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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Stammesoberhauptes war. Ihr Mann war getötet worden, und sie lag weinend über seinem verstümmelten Körper, während sie von dem Massaker berichtete. Die Angreifer waren Angehörige eines feindlichen Stammes, die es darauf abgesehen hatten, sie und das Baby zu töten, um sich für frühere Taten ihres Vaters zu rächen. Dieser Angriff war nicht ihr erster gewesen.
    Garrick beriet sich sofort mit seinen Männern, um zu beschließen, was mit der Frau geschehen sollte. Perrin, Garricks engster Freund, der ihm so nahestand wie ein leiblicher Bruder, setzte sich mit seinem klugen Rat durch. Da sie sich die Männer, die geflohen waren, schon zu Feinden gemacht hatten, konnten sie nicht noch mehr Feinde gebrauchen, indem sie das Mädchen gegen Lösegeld an ihren Stamm auslieferten. Sie wollten diese Strecke in Zukunft noch öfter bereisen, also konnte es nur von Vorteil für sie sein, wenn sie Freunde in dieser Gegend hatten.
    So brachten sie das Mädchen und ihr Baby zu ihrem Vater zurück, ohne eine Belohnung zu fordern. Festmahle wurden ihnen zu Ehren gegeben, eins nach dem anderen, und aus den Tagen wurden Wochen. Der Regen kam, und das gab ihnen eine weitere Entschuldigung für ihr Bleiben, denn Aleksandr Stasov war ein vorzüglicher Gastgeber, und es fehlte ihnen an nichts. Endlich war es zu spät, Bulgarien noch zu erreichen und vor Einbruch der Kälte nach Hause zurückzukehren, und so blieben sie den Winter über.
    Im Frühjahr schickte der dankbare Häuptling sie mit zwanzig Sklaven auf den Weg und gab jedem der Männer einen Beutel Silber mit auf die Reise. Alles in allem war die Zeit, die sie verloren hatten, es wert gewesen.
    In Bulgarien verkauften sie den Rest ihrer Fracht. Allein die Pelze brachten eine enorme Summe ein, besonders die weißen Felle der Eisbären, von denen Garrick vier besaß. Jeder der Männer verkaufte seine eigenen Güter, weil es ein gemeinsames Wagnis unter Freunden war, wenn auch Garricks Schiff sie dorthin gebracht hatte.
    Da sie aber junge Männer auf ihrer ersten Reise nach Osten waren (nur Haakorn war zuvor schon so weit gereist), bummelten sie lange herum und ergötzten sich an dem Neuen und Ungewohnten. Garrick erstand viele Geschenke für seine Familie. Einige davon woll t e er bei seiner Rückkehr verteilen, andere wollte er für besondere Anlässe und Feierlichkeiten aufheben. Für seine Mutter hatte er Halsketten und Armbänder erstanden, die aus wertvollen Juwelen gemacht waren, die er billig von den Arabern gekauft hatte, und er hatte auch chinesische Seide aufgetrieben. Für seinen Vater fand er ein großartiges Schwert, das wie sein eigenes eine ausgezeichnete rheinische Klinge hatte und dessen Griff reich verziert und mit Silber und Gold eingelegt war. Für seinen Bruder Hugh kaufte er einen Goldhelm, das Symbol der Führerschaft.
    Er kaufte Gaben für seine Freunde und wertlose Klunker für Yarmille, die Frau, die ihm den Haushalt führte und in seiner Abwesenheit die Sklaven befehligte. Für sich selbst erwarb er verschwenderische Schätze - byzantinische Seiden und Brokatstoffe, aus denen er sich edle Gewänder schneidern lassen wollte, Orientteppiche für sein Heim und ein Fass voller Eisenutensilien, das seine Sklaven begeistern würde. Solange sie in Bulgarien blieben, fand Garrick täglich etwas Neues, das er seiner Sammlung hinzufügte, bis seine Freunde schließlich anfingen, Wetten darauf abzuschließen, von wie viel Silbergeld er sich trennen würde, ehe der Tag zu Ende ging.
    An jenem Tag im Hochsommer betrat Garrick mit seinem Freund Perrin das Haus des Graveurs.
    Der Mann sah von seiner Arbeit auf und blickte flüchtig zu den zwei jungen Norwegern herüber, die in kurze, ärmellose Tunikas und enganliegende lange Gamaschen gekleidet waren. Beide waren turmhoch und breit gebaut. Auf ihren nackten Armen konnte man das Spiel der Muskeln sehen. Sie hatten stramme, kräftige Körper ohne ein Gramm überflüssiges Fett. Einer hatte kastanienbraunes Haar und einen gepflegten Bart, der andere war blond und glattrasiert. Für einen so jungen Mann waren die Augen des Blonden zu kalt und skeptisch. Sie waren aquamarinfarben wie seichte Gewässer an einem schönen Tag. Der andere hatte lachende Augen wie glänzende Smaragde.
    Bolsky hatte den blonden Wikinger erwartet, weil er ihn gebeten hatte, ihm ein schönes silbernes Medaillon anzufertigen, auf dessen Unterseite das Bild eines schönen Mädchens eingraviert war. Er hatte Bolsky eine Skizze des Mädchens

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