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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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harten Schale war er in Liebe mit seiner Familie verbunden. Etwas wehmütig überlegte sie, wie sie sich als Mitglied dieser warmherzigen Familie gefühlt hätte. Ihr Vater hatte sie geliebt, aber auf eher nachlässige Weise. Die Bedürfnisse und Sehnsüchte seiner Tochter hatte er nie wirklich begriffen. Er war seinen Träumen gefolgt und hatte nicht danach gefragt, wovon Janna träumte.
    „Was für ein trauriges Lächeln“, sagte Logan. „Lebt Ihre Familie noch da drüben?“
    „Wo?“
    „In Cascabels Gebiet.“
    „Nein. Es sei denn, Sie zählen Mad Jack dazu“, antwortete sie. „Aber ich glaube, er hat sich aus dem Staub gemacht. Wohl, um zu verhindern, dass er zum Fort mitgeschleppt wird. Ihm war klar, dass wir über die Sache mit dem Gold verärgert sein würden.“
    „Gold?“ fragte er und sah Ty an.
    „Mehr als hundert Pfund.“
    Logan pfiff. „Was ist damit passiert?“
    „Er hat uns eine Hälfte gegeben, und wir mussten versprechen, die andere Hälfte seinen Kindern zu bringen.“
    „Wo habt ihr das Zeug gelassen?“
    „Wir haben es mitgenommen“, erklärte Janna. „Es steckt in den Satteltaschen, vom bei Ty.“
    Ty und Logan wechselten einen Blick.
    „Die Last wurde zu schwer für Lucifer“, sagte Ty. „Ich habe die Riemen durchtrennt.“
    Janna erstarrte. „Aber du wolltest von dem Gold deine Seiden...“ „Noch ein Wort, meine Liebe“, fuhr Ty dazwischen, „und ich übergebe dich diesem Skalpjäger da draußen!“ Er holte tief Luft und kämpfte gegen sein aufbrausendes Temperament. „Außerdem ist das Gold nicht verloren. Ich vergewissere mich, dass Lucifer sich bei dem wilden Ritt nicht verletzt hat. Dann kehre ich um und hole die Taschen.“
    Sie war nicht überrascht, dass er für das Gold noch einmal sein Leben aufs Spiel setzen wollte. Aber sie wünschte sich aus ganzem
    Herzen, ihm das Vorhaben ausreden zu können. Hoffnungsvoll blickte sie zu Logan. Sein Lächeln tröstete sie nicht. Es war spöttisch. Die Linien um seinen Mund hatten nicht getrogen.
    „Janna ist also nicht deine Seidendame?“ fragte Logan an Ty gewandt. „Verdammt großmütig von dir, trotzdem ihre Haut zu retten und dafür das Gold zu opfern.“
    Die Schärfe in Logans Stimme entging Ty nicht. Auch nicht der tadelnde Blick. Sein Bruder hatte von dem Liebesverhältnis zwischen ihm und Janna seit dem Moment gewusst, als Ty zum ersten Mal mit sanfter Stimme „meine Süße“ zu ihr gesagt hatte.
    „Vergiss es“, meinte Ty tonlos.
    Logans Lächeln änderte sich unmerklich und wurde beinahe mitleidig. Er erkannte die Klemme, in der sein Bruder steckte. Jahrelang war Ty von jungen Damen der besten Gesellschaft umworben worden, im Süden und im Norden. Er hatte alle Angebote ausgeschlagen, um seinen Traum zu verwirklichen, die zarteste, eleganteste und strahlendste aller Frauen, seine Seidendame, für sich zu gewinnen. Jetzt war er hoffnungslos dem Zauber eines grauäugigen, zottigen Mädchens erlegen, das mit seiner Stimme einen Stein in Flammen setzen konnte.
    Logan beugte sich zur Seite und stieß Ty freundschaftlich mit der Schulter an. „Vergiss das Gold, kleiner Bruder. Ich setze Silver auf deinen ungestriegelten Wildfang an. In ein paar Wochen erkennst du das Mädchen nicht wieder. Dann kommt niemand mehr auf den Gedanken, sie könnte keinen edlen Stammbaum haben.“
    Janna wandte sich ab. Sie versuchte die Röte zu verbergen, die ihr Gesicht überflutete, als sie an den krassen Gegensatz zwischen echter Seide und grobem Sackleinen dachte. Sie schloss die Augen, behielt die Arme um Ty geschlungen und sagte ihm stumm Lebewohl. Mit bittersüßer Gewissheit wusste sie, er würde das Gold holen. Und sie würde von den MacKenzies Weggehen, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Ty sollte frei sein, damit sein Traum Wirklichkeit werden konnte.
    „Du hast vor, sie mit nach Wyoming zu nehmen?“ fragte Case. Wie seine Augen war auch seine Stimme hart und ohne jedes Gefühl. Er hatte Janna mit wachem Blick gemustert.
    Ty wandte sich um und sah seinen Bruder grimmig an. „Ja. Oder hast du etwas dagegen?“
    „Überhaupt nicht.“
    Ty wartete.
    „Sie will nicht“, ergänzte Case wie beiläufig.
    „Mitkommen wird sie trotzdem.“
    „Wächst ein MacKenzie in ihrem Schoß?“
    Auf jeden anderen, der diese Frage gestellt hätte, wäre Ty mit den Fäusten losgegangen. Case war nicht jeder andere. Er hatte alle Gefühle in sich zerstört oder mit einer Mauer umgeben. Folglich gestand er auch anderen keine

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