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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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alle vier Pferde vollführten eine enge Wende. Sie setzten sich dicht hinter Lucifer und galoppierten weiter, von gelegentlichen Gewehrschüssen der aufgeriebenen und wild durcheinander reitenden Abtrünnigen eingeholt.
    Nur wenige Krieger nahmen die Verfolgung auf. Cascabel hatte die größere Abteilung der Kavallerie erspäht, die beim ersten Gefechtslärm ihren Pferden die Sporen gegeben hatte, um dem kleineren Vorauskommando zu Hilfe zu eilen. Der Anführer der Abtrünnigen war zu gewieft, um sich den Soldaten im offenen Kampf zu stellen. Er bevorzugte den Angriff aus dem Hinterhalt. Ein Schlagabtausch in ordentlicher Schlachtaufstellung war nicht seine Sache. Cascabel wendete sein Pferd und begann Anordnungen zu brüllen. Es dauerte nicht lange, dann hatten alle Abtrünnigen kehrtgemacht. Sie zogen sich in wilder Flucht zurück und sparten ihre Munition und ihre Waffen für eine günstigere Gelegenheit.
    Die erste Gruppe der Soldaten schloss auf zu Ty, dann folgten die MacKenzie-Brüder. Beide Gruppen ritten mit unveränderter Geschwindigkeit weiter. Erst als die größere Abteilung der Kavallerie in Sichtweite kam, überholten die Brüder Lucifer.
    Die Gefahr war vorüber. Ty ließ Lucifer Schritt gehen, tätschelte den schaumbedeckten Hals und überschüttete den Hengst mit Lob. Neben ihm zügelte der größte der MacKenzies sein Pferd.
    „Das ist ein Teufelsbraten, den du da reitest. Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich um den berühmten Lucifer handelt?“
    Tys blitzendes Grinsen genügte als Antwort.
    „Dann muss auf dem Platz hinter dir deine berühmte Seidendame sitzen“, sagte der andere.
    Janna zuckte zusammen. Sie wandte den Blick von dem Reiter mit den ungewöhnlichen goldgrünen Augen ab. Die Ähnlichkeit war verblüffend. Sie wusste sofort, dass er mit Ty verwandt war. Groß, gut gebaut und dunkelhaarig, sah er aus wie ein Zwillingsbruder. Ein zweiter Blick offenbarte die Unterschiede; härtere Züge, ein spöttisches Lächeln um die Lippen und ein Ausdruck in den Augen, der zeigte, dass er die Welt mit rückhaltloser Nüchternheit betrachtete.
    „Janna Wayland, darf ich dir Logan MacKenzie vorstellen, meinen ältesten Bruder?“ sagte Ty.
    Sie schlang die Arme fester um seine Taille. Sie schwieg und hielt ihr Gesicht hinter seinem Rücken verborgen.
    „Meine Süße? Alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja“, antwortete sie mit gedämpfter Stimme. „Können wir umkehren und Zebra suchen?“
    Beim Klang der betörend weiblichen Stimme, die diesem zottigen Wesen gehörte, zog Logan die schwarzen Brauen hoch.
    „Nein. Cascabel hat noch nicht aufgegeben. Er wird seine Krieger sammeln und neu aufteilen. Dann kehren sie um und schnappen sich Kundschafter, Nachzügler und alles, was ihnen bis Sonnenuntergang in die Quere kommt.“
    „Aber..."
    „Nein“, schnitt Ty ihr das Wort ab. „Es tut mir Leid, meine Süße“, fügte er sanfter hinzu. „Das Vorhaben ist einfach zu gefährlich für dich. Zebra wird es schon schaffen. Wildpferde sind zäh. Das müssen sie sein. Du hattest dich noch nicht hochgerappelt, da war sie schon in Deckung gehumpelt.“
    „Zebra?“ fragte Logan gedehnt. „Habt ihr euch einen Zoo gehalten?“
    Janna antwortete nicht. '
    „Zebra ist eine wilde Stute“, erklärte Ty. „Janna hat sie überredet, Freundschaft mit ihr zu schließen. “
    Logan warf ihm einen Seitenblick aus seinen goldgrünen Augen zu. „Sie überredet?“
    „Genau, großer Bruder. Überredet. Kein Geschirr, kein Sattel. Nicht einmal eine Trense oder Steigbügel. Nur ihre sanften Hände und diese süße Stimme, mit der sie der Stute alles Mögliche versprochen ... und Wort für Wort eingelöst hat.“
    Logans Augen verengten sich, als er aus Tys Stimme heraushörte, dass Zuneigung, Zorn, Verblüffung und Leidenschaft in seinem Bruder tobten.
    „Scheint, als hätte sie sich auf diese Weise nicht nur ein Zebra eingefangen“, murmelte Logan.
    Falls Ty die Bemerkung gehört hatte, beachtete er sie nicht.
    Hinter ihnen wurde wieder Gewehrfeuer laut. Die zweite Abteilung der Kavallerie war in die Schussweite der flüchtenden Indianerkrieger vorgerückt. Heller Fanfarenklang übertönte die Schüsse.
    „Ich hoffe, wer immer die Soldaten kommandiert, versteht sein Geschäft“, sagte Ty. „Cascabel lag mit seinen Abtrünnigen in einem Hinterhalt und hat sie erwartet. Er hätte die erste Kolonne erledigt, lange bevor die Verstärkung eingetroffen wäre.“
    „Deshalb seid ihr beiden ins Tal

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