete. Noch etwas hatte er gewusst. Es war gleich, durch welche Hölle der Entbehrungen er ging. Für ihn zählte nur, dass Janna sich vor ihm nie wieder als Hure bezeichnete.
    Jetzt war sie da, nur Zentimeter von ihm entfernt. In ihren grauen Augen glühte das gleiche Verlangen, das auch ihn beherrschte.
    „Janna“, sagte er heiser. „Nein.“

37. Kapitel
    Sie legte ihre Finger auf seine Lippen und hinderte ihn am Weitersprechen.
    „Es ist alles in Ordnung“, sagte sie leise. „Ich wollte nur ...“ Sie beendete den Satz nicht, sondern presste einen Kuss auf seinen Bizeps. „Ja“, hauchte sie und erschauerte bei dem köstlichen Gefühl, ihre Lippen auf seinem nackten Oberarm zu spüren. „Lass mich ...“
    Sie fuhr mit der Zungenspitze durch die dunkle Vertiefung, die Trennlinie zwischen der Armkugel und seinem angespannten muskulösen Brustkorb. Ty machte ein Geräusch, als hätte er Schmerzen. Aber es war kein Schmerz. Das Verlangen ließ ihn auf stöhnen. Als würde sie von tausend Nadeln gestochen, durchzuckte Janna eine wilde Lust, und sie zitterte vor Ergriffenheit über die eigene Erregung. Sie wandte den Kopf, glitt mit der Zunge zu dem ersten dunklen Kreis auf Tys Brust und nahm die aufgerichtete Knospe zwischen die Zähne.
    Unwillkürlich griff Ty nach Jannas Oberarmen, als. wollte er sie wegschieben, was aber nicht geschah. Seine Hände schienen der Vernunft nicht zu gehorchen. Ihm fehlte die Kraft, Janna abzuweisen. Zu sehr und zu lange schon sehnte er sich nach ihr. Er zog sie näher zu sich heran und zuckte jedes Mal zusammen, wenn sie mit der Zunge über seine Haut glitt, als träfe ihn die Liebkosung wie ein Schlag.
    Janna glitt weiter an ihm entlang ... nach unten. Die Haut unter ihrem liebkosenden Mund war heiß und von einem dünnen Schweißfilm überzogen; sie schmeckte nach Salz und nach Ty. Sein männliches Aroma zu kosten, seine Haut zu tasten verursachten ihr beinahe Schmerz, so groß war das Vergnügen. Sie stieß kleine Freudenlaute aus. Ein Traum ging in Erfüllung. Wenigstens durfte sie ihn ein letztes Mal berühren.
    Rastlos strich sie mit den Händen über seine angespannten Beinmuskeln und versuchte, ihm etwas zu sagen. Sie fand keine Worte.
    Für das, was sie

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