Wildes Herz
die bei seiner Berührung in ihr aufstieg.
„Du bist zu unschuldig. Du kannst nicht wissen, was für eine außergewöhnliche Frau du bist und wie kostbar dieses Zusammensein ist“, flüsterte er und beugte sich zu ihr herab. Er spürte mit jeder Faser, wie sein Körper hart wurde. „Ich bin ein erfahrener Mann und nicht unschuldig. Um dich weiter berühren zu dürfen, würde ich alles versprechen, was du willst. Das hat noch keine Frau bei mir erreicht. Bruja, süße Feuerhexe. Du berührst mich mit deinen Flammen und versengst mich bei lebendigem Leib, bis ich zittere und mich in dich ergieße ... Dann erweckst du mich wieder zum Leben, mit deinem Atem, mit einem Kuss, mit einer einzigen Berührung.“
Das Geständnis, wie sehr sie seine Leidenschaft weckte, bewegte Janna bis in ihre Seele. Sie fand keine Worte. Stattdessen wisperte sie hilflos Tys Namen.
„Unterrichte mich“, flüsterte sie.
„Ja“, antwortete er. „Sooft ich die Gelegenheit bekomme. Auf dem ganzen Weg bis nach Wyoming. Und dann ..."
„Nein“, unterbrach sie und bog sich ihm entgegen. „Kein Morgen mehr. Unterrichte mich. Jetzt.“
Er wollte sprechen und vergaß, was er sagen wollte, denn sie bewegte die Hände.
„Ungefähr so?“ flüsterte Janna. Sie umfasste ihn und schob die Haut langsam und liebkosend von oben nach unten.
„Süßer... Himmel... ja.“ Ty straffte den Körper und begann sich zu winden, in einem Tanz, der dem Rhythmus ihrer Hände folgte. Er senkte den Kopf nach vorn, bis er ihren Atem an den Lippen spürte. „Und so“, flüsterte er, sich mit dem ganzen Körper und mit dem Mund an sie drängend, bevor er tief in ihren warmen Schoß drang. „Und so ... und so...“
Ty war immer noch über sie gebeugt, als sie zu zittern begann und leise aufschrie. Er trank die Ekstase von ihren Lippen und versank vollständig in ihr. Dabei fragte er sich, wer Lehrer und wer Schüler war bei dieser hingebungsvollen Umarmung auf der nächtlich stillen Waldwiese.
24. Kapitel
Hässlich krachendes Gewehrfeuer vom nordwestlichen Ende der Wiese am Raven Creek riss Janna und Ty blitzartig aus dem Schlaf.
Keiner von beiden rührte sich.
Weitere Geräusche folgten nicht. Nach einigen Minuten rutschte er von ihr weg, packte seinen Karabiner und kroch zu einer erhöhten Stelle, von der aus er die Wiese überblicken konnte. Er konnte nichts erkennen. Einen Augenblick später spürte er, dass Janna ihm gefolgt war. Er wandte sich um und schüttelte den Kopf. Sie zog sich leise auf dem Weg zurück, den sie gekommen war. Er tat das Gleiche.
Ohne zu sprechen, kehrten sie zurück an den Platz, wo sie geschlafen hatten. Ty griff nach seinem Rucksack. Janna nahm die gefaltete Tuchbahn vom Boden, die zum Umwickeln ihres Oberkörpers diente. Die Kälte in den Stunden vor Tagesanbruch hatte sie und Ty gezwungen, ihre Kleider anzuziehen, aber er wollte nicht zulassen, dass sie wieder ihre Brüste einschnürte. Stattdessen hatte er sich von hinten an sie geschmiegt, die Hände unter ihr loses Hemd geschoben und ihre Brüste zärtlich liebkost, bis Janna und Ty eingeschlafen waren.
Sie hatte ihr Brusttuch kaum in der Hand, als sie begriff, dass er ihr auch am Morgen nicht erlaubte, es anzulegen. Er riss ihr die Bandage aus den Fingern, rollte sie fest zusammen und stopfte sie in seinen Rucksack. Anschließend half er Janna auf die Beine.
„Ich möchte dich küssen“, sagte er sanft und blickte hungrig auf ihren Mund. „Aber dann muss ich dich ausziehen und liege sofort wieder zwischen deinen Beinen. Das wäre im Augenblick nicht klug.“
Der Verstand gab Janna Recht, aber sie schwankte Ty hungrig entgegen. Er schreckte zurück, als sollte er glühendes Eisen berühren. Ohne ein Wort drehte sie sich um und suchte zwischen den Bäumen nach einem Weg, der sie in weitem Bogen an die nordöstliche Wiesenkante führte. Nach wenigen Minuten sah sie Ty an und wies auf die Wiese. Er nickte. Zusammen gingen sie weiter, dann krochen sie unter
tief hängenden Ästen hindurch und robbten auf dem Bauch zur Wiesenkante.
Im klaren gelben Morgenlicht waren die Anzeichen unverkennbar. Eine Gruppe unbeschlagener Pferde hatte vor wenigen Tagen auf der Wiese gegrast. Die Spuren kleiner Hufe und winzige Kothaufen sagten Ty und Janna, dass es sich um umherstreifende Wildpferde handelte. Jäger und Krieger ritten keine Stuten, deren Fohlen noch nicht entwöhnt waren. Zwischen den willkürlich verlaufenden Hufspuren der grasenden Tiere befand sich die Spur
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