Wildes Herz
wirklich und echt zu fühlen war berauschender als seine hitzigsten Fantasien. Er gab sich den Befehl, sich auf die Seite zu rollen, um die Verbindung zu lösen, aber sein Körper verweigerte den Gehorsam. Stattdessen nahm er gierig ihre Wärme auf und wuchs von neuem. Das Blut pumpte heiß durch seine Adem. Von einem unwiderstehlichen Drang getrieben, rieb er die Hüften an ihr.
Janna hielt den Atem an, als Ty in ihr verharrte. Warum er zornig auf sie war und ihre Entschuldigung zurückgewiesen hatte, verstand sie nicht. Aber er zitterte vor Verlangen. Sie zitterte ebenfalls und bog sich ihm entgegen.
Ty stöhnte, als das Feuer ihn ergriff und bis in die Tiefen seines
Wesens alles verbrannte, jeden Gedanken und jedes Zögern.
„Seidig glänzender ... Schmetterling“, sagte er heiser, mehr Anklage als Zuneigung in seiner Stimme. „Hast du geglaubt, ich würde dich heiraten, wenn ich erst einmal wüsste, wie das Zusammensein mit dir ist?“
Er stieß ihr die Zunge in den Mund und erstickte jede Antwort, die sie hätte geben können. Der Kuss war noch nicht zu Ende, als sie leise aufstöhnte und langsam kreisend den sinnlichen Tanz erwiderte, den er mit seinen Hüften eröffnet hatte.
„Das wird nicht funktionieren.“ Er atmete schwer und hastig. „Ich nehme dich mit Haut und Haaren in Besitz. Dafür schenke ich dir meinen Körper auf die gleiche Weise zurück. Mehr nicht. Nur zwei Körper, die geben und nehmen. Hast du mich verstanden?“
Janna stöhnte gebrochen und umschloss ihn liebkosend von innen.
„Hast du mich verstanden?“ Ty klammerte sich an sie, der qualvollen Verlockung ihrer Reize ausgeliefert.
„Ja“, flüsterte sie und hob dabei die Hüften in einer leichten, kreisenden Bewegung, mit der sie ihn verführte. „Ich habe dich schon beim ersten Mal verstanden, als wir in meinem Tal waren.“
„Was?“
Seine Worte von damals hallten in ihrem Kopf: Ich bekomme meine Seidendame, oder ich nehme gar keine Frau. Höchstens um meine Lust an ihr zu stillen.
„Ich weiß, dass ich nicht die Seidendame deiner Träume bin“, flüsterte sie. In ihrer Stimme lagen unstillbare Hoffnung und verzweifelte Vorahnung nebeneinander. „Du verschaffst dir Befriedigung. Das ist alles.“
Ty widersprach nicht. Und er empörte sich nicht.
Janna hatte nichts anderes erwartet. Sie presste die Lippen aufeinander und hinderte sich, ihre Empfindungen hinauszuschreien, die Mischung aus Leidenschaft, Kummer und bebender Erwartung, die wilde Ekstase wieder zu erleben. Als Ty sich in ihr bewegte, weinte sie stumm. Froh, dass er in der Dunkelheit ihre Tränen nicht sehen konnte, spürte sie seinen Atem als kühlen, besänftigenden Hauch auf ihren feuchten Wangen.
„Aber du willst mich noch immer?“ drängte Ty. „Keine Spiele, keine heimlichen Absichten, kein Bedauern?“ Mit einem plötzlichen Ruck drang er noch tiefer in sie ein. Die Vereinigung war vollkommen. Ein dunkler Schrei löste sich aus seiner Kehle. Dieser Schrei war Jannas Name. Er wiegte sich mit ihr, in gefühlvollen Bewegungen, bis er
lichterloh brannte. Die Flammen hüllten ihn ein und zehrten an ihm. Er war einverstanden, mit allem; er wollte verbrennen. „Willst du mich noch immer?“
„Ich will ...“,flüsterte Janna. Mehr konnte sie nicht sagen. Tränen erstickten ihre Stimme. Die Wahrheit war zu bitter, um sie laut auszusprechen. Sie wollte von ihm geliebt werden, auf jede erdenkliche Weise, nicht nur körperlich.
„Janna?“ Ty hielt still inne, bis auf das hilflose Zittern seines erregten Körpers. „Antworte mir! “
Sie versuchte sich zu bewegen, um auf diese Weise von ihm zu nehmen, was er ihr vorenthielt. Es ging nicht. Er war zu stark, zu erfahren, und sie liebte ihn.
„Ja, verdammt“, flüsterte sie gequält. „Ja!“
Ty hörte nur die Zustimmung, nicht den Schmerz. Die Bewegung seiner Hüften wurde heftiger. Ein lustvoller Schauer nach dem anderen erschütterte seinen Körper. „Möge Gott mir beistehen. Noch nie habe ich eine Frau so begehrt wie in diesem Moment.“
Janna hörte die Verblüffung und die Gespanntheit in seiner Stimme. Die überwältigende Begierde, die ihn gepackt hatte, ergriff auch sie. Stumm weinend, von Liebe erfüllt und in der Gewissheit, dass er immer nur die Seidendame seiner Träume lieben würde, nahm sie, was er gab, und schenkte dafür, was er von ihr nehmen wollte.
Die sinnliche Großzügigkeit, mit der sie sich ihm hingab, überwältigte ihn.
Janna hörte sein gebrochenes Stöhnen
Weitere Kostenlose Bücher