Wildes Herz
steigerte die losbrechende Ekstase. Janna weinte, so gewaltig war das Gefühl, als er losließ und sich tief in sie senkte. Sie erlebte seinen unaufhaltsam nahenden Höhepunkt wie eine innige Liebkosung, eine pulsierende Gegenwart, die sie erneut in Schwindel erregendes Entzücken versetzte. Im bebenden Nachglühen ihres eigenen Sinnesrauschs wiegte sie seinen Körper liebkosend in ihrem Schoß.
Die kleinen hohen Schreie, die Janna auf dem Höhepunkt ihrer
Lust ausstieß, durchbohrten Ty wie goldene Nadeln und drangen bis in seine Seele. Wilde Lust durchzuckte ihn. Seine Muskeln waren zum Zerreißen gespannt. Dann folgte die überwältigende Erlösung. Sein Körper bebte unter den nicht enden wollenden Schüben. Sie hatte einen Teil von ihm berührt, der für jede andere Frau unerreichbar geblieben war.
Endlich kam er zur Ruhe. Janna lag unter ihm, an seinen kraftvollen Körper geklammert, das innige Gefühl auskostend, ihn ganz in sich zu spüren, während um sie herum der stille Abend in die Nacht überging. Sie hatte nicht gewusst, was sie vom Liebesakt erwarten sollte. Auf dieses glutvolle, süße, überirdisch vollkommene Erlebnis war sie nicht vorbereitet gewesen.
„Ich liebe dich“, flüsterte Janna und küsste seine Schulter.
Die Worte waren leise, kaum ein Hauch, aber Ty hörte sie. Er dachte an den unwiderruflichen Augenblick, in dem er ihr die Jungfräulichkeit genommen hatte. Eine Mischung aus Schuld und Zorn überfiel ihn. Stumm richtete er die Wut gegen sich selbst. Er war verblüfft, wie er die Kontrolle über sich verlieren konnte. Solange er Janna erregte, hatte er sein Begehren niedergezwungen, doch in dem Moment, als er entdeckte, dass sie noch Jungfrau war, versagte seine Selbstbeherrschung. Er war unfähig gewesen, sich aus ihr zurückzuziehen.
Er verstand nicht, was geschehen war. Er hätte stark genug sein müssen. Janna war nicht die erste Frau, die diese besondere Ehefalle für ihn bereithielt. Früher war er mühelos entkommen; dabei waren diese Mädchen sehr viel erfahrener gewesen, ihre Schlingen und Fallstricke für ihn auszulegen.
Aber Janna mit ihrer feurigen Leidenschaft, ihrer Schönheit und ihren ekstatischen Schreien würde bis ans Lebensende seine Träume beherrschen.
„Ich hätte nie mit dir schlafen dürfen“, sagte er leise, mit bitterem Unterton.
Janna unterbrach ihr sanftes Streicheln. „Warum?“
„Weil ich gemerkt habe, dass du Jungfrau warst, und ich nicht die Absicht hatte, dich zu heiraten. Aber ich muss auch sagen, du hast kräftig mitgeholfen, deine Unschuld zu verlieren. Vorher zu behaupten, du wärst keine Jungfrau mehr ...“
„Das habe ich nie gesagt“, fiel sie ihm ins Wort.
„Und was war, nachdem du weggelaufen warst? Ich habe dich an den Boden gepresst und zu fest geküsst. Worauf du meintest, du hättest schon Schlimmeres bei Männern überlebt.“
„Ich wollte nur sagen, dass du mir nicht wirklich wehgetan hast. Denn das hast du nicht.“
„Und was war mit Joe Troon?“
„Was soll mit ihm sein?“
„Ned sagte, Troon hätte dich für eine Weile ,gehabt.“
„Ned ist ein Säufer und ein Lügner. Troon hat mich gefangen, aber nie besessen.“
„Nun, meine Süße“, sagte Ty leise und zornig. „Wie eine Jungfrau hast du dich wenigstens nicht aufgeführt. Seit dem Moment, als ich nach der Folter durch Cascabel aus meiner Ohnmacht erwacht bin, hast du dich an mich gedrückt, hast geseufzt und gelächelt und mich angesehen mit diesem Schlafzimmerblick in deinen grauen Augen, als klebte Honig zwischen meinen Beinen und du könntest es nicht abwarten, ihn aufzulecken. Wenn ich dich nun mit dem Rücken an den nächsten Baum gepresst, meine Hose geöffnet und dich behandelt hätte wie eine gewöhnliche Lagerhure? Du hättest es verdient gehabt.“
Janna dachte an die lockenden Gesten, mit denen sie Ty gequält hatte, ohne wirklich zu begreifen, mit welcher übermächtigen Kraft er sie begehrte... und sie ihn. Bei der Erinnerung, wie oft sie gelächelt hatte, als er sich abwand, um seine offensichtliche Erregung zu verbergen, schämte sie sich.
„Es tut mir so Leid“, sagte sie und berührte zaghaft sein Gesicht. „Ich wusste nicht, was ich dir antat. Mir war nicht klar, gegen welche Macht du ankämpfen musstest und wie sehr du mich begehrtest.“
„Ich habe eine Frau begehrt, nicht dich.“ Er schüttelte ihre sanfte Hand ab.
Die Bewegung erinnerte ihn daran, dass er noch immer in ihrem weichen, seidigen Körper geborgen war. Sie
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